Der Seidenbucher Wilfried Schöbel-Kröhn ist tot

Seidenbuch. Der frühere Lindenfelser Kommunalpolitiker Schöbel-Kröhn (BILD: Funck) ist tot. Der langjährige Vorsitzender des Ortsbezirks in Seidenbuch starb bereits Mitte April kurz nach seinem 88. Geburtstag. In den vergangenen Jahren war es ruhig geworden um Schöbel-Kröhn, zuletzt lebte er in einem Seniorenheim in Rimbach.

Wilfried Schöbel-Kröhn war zwar kein gebürtiger Seidenbucher, doch setzte sich mehr als 50 Jahre lang für seine Wahlheimat ein. Zunächst war er bis 1972 aktiv, als Seidenbuch noch selbstständig war. Nach einer Pause wurde er 1977 in die Lindenfelser Stadtverordnetenversammlung gewählt. Er war Stadtverordneter bis 1990 und Stadtrat von 1990 bis 1997. 1997 bis 2006 war er dann wieder als Stadtverordneter der SPD tätig. 2006 wurde er zum Ehrenstadtverordneten ernannt.

Schöbel-Kröhn war über 20 Jahre Vorsitzender des Ortsbezirks Seidenbuch der SPD, saß im Unterbezirksvorstand der Partei und führte mehrere Jahre lang die SPD-Arbeitsgemeinschaft „60 plus“ in Lautertal und Lindenfels.

Wilfried Schöbel-Kröhn wurde in Hohenelbe im Riesengebirge geboren. Mit dem Kriegsende am 8. Mai 1945 endete seine Schulzeit. Im Februar 1946 wurde die Familie ausgesiedelt. Er kam zunächst nach Kolmbach und dann nach Seidenbuch, wo er die Volksschule abschloss. Nach dem Abschluss einer kaufmännischen Lehre war Schöbel-Kröhn in der Bensheimer Reise- und Versandbuchhandlung Kapp tätig.

Später wechselte er nach Darmstadt, wo er als Versandleiter arbeitete. Als er dann Ende der 50er Jahre die Möglichkeit bekam, zur Seidenbucher Firma Fickartz und Kehl zu wechseln, nahm er gerne an. Schließlich war er Lohn- und Finanzbuchhalter in einer Darmstädter Kunststofffirma.

Über Jahrzehnte war Wilfried Schöbel-Kröhn Sänger im Männergesangverein Liederkranz, so wie er auch Mitglied in den anderen Seidenbucher Vereinen war. Auch der Arbeiterwohlfahrt Lindenfels gehörte er an. In der SG Seidenbuch spielte er in der ersten Fußball-Mannschaft und bei den Alten Herren. tm