Rimbach. Immer mehr Haushalte im Weschnitztal kommen durch die explodierenden Preise für Lebensmittel, Energie oder Sprit in finanzielle Bedrängnis. Das spüren auch die freiwilligen Helfer der Rimbacher Tafel: Seit März dieses Jahres haben sich 80 Haushalte, in denen rund 250 Personen leben, angemeldet. In nur vier Monaten stieg die Zahl damit um etwa 30 Prozent an.
Die Ehrenamtlichen stoßen wegen des großen Andrangs an ihre Grenzen: Zurzeit werden 301 Haushalte unterstützt. In diesen Haushalten leben 877 Personen, davon sind 400 Kinder. 48 Haushalte mit 130 Personen sind Geflüchtete aus der Ukraine. Aktuell stehen trotz aller Bemühungen 30 Haushalte auf der Warteliste.
Kapazität für 900 Menschen
„Die Kapazität der Tafel Rimbach reicht für die Unterstützung von 300 Haushalten, das sind etwa 900 Personen. Für eine größere Anzahl von Haushalten und Personen reichen die gespendeten Lebensmittel und die räumlichen sowie personellen Kapazitäten der Tafel nicht aus“, erklärt Ute Weber-Schäfer, Tafelkoordinatorin des Diakonischen Werks Bergstraße. Die ehrenamtlichen Helfer seien täglich in der Tafel, um die notwendige Menge an Lebensmitteln abzuholen, zu sortieren und für die Ausgabe vorzubereiten: „Alle tun, was sie können.“ Bemerkenswert sei, dass die Ehrenamtlichen einerseits noch immer unter den Corona-Schutzmaßnahmen arbeiteten, es aber dennoch geschafft hätten, aus dem Stand heraus 30 Prozent mehr Menschen zu unterstützen: „Sie spüren, dass die Not groß ist.“
Gleichzeitig stiegen aufgrund der hohen Inflation die Kosten auch für die Tafel: Tankfüllungen seien mindestens 50 Prozent teurer als im vergangnen Jahr. Ebenso wird die Tafel die gestiegenen Energiekosten tragen müssen, denn die Kühltheken brauchen viel Strom. Zur Beschaffung von möglichst viel Ware ist das Kühlauto täglich unterwegs. Um größere Warenmengen abholen zu können, ist es wichtig, die Ware gut zu sichern. Hierfür möchte die Tafel drei weitere Vertikalstützen anschaffen.
Spende des Lions Clubs
Um diese wichtige Arbeit zu unterstützen, übergab der Lions Club Überwald jüngst einen Spendenscheck über 1500 Euro. „Spenden wie diese helfen uns, die gebündelten Probleme zu lindern. Sie sind ein wichtiges Rückgrat für den Betrieb der Tafel, aber auch für die Motivation der zahlreichen Helferinnen und Helfer“, so Weber-Schäfer. ame
Info: Wer sich für das Ehrenamt bei der Tafel interessiert, findet auf der Webseite der Diakonie Bergstraße weitere Informationen: www.diakoniebergstrasse.de/ehrenamt-bei-den-tafeln/
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