Aktion

Neue Bäume für die Weinberglandschaft in Heppenheim

Der Weinbauverband Hessische Bergstraße hat neue Mandel- und Pfirsichbäume gespendet. Diese blühen schon sehr früh im Jahr.

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dj/ü
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Der Weinbauverband Hessische Bergstraße hat neue Mandel- und Pfirsichbäume gespendet. Helmut Antes, Charlotte Freiberger-Rabold, Otto Guthier und Lisa Jung (von links) pflanzen einen Mandelbaum in der Lage Stemmler. © Dagmar Jährling

Heppenheim. Die Mandelblüte in der Pfalz ist berühmt und wird mit Festen gefeiert. Aber auch die Bergstraße kann sich mit der bekanntlich gerühmten frühesten Mandelblüte in Deutschland sehen lassen.

Damit dies so bleibt, pflanzt der Weinbauverband Hessische Bergstraße (WHB) immer wieder neue Mandel- und Pfirsichbäume, die mit ihrer rosa und weißen Blütenpracht, der Bergsträßer Weinlandschaft den Beinamen „Strada Montana“ beibrachten. Schon der Dichter Johann Wolfgang von Goethe soll vor etwa 250 Jahren zu Besuch an der Bergstraße sich so wohl wie in Italien gefühlt haben.

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„Sie sind ein Beitrag zu unserer Kulturlandschaft“, sagte Otto Guthier, Vorsitzender des WHB. Gemeinsam mit Geschäftsführerin Lisa Jung,

WHB-Schriftführerin Charlotte Freiberger-Rabold und dem Grundstücksbesitzer „Im Klingen“ Helmut Antes pflanzte er einen neuen Mandelbaum in der Lage Stemmler an der Bundesstraße 3 zwischen Bensheim und Heppenheim. Insgesamt 100 Bäume im Wert von 2800 Euro wurden an die Winzer zwischen Zwingenberg, Bensheim und Heppenheim, davon jeweils zehn Bäume an die Bauhöfe der Städte für die Verschönerung des Stadtgebietes, gegeben.

Rotfleischiger Weinbergpfirsich

Wie jedes Jahr stammt der Betrag aus dem Erlös der Weinlagenwanderung, die am 1. Mai Tausende Besucher an die Bergstraße lockt. Nur in den beiden Corona-Jahren sprang zumindest der Kreis Bergstraße einmal ein und spendierte im Jahr 2021 als Ersatz für die ausgefallenen Weinlagenwanderungen in den Jahren 2020 und 2021 die Bäume.

„Dieses Jahr waren fast mehr Pfirsichbäume bei unseren Winzern und Winzerinnen gefragt“, sagte Guthier. Es handele sich um den beliebten rotfleischigen Weinbergpfirsich.

Im Kühlhaus bereit zur Abholung

Außerdem sei die weiche Süßmandel in einer Baumschule in Ladenburg bestellt und gekauft worden. Während sich Jung um die Organisation, Bestellung und Abgabe kümmerte, stellte der Rebveredlungsbetrieb Antes für die jungen Bäume sein Kühlhaus bis zur Abholung zu Verfügung.

Nachdem der neue Baum gesetzt war, griff Antes zur Schere. „Der Rückschnitt ist total wichtig“, sagte er. Zum Schutz vor Rotwild, das sich an der Rinde reibt und die jungen Triebe im Frühjahr abknabbert, wurde die Jungpflanze mit Hasendraht eingezäunt. Was muss ein Winzer tun, um einen solchen Jungbaum zu erhalten?

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„Sie werden angefragt“, sagte Jung. „Einzige Voraussetzung ist ein vorhandenes Grundstück und das Versprechen, dass die Pflanze regelmäßig gegossen wird“, sagte Freiberger-Rabold.

Auch das Weingut Freiberger wolle nach vorherigen Pflanzungen am Schlossberg dieses Jahr drei Mandelbäume im Steinkopf und Stemmler pflanzen.

Blüte schon ab Januar

Mit dem Einpflanzen der Bäume sorgen die Winzer nicht nur für eine schön anzuschauende Blütenpracht schon lange vor dem eigentlichen kalendarischen Frühjahr an der Bergstraße; sondern auch für Biodiversität in der Weinberglandschaft und frühe Nahrung für Bienen und Hummeln. Guthier würde am liebsten noch mehr Blütenpracht entlang der Bergstraßenkette sehen und sich deshalb über zusätzliche Sponsoren freuen.

Die Frühblüher können an der Bergstraße genauso wie Krokusse oftmals schon im Januar oder Februar bewundert werden. In dieser Zeit sind Touristen sowie auch Einheimische gerne in den Weinbergen unterwegs, um zu fotografieren oder auch einfach nur die Seele baumeln zu lassen. dj/ü

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