Deutsches Rotes Kreuz

Rund 75 Personen kamen zur Blutspende in Lindenfels

Im Bürgerhaus waren sechs Liegen aufgebaut, an denen die Mitarbeiter des Blutspendedienstes die Blutabnahme vornahmen. Für manche Blutspender war es das erste Mal, für andere wiederum war es Routine, weil sie bereits bei über 100 Blutspendeaktionen teilgenommen haben.

Von 
Gisela Grünwald
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Heike Eckstein (links) bekam das Blut von der Teamleiterin des DRK-Blutspendedienstes Elisabeth Kraft-Dallinger abgenommen. © Gisela Grünwald

Lindenfels. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hatte am Montag zur Blutspende im Lindenfelser Bürgerhaus aufgerufen. Innerhalb von vier Stunden haben rund 75 Menschen ihr Blut gespendet. „Zum Termin offiziell online angemeldet haben sich 64 potenzielle Spender“, so Michael Lortz vom DRK.

Auch ohne Online-Anmeldung darf zu einem Termin kommen, wer volljährig ist und einen Personalausweis oder Reisepass mitbringt. Der Ablauf ist einfach: Beim Blutspendedienst anmelden, dann die Fragebögen ausfüllen und für den Gesundheitscheck zum DRK-Arzt gehen.

„Wir haben in Deutschland Blutkonserven für 48 Stunden“, schilderte Gerhard Walz vom DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg / Hessen. Er untersuchte die potenziellen Spender. Einige durften nicht spenden, weil sie aufgrund einer chronischen Erkrankung Medikamente einnehmen oder gerade von einer Auslandsreise zurückgekommen sind. Gefährlich sind beispielsweise die Stiche der asiatischen Tigermücke, die sich mittlerweile auch in Europa ausbreitet. Sie kann das Chikungunya-Virus auf Menschen übertragen. Mehrere Infektionen traten zuletzt in Frankreich auf. „Wer also in Norditalien oder in Frankreich war, den bitten wir auf die Blutspende zu verzichten“, so Gerhard Walz. Das Universitätsklinikum Freiburg befürchtet, dass die asiatische Tigermücke am Oberrhein eine neue Heimat gefunden hat.

Auf sechs Betten wurde Blut abgenommen

Auf sechs Betten im Saal des Lindenfelser Bürgerhauses wurde Blut abgenommen. Eine Spenderin tat dies zum 125. Mal. Die 18-jährige Mailin Antl aus Gadernheim spendete zum ersten Mal ihr Blut: „Ich hätte es gerne beim DRK-Termin in Lautertal getan, aber da war ich noch nicht volljährig.“ Nach der Spende von einem halben Liter Blut machte sie einen fitten Eindruck. Begleitet wurde sie von ihrer Großmutter aus Lindenfels: „Ich darf nicht spenden, da ich zu viele Medikamente nehmen muss, wollte meine Enkelin allerdings nicht alleine gehen lassen.“ Die Großmutter achtete darauf, dass ihre Enkelin, die sich vegetarisch ernährt, sich wenigstens eine zweite Portion Pommes frites von den „Dutch Bros“ und Getränke holte. Sie versorgten die Spender außerdem mit Steak und Bratwurst.

Heike Eckstein aus Winterkasten spendete zum 28. Mal ihr Blut: „Ich gehe am liebsten zum Blutspenden nach Lindenfels ins Bürgerhaus, das ist so übersichtlich.“ Sie kennt die DRK-Mitarbeiter wie Teamleiterin Elisabeth Kraft-Dallinger, die ihr das Blut abnahm. Sie riet ihr, den kleinen Ball in ihrer rechten Hand immer wieder zu drücken. In der Armbeuge hatte sie den Zugang gelegt. Heike Eckstein fand auch den Piks mit der Nadel nicht allzu schlimm. „Im Moment fühle ich mich einfach fit und war auch nicht im Urlaub.“ Sie persönlich hat das Gefühl, regelmäßig einen halben Liter Blut zu spenden, kommt ihrer Gesundheit zu gute.

Manche Blutprodukte sind nur wenige Tage haltbar

Ein junges Ehepaar aus Rimbach war mit der Großmutter und dem dreijährigen Sohn beim Termin. „Mein Enkel wollte wissen, wie man Blut spendet. Er selbst kann es erst in 15 Jahren mit 18 Jahren tun“, schilderte die Großmutter. Der Schwiegersohn spendete gerade und die Großmutter kümmerte sich um ihren Enkel, der ohne Scheu dabei zusah. „Schon mein Großvater hat regelmäßig Blut gespendet, weil er zu viel davon hatte“, erzählte sie.

Für die Mitarbeiter vom DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg / Hessen war es ein Routinetermin. „Auch wir fühlen uns im Bürgerhaus in Lindenfels gut aufgehoben“, so Gerhard Walz. Auf der Webseite vom DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg / Hessen findet man das Blutgruppenbarometer. Manch einer weiß, dass er Träger einer seltenen Blutgruppe ist. Das Barometer zeigt möglichen Spendern, welche Blutgruppe gerade besonders benötigt wird. Aktuell benötigt werden die Blutgruppe A und O mit Rhesusfaktor negativ.

In Deutschland werden täglich rund 15.000 Blutspenden gebraucht. Deshalb kann der Vorrat innerhalb weniger Tage schnell ausgeschöpft sein. Blutkonserven sind im Schnitt sechs Wochen haltbar, manche Blutprodukte jedoch nur wenige Tage. Unter allen Blutspendern verlost der Blutspendedienst im Aktionszeitraum bis 31. Oktober vier Reisen für je zwei Personen in die portugiesische Hauptstadt Lissabon. In Lindenfels meinten die potenziellen Spender: „Wir kommen auch ohne die Verlosung, weil wir Leben retten wollen.“

Freie Autorin

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