Eckdaten der hessischen Gebietsreform mit Auswirkungen für Lindenfels

Von 
Philipp Kriegbaum
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7. Oktober 1969: Innenminister Hanns-Heinz Bielefeld (FDP) gibt per Erlass den Startschuss zur Gebietsreform.

13. November 1970: Die Gemeindevertretung von Seidenbuch lehnt einen Anschluss nach Lindenfels mit 7:0 Stimmen ab und beschließt Verhandlungen mit Fürth, Heppenheim und Gadernheim.

24. November: Der Innenminister bestätigt dem Kreis Bergstraße, dass Lindenfels als Mittelpunkt einer Gemeindegruppe mit Winkel, Schlierbach, Eulsbach, Seidenbuch, Glattbach, Kolmbach und Winterkasten in Frage kommt.

29. November: Die Stadtverordnetenversammlung Lindenfels bestätigt den Beschluss der Gemeinden Eulsbach, Schlierbach, Winkel und Glattbach zur Eingliederung nach Lindenfels.

11. Dezember: Bürgerversammlung in Seidenbuch. Die Presse berichtet über eine „teilweise sehr lebhaft geführte Diskussion“.

18. und 20. Dezember: Die Gemeindevertretung von Seidenbuch und die Stadtverordnetenversammlung Heppenheim beschließen, den Beitritt von Seidenbuch zur Stadt Heppenheim zu beantragen.

31. Dezember: Der Gemeindeverband Kolmbach – Seidenbuch – Glattbach wird aufgelöst. Eulsbach, Glattbach, Schlierbach und Winkel werden wie beantragt vom Innenminister in die Stadt Lindenfels eingegliedert, Kolmbach und Raidelbach in die Gemeinde Gadernheim.

1. März 1971: Der Kreistag stimmt gegen die beiden Lindenfelser Abgeordneten mit 35:17 für die Eingliederung von Seidenbuch nach Heppenheim.

1. Juni: Landrat Dr. Ekkehard Lommel (SPD) erhebt schwerwiegende Bedenken gegen den Beschluss des Kreistags.

9. Juli: Innenminister Bielefeld erklärt per Erlass, dass er freiwilligen Zusammenlegungen nur zustimmt, wenn diese dem Gemeinwohl dienen.

26. September: Bei einer „Volksbefragung“ in Winterkasten werden 230 Stimmen für den Anschluss an Lindenfels und 61 für den an Reichelsheim abgegeben. Vier Stimmen sind ungültig.

26. Oktober: Die Gemeindevertreterversammlung Winterkasten folgt dem Ergebnis der „Volksbefragung“ und spricht sich für den Beitritt zu Lindenfels aus.

10. November: Die Gemeindevertretung von Seidenbuch bestätigt ihren Beschluss zur Eingliederung nach Heppenheim.

15. Dezember: Das Landratsamt schreibt dem Seidenbucher Bürgermeister, dass für Seidenbuch nur ein Anschluss an Gadernheim oder an Lindenfels in Frage kommt.

31. Dezember: Eingliederung von Kolmbach und Winterkasten in die Stadt Lindenfels.

25. Januar bis 2. Februar 1972: Unterschriftensammlung einer Seidenbucher Bürgerinitiative für den Anschluss an Lindenfels.

28. Januar: Die Gemeinde Seidenbuch schreibt dem Innenministerium, dass sie nach wie vor nicht zu einem Beitritt zu Lindenfels bereit ist.

2. Februar: Der Hessische Rundfunk berichtet, dass die Gemeinde Seidenbuch bis vor das Verfassungsgericht ziehen will.

21. Februar: Der Kreistag beschließt die Eingliederung von Seidenbuch in die Stadt Lindenfels.

23. März: Die Gemeindevertretung von Seidenbuch beschließt, beim Verwaltungsgericht gegen die Eingliederung zu klagen.

Juli: Die Gemeinde Seidenbuch reicht Verfassungsbeschwerde gegen das Land Hessen beim Bundesverfassungsgericht ein.

11. Juli: Der Landtag beschließt das Gesetz zur Neugliederung des Kreises Bergstraße. Es bestimmt die Eingliederung von Seidenbuch in die Stadt Lindenfels.

27. Juli: Das Bundesverfassungsgericht lehnt die Annahme der Seidenbucher Verfassungsbeschwerde mangels hinreichender Aussicht auf Erfolg ab.

1. August: Das Gesetz zur Neugliederung tritt in Kraft. Seidenbuch wird Stadtteil von Lindenfels. ppp

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