Lindenfels. In der jüngsten Sitzung der Lindenfelser Stadtverordnetenversammlung stellte Bürgermeister Maximilian Klöss den Magistratsbericht vor. Darin ging es unter anderem um die Themen „Sanierung des Röttwegs“, „Sportplatz Winterkasten“, „Feuerwehr“, „Finanzen“, „Freibad“ und „Neujahrsempfang“.
Sanierung des Röttwegs: Die Straßensanierung des Röttwegs im Bereich der Kindertagesstätte (Kita) und der evangelischen Kirche sei Thema im Magistrat gewesen, wie Klöss informierte. Hierbei sei die Sanierung der schadhaften Fläche von circa 250 Quadratmetern und der Entwässerungsrinne vor der Kita und der Kirche besprochen worden. Die Ausführung der nötigen Arbeiten seien allerdings nicht beschlossen worden. „Die Sanierung des Teilstücks des Röttwegs soll in das Investitionsprogramm 2026 eingeplant werden“, gab Klöss bekannt.
Sportplatz Winterkasten: „Der Sportplatz Winterkasten mit den dazugehörigen Gebäuden und sanitären Anlagen wurde vom Abwasserverband Oberes Weschnitztal an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen“, berichtete der Bürgermeister. „Bei dieser Maßnahme handelt es sich um einen sogenannten Kleineinleiteranschluss.“ Als Kleineinleiter bezeichnet man Grundstückseigentümer, deren Abwasser nicht in eine öffentliche Kanalisation, sondern direkt in ein Gewässer eingeleitet wird. „Die Baukosten des Kleineinleiteranschlusses werden mit den vom Abwasserverband Oberes Weschnitztal regelmäßig zu entrichtenden Abwasserabgaben an das Regierungspräsidium Darmstadt verrechnet“, so Klöss.
Lindenfels darf auf Geld vom Land Hessen hoffen
Feuerwehr: Die Abbrucharbeiten des Feuerwehrgerätehauses in Winterkasten sollen am 1. Dezember beginnen. Da das neue Gebäude am selben Standort wie das alte entsteht, mussten die Feuerwehrkameraden für den Zeitraum der Baumaßnahme aus dem alten Gerätehaus ausziehen. Die Interimsunterkunft befindet sich in der Gumpener-Kreuz-Straße. Die dort ansässige Firma Hofmann hat der Feuerwehr einen Teil ihrer Lagerhalle zur Verfügung gestellt. „An dieser Stelle ein großes Dankeschön für die Unterstützung aus der Ortsbevölkerung, zum einen was die Behelfsunterkunft und zum anderen was die Neuaufstellung der Glascontainer angeht. Ebenso ein großes Dankeschön an die Feuerwehrkameraden für ihre tatkräftige Unterstützung und die reibungslose Zusammenarbeit“, lobte Klöss. Das neue Feuerwehrgerätehaus soll im März 2027 fertiggestellt werden. Die Gesamtkosten der Maßnahme betragen circa 2,46 Millionen Euro. Zudem hatte der Bürgermeister Neuigkeiten in Bezug auf den technischen Prüfdienst, der im September die Ausstattung der Feuerwehren, deren Fahrzeuge und die Feuerwehrgerätehäuser geprüft hat: „Der Abnahmebericht des technischen Prüfdiensts liegt vor. Wir arbeiten diesen derzeit durch und werden daraus resultierenden Handlungsbedarf im Magistrat besprechen. Aber auf den ersten Blick sind keine gravierenden Mängel erkennbar.“
Finanzen: Lindenfels darf auf eine Finanzspritze vom Land Hessen hoffen. Im Oktober hatte das hessische Ministerium der Finanzen verkündet, dass Hessens Kommunen 300 Millionen Euro Soforthilfe ohne Zweckbindung vom Land erhalten werden. Das Geld soll noch in diesem Jahr ausgezahlt werden. „Alle öffentlichen Haushalte stehen unter Druck. Das liegt vor allem an der anhaltenden Wirtschaftsflaute in Deutschland und den damit einhergehenden geringeren Steuereinnahmen. Das spüren auch die hessischen Kommunen“, zitierte Klöss aus einer Pressemitteilung des Finanzministers Alexander Lorz. „Schön, dass das erkannt wurde“, kommentierte Klöss. Die Soforthilfe richtet sich insbesondere an finanzschwache Kommunen, die bei der Finanzierung ihrer Aufgaben zusätzlich unterstützt werden sollen. Der Verteilschlüssel wird noch mit den Kommunen erörtert, heißt es in der Pressemitteilung weiter. „Ich begrüße diese Maßnahme sehr und danke den Landtagsabgeordneten des ländlichen Raums für deren Einsatz. Ich vertraue ihnen, dass sie sich für Lindenfels einsetzen und wir fair bedacht werden“, sagte Klöss. Wie viel Geld letztendlich in Lindenfels ankommt, könne aber noch nicht beziffert werden.
Frühlingsempfang statt Neujahrsempfang
Freibad: „Die Freibadsaison darf als sehr positiv bewertet werden, trotz des traurigen Wetters in den Sommerferien“, resümierte Klöss. Die Stadt Lindenfels hatte Schwimmbad-Einnahmen in Höhe von 64.000 Euro. Zum Vergleich: Im Jahr 2024 waren es 50.000 Euro und im Jahr 2023 waren es 45.000 Euro.
Neujahrsempfang: Im nächsten Jahr wird es keinen Neujahrsempfang geben. „Wir planen stattdessen einen Frühlingsempfang. Den Termin werden wir rechtzeitig bekannt geben“, informierte der Bürgermeister.
Außerdem wies er darauf hin, dass in der nächsten Gremienrunde im Dezember mehrere Gebührensatzungen überarbeitet werden sollen. Betroffen sind die Feuerwehrgebührensatzung, Verwaltungskostensatzung, Kurbeitragssatzung, Hundesteuersatzung, Wasserversorgungssatzung und die Entwässerungssatzung. „Ebenso werden wir uns vertieft mit dem Regionalplan beschäftigen und eine Stellungnahme dazu vorbereiten“, kündigte er an.
Initiativen engagieren sich für neue Spielplätze
Dann hob Maximilian Klöss noch das Engagement von Bürgern, Vereinen, Initiativen und Veranstaltungshelfern hervor. „Unser Lindenfels lebt vom Machen – und einfach mal machen, das tun viele“, betonte er. Gemeint waren etwa die Eltern und Kinder, die sich für einen Spielplatz im Freibad, ein Klettergerüst für die Kindertagesstätte „Morgenstern“ in Winterkasten und ein Spielplatz für Seidenbuch einsetzen, hierfür an Projektausarbeitungen feilen oder Spendensammlungen initiieren. Auch die Teilnehmer der drei Zukunftswerkstätten zum Kommunalen Entwicklungskonzept ließ er nicht unerwähnt.
Einen Dank sprach er ebenso der Bürgerinitiative „Wir für Lindenfels“ aus, die sich dem Thema „Wochen- oder Monatsmarkt“ angenommen hat, den Mitgliedern des Drachenmuseums für ihren wöchentlichen, ehrenamtlichen Einsatz und für die Erweiterung mit einer eigenen Nibelungen-Abteilung sowie dem Bienenzuchtverein für die Sanierung des Insektenlehrpfads. Hinter Lindenfels liege eine tolle Festsaison, betonte Klöss: „Friedlich, vielfältig und mit großem Einsatz vieler Ehrenamtlicher. Ich bin dankbar für die vielen Festaktivitäten in Lindenfels und seinen Stadtteilen. Vielen Dank an alle, die sich in irgendeiner Form einbringen.“
Am Ende des Magistratsberichts richtete er jedoch auch ernste Worte an alle: „Ich appelliere an die Eigenverantwortung und Mündigkeit der Menschen. Die Stadtverwaltung Lindenfels kann nicht alle Probleme lösen. Was ich regelmäßig höre: Die Stadt muss, die Stadt könnte, die Stadt...Aber wer ist denn die Stadt? Wir alle. Lasst uns gemeinsam die Ärmel hochkrempeln, mit Zuversicht und Optimismus handeln für das, was uns verbindet: Unsere Stadtteile und unser Lindenfels.“
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