Lindenfels

Feuerwehreinsatz im alten Lindenfelser Krankenhaus

Von 
Philipp Kriegbaum
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Ein mit Löschpulver verunreinigter Flur im Luisenkrankenhaus. © Feuerwehr

Lindenfels. Die Feuerwehren von Lindenfels und Winterkasten wurden am späten Sonntagabend zum ehemaligen Luisenkrankenhaus gerufen, weil dort die Brandmeldeanlage ausgelöst hatte. Der Rauch erwiese sich als Pulverstaub von Feuerlöschern.

Ein Mann, der wohl ein Zimmer im Krankenhaus bewohnt, konnte augenscheinlich unverletzt aus dem Gebäude gebracht werden. Dieser Mann, der im Polizeibericht als Hausmeister bezeichnet wird, hatte mehrere Personen im Gebäude bemerkt und sich in seinem Zimmer eingeschlossen. Er machte sich vom Balkon aus bei der anrückenden Feuerwehr bemerkbar. Diese brachte eine Steckleiter in Stellung und drang darüber zu ihm vor.

Eine Rettung über die Leiter wurde vorbereitet, war aber letztlich nicht erforderlich. Der Mann konnte auf dem normalen Weg ins Freie gebracht werden, wo er vorsorglich dem Rettungsdienst übergeben wurde. Die Aktion mit der Leiter war notwendig, weil die Feuerwehrleute keinen Schlüssel zu dem Gebäude hatten. Sie mussten den Haupteingang aufbrechen, damit drei Atemschutztrupps in das Haus gelangen konnten.

Dort stellen die Helfer rasch fest, dass die laut Feuerwehr „massive Vernebelung auf mehreren Stockwerken“ tatsächlich Pulverstaub aus Feuerlöschern war. Die Personen, die der Hausmeister bemerkt hatte, waren offenbar in das Gebäude eingedrungen und hatten mehrere Feuerlöscher ausgelöst.

34 Feuerwehrleute beteiligt

Die Atemschutzträger suchten den Gebäudekomplex ab und stellten fest, dass keine weiteren Menschen in dem ehemaligen Krankenhaus waren. Die Feuerwehren von Lindenfels und Winterkasten waren um 23.12 Uhr durch Sirenenalarm, Funkmeldeempfänger und Push-Nachrichten alarmiert worden. Nach Abschluss der Suche belüfteten die Feuerwehrleute das Gebäude, um ein weiteres Auslösen der Brandmeldeanlage durch den Pulverstaub zu verhindern. Um 1 Uhr wurde der Einsatz beendet, an dem 34 Helfer mit sieben Fahrzeugen, je eine Polizeistreife aus Bensheim und Heppenheim, sowie zwei Rettungswagen beteiligt waren.

Die Einsatzleitung hatte der Wehrführer der Feuerwehr Lindenfels, Thomas Höbel. Bisher ist nicht bekannt, ob über die Verunreinigung durch das Löschpulver hinaus Schaden entstanden ist. Deshalb ist auch nicht klar, ob die Vorbereitungen zu der beabsichtigten Unterbringung ukrainischer Flüchtlinge verzögert werden.

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