Wirtschaft

Entega will bei Lindenfels eine Groß-Solaranlage bauen

Von 
Michael Kochendörfer
Lesedauer: 
Zwischen Krumbach und Ellenbach könnte eine Freiflächen-Solaranlage entstehen. © Sven Hoppe

Lindenfels/Krumbach. Der Darmstädter Energieversorger Entega hat einen Solarpark – also eine Freiflächen-Photovoltaikanlage – auf Krumbacher und Ellenbacher Gemarkung in seine betriebliche Vorhabenliste aufgenommen. Die dafür vorgesehene Fläche befindet sich unterhalb von Lindenfels und dem Sauberg in einer Senke auf leicht ansteigendem Gelände zur Ellenbacher Gemarkung hin.

Der Flächenbedarf beträgt nach Berechnungen der Investoren rund sechs Hektar, um einen zufriedenstellenden Ertrag aus dem aus der Sonne gewonnenen Strom erzeugen zu können.

Die Entscheidung liegt bei der Fürther Gemeindevertretung

Bei der Fläche zwischen Krumbach und Ellenbach, auf der die Freiflächen-Photovoltaikanlage entstehen soll, handelt es sich um ein sogenanntes landwirtschaftlich benachteiligtes Gebiet.

Das Projekt gilt von daher nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) als förderfähig.

Die Projektbetreiber erwarten, mit dem darauf zu errichtenden Solarpark jährlich zwischen fünf und sechs Millionen Kilowattstunden „regionalen Grünstrom“ erzeugen zu können.

Gemäß dem Nettovermeidungsfaktor für Photovoltaik des Umweltbundesamtes ergeben sich jährliche Einsparungen von deutlich mehr als 3000 Tonnen Kohlendioxid.

Nach der Vorstellung des Projekts bei den direkt Beteiligten – Grundstückseigentümer und Gemeinde – muss durch die Fürther Gemeindevertretung ein Bauleitplanverfahren eingeleitet werden. Es muss sogenanntes Sondergebiet Solar in einem Bebauungsplan ausgewiesen werden.

Dazu heißt es von Gert Blumenstock von der Entega: „Sollten wir alle Schritte erfolgreich durchlaufen, wird mit einer Inbetriebnahme frühestens Anfang 2024 gerechnet.“ mk

Wie sich schnell herumgesprochen hat, hat es bereits eine Ortsbesichtigung mit Vertretern des Energieversorgers, mit Grundstückseigentümern und Vertretern des Ortsbeirates Krumbach gegeben. Dabei waren unter anderem Ortsvorsteher Uwe Kollmer und Klaus Lannert, seit Jahrzehnten Gemeindevertreter in Fürth und anerkannter Fachmann im Bau- und Planungsausschuss. Wie beide betonten, stehen die Verhandlungen und Gespräche sowie das nötige Bauleitplanverfahren noch ganz am Anfang. Zunächst führe der Energieversorger Gespräche mit den Grundstückseignern.

Geeignete Fläche identifiziert

Auf Anfrage hat die Entega das Vorhaben bestätigt. So schreibt Gert Blumenstock, zuständig für Unternehmenskommunikation: „Wir haben in Fürth, Ortsteil Krumbach, eine Fläche identifiziert, die sich nach unserer Prüfung grundsätzlich für die Errichtung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage eignet. Die Fläche liegt im sogenannten landwirtschaftlich benachteiligten Gebiet und ist daher nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) förderfähig. Das Projekt befindet sich derzeit noch in einer sehr anfänglichen Projektphase und wir sind im ersten Schritt dabei, alle direkt Beteiligten ausführlich zu informieren und das Projekt vorzustellen.“

Weiter heißt es seitens des Energieversorgers: Die Entega verfolge das Ziel, ihre Privatkunden mit regional erzeugtem Ökostrom aus eigenen Anlagen zu versorgen. „Solarparks in der Region sehen wir dabei als wichtigen Baustein, um dieses Ziel zu erreichen. Dies bedeutet, dass wir einen potenziellen Solarpark nicht nur errichten, sondern auch über die gesamte Betriebsdauer betreiben möchten.“

Nach Berechnungen des Unternehmens kann auf der identifizierten Fläche ein Solarpark mit einer maximalen Leistung von fünf bis sechs Megawatt-Peak, also 5000 bis 6000 Kilowatt-Peak, errichtet werden. Er würde jährlich fünf bis sechs Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen.

Ortsbeirat hat noch Fragen

Krumbachs Ortsvorsteher Uwe Kollmer sagte, dem Ortsbeirat sei es wichtig, zu allen weiteren Schritten informiert und gehört zu werden. Für ihn werfen sich im Interesse der Bürger einige Fragen auf: Was passiert mit der Acker- und Grünlandfläche darunter? Was passiert, wenn die Anlagen wieder abgebaut werden? Wie ist es mit einem Zugang für die Feuerwehr bestellt? Und schließlich: Ist zu gewissen Tageszeiten mit einer Blendbelastung für Bewohner Krumbachs zu rechnen, beispielsweise an der Rotenbergstraße mit Blickkontakt zu dem Gelände?

Grundsätzlich sei gerade in Zeiten des Klimawandels das Bemühen, Strom und Energie aus regenerativen Quellen zu gewinnen, zu begrüßen, so Uwe Kollmer. Die Vertreter des Energieversorgers hätten versprochen, Informations-Veranstaltungen für die Gemeindevertreter und die Bevölkerung anzubieten, wenn die Verhandlungen weiter fortgeschritten sind.

Bei einem von der Gemeindevertretung einzuleitenden Bauleitplanverfahren seien dann die Öffentlichkeit und die Behörden ohnehin zu hören.

Für die Artenvielfalt förderlich

Vom Bundesverband Neue Energiewirtschaft in Auftrag gegebene Studien kommen zum Schluss, dass solche Photovoltaik-Freiflächenanlagen die Artenvielfalt fördern: „In der Regel weisen die Flächen bei Solarparks höhere Diversität auf, Habitatstrukturen bleiben dauerhaft erhalten und sie bieten Rückzugsräume für verschiedene Arten“, heißt es darin.

Bei dem Termin in Krumbach sei angedeutet worden, dass selbst das Weiden von Schafen unter den Modulflächen möglich sei, berichtete Gemeindevertreter Klaus Lannert. Der südhessische Energieversorger wirbt auf seiner Homepage unter dem Stichwort Erzeugung für bereits in Betrieb gegangene Solarparks im süddeutschen Raum, an der Mittelmosel bei Leiwen, im schwäbischen Lauingen und bei Thüngen im bayrischen Main-Spessart-Kreis. Hier werde auf einer Fläche von einer Größe von mehreren Fußballfeldern Strom für mehrere Tausend Haushalte gewonnen und es würden enorme Mengen Kohlendioxid gegenüber herkömmlichen Produktionsmethoden eingespart.

Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"

Freier Autor

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger

Thema : Burgfest Lindenfels

  • Lindenfels Kinder verlegten den „Wilden Westen“ nach Lindenfels

    Der traditionelle Kindernachmittag beim Lindenfelser Burgfest ist der Höhepunkt für viele Familien aus der ganzen Umgebung. Über 180 Kinder zog es in den „Wilden Westen“, den Simone Spielmann und ihr Team vorbereitet hatten. An acht Stationen testeten die Kinder ab drei Jahren ihre Geschicklichkeit. Alle Spiele waren kostenlos. An der Burgschänke stand Simone Spielmann und verteilte die Laufzettel. An jeder der acht Stationen erhielten die Kinder einen Stempel. Wer alle absolviert hatte, durfte sich ein kleines Geschenk aus einer großen Kiste aussuchen. Die Aufgaben waren bunt gemischt. Unter den Augen von Simone Spielmann musste man in drei geschlossene Eimer greifen und Spinnentiere aus dem Wasser holen. Dann ging es weiter zum Hufeisenwerfen. Geschickt warfen die Jungen und Mädchen echte Hufeisen an eine Stange. Das Zielwerfen mit viel Gefühl lag manchen Mädchen mehr als den Jungen. An zwei Tischen vor der Burgschänke war eine Schürfstelle für die Goldgräber: Nicht unter Tage im Schacht, sondern in Badewannen voller Spielsand mussten Goldnuggets gesucht werden. „Ich habe ihn, ich habe ihn“ rief ein blondes Mädchen. Die „Nuggets“ durften die Kinder mit nach Hause nehmen. In der Burgschänke bastelten Kinder aller Altersklassen unter der Aufsicht von Stefan Lauterbach Halsketten und Armbänder. „Als Indianer braucht man ein Armband.“ Cowboys auf dem SteckenpferdAuf halber Höhe auf dem Weg zur Burg gab es Pfeilwerfen. Für die Älteren hing eine Dartscheibe an einem Baum, für die Jüngeren gab es eine Scheibe mit Bildern. Neben dem Zielen mit Pfeilen lag eine Station, bei der Schaukelpferde mit einem Lasso gezogen werden mussten. Über eine kurze Distanz mussten die Kinder die Schaukelpferde ziehen. Manche machten es mit viel Kraft und roher Gewalt. Zwei Stationen waren rechts und links neben dem Burgtor. Auf der rechten Seite gab es „Hobby-Horsing für Cowboys, die sich nur ein Steckenpferd leisten können“. Jedes Kind durfte sich ein Steckenpferd aussuchen, und los ging es mit dem Westernturnier. Westernpferde müssen wendig und schnell sein, um den Kühen oder Pferden hinterherzujagen. Slalom und Geschwindigkeit spielten eine Rolle auf der Strecke um eine Tonne herum. Auf der linken Seite vom Burgtor probierten die Kinder aus, wie gut sie sich lautlos bewegen können. Ein Muss für Indianer, die sich an den Gegner anschleichen. Ein Geflecht von Schnüren, an denen Glocken und Musikinstrumente hingen, musste überwunden oder unterklettert werden. Ein Mädchen aus Gadernheim hatte den Einfall: „Warum über die Schnüre krabbeln, warum nicht unten drunter durchrobben?“. Sie war die Schnellste und klopfte sich anschließend den Dreck ab. Schon bald gab es keine Laufkarten mehr, aber die Kinder konnten an allen Stationen weiter ihre Fähigkeiten testen. Sie testeten auch das Klettern und Schwingen an den Ästen des jungen Bäumchens gegenüber der Burgschänke. Der junge Baum ertrug die Kletterer mit Ruhe und Gelassenheit.

    Mehr erfahren
  • Lindenfels Trachtenkapelle: Polka-Klänge am Fuß der Burg Lindenfels

    Die Musiker der Lindenfelser Trachtenkapelle stimmten sich mit einer öffentlichen Probe schon einmal auf das anstehende Burgfest ein.

    Mehr erfahren
  • Lautertal Viele Termine sollen Besucher in den Odenwald locken

    Der Veranstaltungskalender der TAG präsentiert Events wie das Lindenfelser Burgfest und kulturelle Höhepunkte. Eine spannende Einladung, den Vorderen Odenwald zu entdecken.

    Mehr erfahren

Thema : Lindenfels-Festival

  • Lindenfels Ein Konzert in Lindenfels zum Mitmachen

    Elisha Mbukwa und seine Band begeisterten bei ihrem Auftritt die rund hundert Besucher.

    Mehr erfahren
  • Life 2023 13-jährige Ausnahmekünstlerin beim Lindenfels-Festival

    Musik ist Franziska Trilligs Leidenschaft. Mit nur sieben Jahren begann sie, Gitarre zu spielen. Heute komponiert die jetzt 13-Jährige eigene Songs. Ihr ganzes Können zeigte sie nun auch bei einem Konzert beim Life-Festival.

    Mehr erfahren
  • Lindenfels-Festival Lindenfels-Festival: Über 100 Besucher beim Klassik-Konzert

    Sopranistin Emma Kindinger, Pianist Mathieu Bech und Klangregisseur Lennart Scheuren zeigten beim Klassik-Konzert ihr ganzes Können

    Mehr erfahren