900 Jahre Lindenfels

Edle Tropfen in alten Lindenfelser Mauern

Zum Stadtjubiläum gab es auf der Burg eine Weinprobe mit dem Bensheimer Experten Thomas Mull und Winzer Alighiero Fausti.

Von 
Christa Flasche
Lesedauer: 
Auf der Burg Lindenfels präsentierte der Experte Thomas Mull eine Auswahl von Weinen. © Flasche

Lindenfels. Die Atmosphäre war locker, und das Gemäuer der Burg Lindenfels passte gut zum Anlass. Aus Anlass des Jubiläums 900 Jahre Lindenfels gab es dort eine Weinprobe, die sehr gut besucht war. Ungefähr 100 Personen kamen und ließen sich gerne verwöhnen.

Thomas Mull aus Bensheim begrüßte die Gäste. Er präsentierte eine große Bandbreite an Weinen. Zusammen mit Winzer Alighiero Fausti führte Mull durch den Abend. Fausti arbeitet mit dem Bensheimer Anbieter eng zusammen und gab viele Informationen an die Gäste weiter, die Mull übersetzte.

Insgesamt standen zehn Weine zur Verkostung an. Angefangen wurde mit einem leichten Weißwein, der sich hervorragend als Aperitif zum Einstieg eignete. Das entsprechende Weingut Tenuta de Angelis gehört zur Gemeinde Castel di Lama. Diese befindet sich in der Provinz Ascoli Piceno, etwa zehn Kilometer ostnordöstlich von Ascoli Piceno und nicht weit entfernt von der Adria.

Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"

Produziert wird auf 52 Hektar, wie der Gastgeber im Anschluss an die Begrüßung berichtete. Angebaut werde dort Naturwein, so Mull weiter. Die Ernte der Trauben erfolgt auf dem italienischen Weingut noch per Hand. Nach der Ernte werden sie für die weitere Produktion sorgfältig ausgewählt. Zum Konzept des Guts gehört unter anderem der Respekt vor der Natur und damit dem Gebiet, in dem die Trauben wachsen. Das macht sich ebenfalls bei der weitern Verarbeitung bemerkbar und gehört zur Philosophie des Weinguts.

Die Traubenmenge begrenzen und die Qualität steigern

Von den zehn Weinen, die es zu verkosten galt, trugen fünf die Bezeichnung Bio. Bereits der dritte Wein fiel in diese Kategorie und trug den Namen Verdicchio di Castelli di Jesi. Beim Geschmack komme es zum einen auf die Böden an, auf denen die Trauben gedeihen, zum anderen aber auch auf das Klima und die Menge an den Stöcken, erläuterte Thomas Mull. Weniger sei nicht unbedingt mehr am Ende. Im Weinbau gehe man inzwischen den Weg, die Traubenmenge zu begrenzen, um dadurch die Qualität zu steigern.

Den Weinimport Mull & Salg in Bensheim gibt es seit 1989. Er wurde von Thomas Mull gegründet, der einige Jahre im Veneto verbracht hatte. Dort beschäftigte er sich intensiv mit dem Thema Wein. Mit seinen Informationen bekamen die Gäste einen umfassenden Überblick. Während der Probe bekamen die Besucher einen hervorragenden Service geboten. Immer wieder sorgte das Team um Thomas Mull für Nachschub auf den Tischen. Gereicht wurden außer Käse auch Oliven und Brot sowie Wasser.

Nach den Weißweinen folgte eine Auswahl an roten Weinen. Der Nero d‘ Avola „Villa Carumè“ ein Rotwein, stand ebenfalls auf der Karte. Er gilt als dunkel, vollmundig, samtig und kräftig zugleich. Wie bei solchen Proben üblich, werden die besonderen Produkte am Ende präsentiert. Rosso Peceno Superior „Oro Rosso“ stand daher als zehnte Position auf der Liste. Es ist ein Wein, der nur in den besten Jahren produziert wird.

Die Geschichte des Weinguts Tenuta de Angelis geht bis in die 50er Jahre zurück. Damals entstanden neue Weingebiete bei Offida und Castel di Lama. 1985 ging man bei Tenuta de Angelis einen Schritt weiter, um die Produktionskette vom Weinberg zur Flasche zu komplettieren. Im Lauf der Zeit wurden auch „vergessene“ alte Weine wiederbelebt. Besonders interessiert hören Weinkenner immer dann hin, wenn es heißt, der Wein sei in einem Barriquefass gereift. Auch von dieser Qualität durften sich die Gäste bei der Weinprobe überzeugen.

Freie Autorin

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger

Thema : Burgfest Lindenfels

  • Lindenfels Kinder verlegten den „Wilden Westen“ nach Lindenfels

    Der traditionelle Kindernachmittag beim Lindenfelser Burgfest ist der Höhepunkt für viele Familien aus der ganzen Umgebung. Über 180 Kinder zog es in den „Wilden Westen“, den Simone Spielmann und ihr Team vorbereitet hatten. An acht Stationen testeten die Kinder ab drei Jahren ihre Geschicklichkeit. Alle Spiele waren kostenlos. An der Burgschänke stand Simone Spielmann und verteilte die Laufzettel. An jeder der acht Stationen erhielten die Kinder einen Stempel. Wer alle absolviert hatte, durfte sich ein kleines Geschenk aus einer großen Kiste aussuchen. Die Aufgaben waren bunt gemischt. Unter den Augen von Simone Spielmann musste man in drei geschlossene Eimer greifen und Spinnentiere aus dem Wasser holen. Dann ging es weiter zum Hufeisenwerfen. Geschickt warfen die Jungen und Mädchen echte Hufeisen an eine Stange. Das Zielwerfen mit viel Gefühl lag manchen Mädchen mehr als den Jungen. An zwei Tischen vor der Burgschänke war eine Schürfstelle für die Goldgräber: Nicht unter Tage im Schacht, sondern in Badewannen voller Spielsand mussten Goldnuggets gesucht werden. „Ich habe ihn, ich habe ihn“ rief ein blondes Mädchen. Die „Nuggets“ durften die Kinder mit nach Hause nehmen. In der Burgschänke bastelten Kinder aller Altersklassen unter der Aufsicht von Stefan Lauterbach Halsketten und Armbänder. „Als Indianer braucht man ein Armband.“ Cowboys auf dem SteckenpferdAuf halber Höhe auf dem Weg zur Burg gab es Pfeilwerfen. Für die Älteren hing eine Dartscheibe an einem Baum, für die Jüngeren gab es eine Scheibe mit Bildern. Neben dem Zielen mit Pfeilen lag eine Station, bei der Schaukelpferde mit einem Lasso gezogen werden mussten. Über eine kurze Distanz mussten die Kinder die Schaukelpferde ziehen. Manche machten es mit viel Kraft und roher Gewalt. Zwei Stationen waren rechts und links neben dem Burgtor. Auf der rechten Seite gab es „Hobby-Horsing für Cowboys, die sich nur ein Steckenpferd leisten können“. Jedes Kind durfte sich ein Steckenpferd aussuchen, und los ging es mit dem Westernturnier. Westernpferde müssen wendig und schnell sein, um den Kühen oder Pferden hinterherzujagen. Slalom und Geschwindigkeit spielten eine Rolle auf der Strecke um eine Tonne herum. Auf der linken Seite vom Burgtor probierten die Kinder aus, wie gut sie sich lautlos bewegen können. Ein Muss für Indianer, die sich an den Gegner anschleichen. Ein Geflecht von Schnüren, an denen Glocken und Musikinstrumente hingen, musste überwunden oder unterklettert werden. Ein Mädchen aus Gadernheim hatte den Einfall: „Warum über die Schnüre krabbeln, warum nicht unten drunter durchrobben?“. Sie war die Schnellste und klopfte sich anschließend den Dreck ab. Schon bald gab es keine Laufkarten mehr, aber die Kinder konnten an allen Stationen weiter ihre Fähigkeiten testen. Sie testeten auch das Klettern und Schwingen an den Ästen des jungen Bäumchens gegenüber der Burgschänke. Der junge Baum ertrug die Kletterer mit Ruhe und Gelassenheit.

    Mehr erfahren
  • Lindenfels Trachtenkapelle: Polka-Klänge am Fuß der Burg Lindenfels

    Die Musiker der Lindenfelser Trachtenkapelle stimmten sich mit einer öffentlichen Probe schon einmal auf das anstehende Burgfest ein.

    Mehr erfahren
  • Lautertal Viele Termine sollen Besucher in den Odenwald locken

    Der Veranstaltungskalender der TAG präsentiert Events wie das Lindenfelser Burgfest und kulturelle Höhepunkte. Eine spannende Einladung, den Vorderen Odenwald zu entdecken.

    Mehr erfahren

Thema : Lindenfels-Festival

  • Lindenfels Ein Konzert in Lindenfels zum Mitmachen

    Elisha Mbukwa und seine Band begeisterten bei ihrem Auftritt die rund hundert Besucher.

    Mehr erfahren
  • Life 2023 13-jährige Ausnahmekünstlerin beim Lindenfels-Festival

    Musik ist Franziska Trilligs Leidenschaft. Mit nur sieben Jahren begann sie, Gitarre zu spielen. Heute komponiert die jetzt 13-Jährige eigene Songs. Ihr ganzes Können zeigte sie nun auch bei einem Konzert beim Life-Festival.

    Mehr erfahren
  • Lindenfels-Festival Lindenfels-Festival: Über 100 Besucher beim Klassik-Konzert

    Sopranistin Emma Kindinger, Pianist Mathieu Bech und Klangregisseur Lennart Scheuren zeigten beim Klassik-Konzert ihr ganzes Können

    Mehr erfahren