Lindenfels. Die Atmosphäre war locker, und das Gemäuer der Burg Lindenfels passte gut zum Anlass. Aus Anlass des Jubiläums 900 Jahre Lindenfels gab es dort eine Weinprobe, die sehr gut besucht war. Ungefähr 100 Personen kamen und ließen sich gerne verwöhnen.
Thomas Mull aus Bensheim begrüßte die Gäste. Er präsentierte eine große Bandbreite an Weinen. Zusammen mit Winzer Alighiero Fausti führte Mull durch den Abend. Fausti arbeitet mit dem Bensheimer Anbieter eng zusammen und gab viele Informationen an die Gäste weiter, die Mull übersetzte.
Insgesamt standen zehn Weine zur Verkostung an. Angefangen wurde mit einem leichten Weißwein, der sich hervorragend als Aperitif zum Einstieg eignete. Das entsprechende Weingut Tenuta de Angelis gehört zur Gemeinde Castel di Lama. Diese befindet sich in der Provinz Ascoli Piceno, etwa zehn Kilometer ostnordöstlich von Ascoli Piceno und nicht weit entfernt von der Adria.
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Produziert wird auf 52 Hektar, wie der Gastgeber im Anschluss an die Begrüßung berichtete. Angebaut werde dort Naturwein, so Mull weiter. Die Ernte der Trauben erfolgt auf dem italienischen Weingut noch per Hand. Nach der Ernte werden sie für die weitere Produktion sorgfältig ausgewählt. Zum Konzept des Guts gehört unter anderem der Respekt vor der Natur und damit dem Gebiet, in dem die Trauben wachsen. Das macht sich ebenfalls bei der weitern Verarbeitung bemerkbar und gehört zur Philosophie des Weinguts.
Die Traubenmenge begrenzen und die Qualität steigern
Von den zehn Weinen, die es zu verkosten galt, trugen fünf die Bezeichnung Bio. Bereits der dritte Wein fiel in diese Kategorie und trug den Namen Verdicchio di Castelli di Jesi. Beim Geschmack komme es zum einen auf die Böden an, auf denen die Trauben gedeihen, zum anderen aber auch auf das Klima und die Menge an den Stöcken, erläuterte Thomas Mull. Weniger sei nicht unbedingt mehr am Ende. Im Weinbau gehe man inzwischen den Weg, die Traubenmenge zu begrenzen, um dadurch die Qualität zu steigern.
Den Weinimport Mull & Salg in Bensheim gibt es seit 1989. Er wurde von Thomas Mull gegründet, der einige Jahre im Veneto verbracht hatte. Dort beschäftigte er sich intensiv mit dem Thema Wein. Mit seinen Informationen bekamen die Gäste einen umfassenden Überblick. Während der Probe bekamen die Besucher einen hervorragenden Service geboten. Immer wieder sorgte das Team um Thomas Mull für Nachschub auf den Tischen. Gereicht wurden außer Käse auch Oliven und Brot sowie Wasser.
Nach den Weißweinen folgte eine Auswahl an roten Weinen. Der Nero d‘ Avola „Villa Carumè“ ein Rotwein, stand ebenfalls auf der Karte. Er gilt als dunkel, vollmundig, samtig und kräftig zugleich. Wie bei solchen Proben üblich, werden die besonderen Produkte am Ende präsentiert. Rosso Peceno Superior „Oro Rosso“ stand daher als zehnte Position auf der Liste. Es ist ein Wein, der nur in den besten Jahren produziert wird.
Die Geschichte des Weinguts Tenuta de Angelis geht bis in die 50er Jahre zurück. Damals entstanden neue Weingebiete bei Offida und Castel di Lama. 1985 ging man bei Tenuta de Angelis einen Schritt weiter, um die Produktionskette vom Weinberg zur Flasche zu komplettieren. Im Lauf der Zeit wurden auch „vergessene“ alte Weine wiederbelebt. Besonders interessiert hören Weinkenner immer dann hin, wenn es heißt, der Wein sei in einem Barriquefass gereift. Auch von dieser Qualität durften sich die Gäste bei der Weinprobe überzeugen.
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