Stadtverordnetenversammlung

Verkehrsbelastung in der Gießener Straße in Heppenheim wird zum Thema

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rid/ü
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Die Gießener Straße hat sich zum belebten Stadtviertel entwickelt. Der oftmals zu schnelle Durchgangsverkehr bereitet Sorgen. © Christopher Frank

Heppenheim. „Ich danke der FDP, die einen total tollen Bauausschuss ermöglicht hat. Es war eine gute und lebhafte Diskussion, bei der alle Aspekte zur Gießener Straße durchleuchtet worden sind.“ Sonja Eck (SPD) unterstrich bei der jüngsten Stadtverordnetenversammlung ihre Zufriedenheit mit dem Ablauf der zurückliegenden Bauausschuss-Sitzung, in der es um den Prüfantrag der FDP zu einer Verkehrsberuhigung in Teilen der Gießener Straße gegangen war. Im Ausschuss war dieser Antrag noch knapp gescheitert. Doch: „Es hat ein Umdenken in der Fraktion stattgefunden,“ verriet die Sozialdemokratin. Aus diesem Grund werde die SPD-Fraktion dem Prüfantrag der Liberalen diesmal zustimmen.

Auch Franz Beiwinkel von den Grünen dankte der FDP für den Antrag und den positiven Gedankenaustausch: Der Prüfantrag sei der richtige Weg. Straßen seien schließlich nicht nur dafür da, um von A nach B zu gelangen: „Straßen trennen auch.“

Susanne Marx hatte zuvor den FDP-Prüfantrag in ihrer ersten Rede vor der Stadtverordnetenversammlung erläutert. Es sei etwas, was sie jeden Tag in dem belebten Viertel der Gießener Straße beobachte. Oft komme es zu gefährlichen Verkehrssituationen dort, wo auch viele Schulkinder unterwegs seien. Problematisch seien insbesondere der Abkürzungsverkehr sowie das wilde Parken.

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Sie engagiere sich in der Kommunalpolitik, um etwas anzustoßen und etwas ändern zu können, so Marx, sehe sich aber nun durch die Entscheidung im Bauausschuss ausgebremst: „Wann und wie können wir denn mal ins Machen kommen, wenn nicht einmal Prüfanträgen“ zugestimmt werde? Man müsse ja nicht gleich „alles aufreißen oder Bäume pflanzen“, so Marx in ihrer engagierten Rede. Die FDP-Stadtverordnete appellierte an das Gremium, „auch der Weststadt einmal Aufmerksamkeit zu schenken“ und zu schauen, „womit wir allen gerecht werden“ und wie man die Situation dort entspanne und ungefährlicher mache.

Nach Wunsch der FDP soll geprüft werden, ob und bis wann zwischen den Einmündungen der Frankfurter Straße auf dem dazwischenliegenden Abschnitt der Gießener Straße eine Verkehrsberuhigung erfolgt kann, die insbesondere zwischen der Einfahrt Parkgarage gegenüber der Hausnummer 7 und der Einmündung Wiesbadener Straße eine Schrittgeschwindigkeitszone zum Ziel hat.

Ulrike Janßen (LiZ/Linke) unterstrich, dass man weiter für einen verkehrsberuhigten Bereich in der Gießener Straße sei. Dieser Antrag wurde mit deutlicher Mehrheit abgelehnt. Der Prüfantrag der FDP wurde dagegen mit 28 Ja-Stimmen gegen eine Nein-Stimme angenommen.

Thema Parkleitsystem

Knapp gescheitert ist der Antrag der Freidemokraten zur Parkraumbewirtschaftung. Darin hatte die FDP-Fraktion gefordert, der Magistrat möge darlegen, wie das Pilotprojekt Parkleitsystem im Parkhaus der Innenstadt verlaufen sei und welche Schritte für eine Ausweitung des Parkleitsystems vorgesehen seien. Ferner wolle man wissen, welche Parkflächen in dieses Konzept mit einbezogen können und welche nicht. Vierter Teil des Antrags war, der Frage auf den Grund zu gehen, wie der Parkdruck aus den Wohngebieten genommen werden könne.

Christopher Hörst (FDP) betonte, dass dies „kein Kontrollantrag“ sei, der aus Misstrauen gegenüber der Verwaltung gestellt werde. Man wolle vielmehr mit dem Magistrat gemeinsam eine Lösung finden für ein „nicht ganz optimal laufendes Konzept“.

Franz Beiwinkel erklärte, dass die Grünen dieses Ansinnen der FDP als „ergebnisoffenen Antrag“ mittragen könnten: „Lasst und über eine Neustrukturierung reden.“ Auch Yannick Mildner (Tierschutzpartei) war für den Antrag. Andrea Pfeilsticker (SPD) war der Ansicht, dass alles bereits auf den Weg gebracht worden und im Werden sei. Derselben Ansicht war Hermann-Peter Arnold (CDU). Mit zwölf Ja-Stimmen, 16 Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen wurde der FDP-Antrag schließlich abgelehnt.

Heppenheim soll wieder „Fairtrade-Stadt“ werden. 19 Stadtverordnete stimmten dem Antrag der Grünen zu, der Magistrat möge diese Zertifizierung erneut beantragen. „Wir merken gerade, wie verletzlich unsere vermeintlichen Sicherheiten sind“, so Martin Fraune (Grüne), der auf die Energie- und Nahrungsmittelverknappung durch den Ukraine-Krieg hinwies und als Folge vor einer katastrophalen Hungersnot in Afrika warnte, „wenn jeder die Getreidevorräte für sich behält“. Heppenheim sei 2011 die 66. Deutsche Kommune gewesen, die das „Fairtrade“-Zertifikat erhalten habe. Mittlerweile seien bundesweit mehr als 800 Kommunen und Kreise dabei.

„Die Frage ist, wie bekommen wir das als Gemeinde hin, sowohl die Dritte Welt als auch die Regionalität in eins zu packen.“ Das Label selbst habe in den Jahren 2011 bis 2019 nicht viel effektiv verändert. Fraune signalisierte, in einer Steuerungsgruppe aktiv mitwirken und „der Motor“ sein zu wollen. rid/ü

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Thema : Festspiele Heppenheim

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    Fliegender Wechsel im Amtshof. Noch hängt die Fahne des am Sonntag beendeten Weinmarkts über der großen Bühne, da sind schon die Veranstaltungs- und Lichttechniker für das nächste große Ereignis am Werk. Die gemeinnützige „Theaterlust“-GmbH übernimmt die Regie mit ersten Vorbereitungen für das Bühnenbild, das ab diesem Mittwoch aufgebaut wird. In wenigen Tagen beginnen die Heppenheimer Festspiele: Die Premiere von Carl Zuckmayers „Der fröhliche Weinberg“ markiert am 15. Juli nach zweijähriger Corona-Pause den Neubeginn des traditionsreichen, 1974 von Hans Richter begründeten Freiluft-Theaters. {element} Die Schauspielerin und Regisseurin Iris Stromberger hat die Intendanz übernommen, jetzt steht sie zum ersten Mal auf der Bühne, die bis Ende August der Mittelpunkt ihres Theaterlebens sein wird. Ihr Mann Ingo Schöpp-Stromberger, Geschäftsführer und Bühnenbildner der Festspiele, schaut unterdessen auf dem Pflaster nach den Markierungen fürs Podest im hinteren Teil des Hofes. Weil das Gelände abfällt, werden die Sitzplätze erhöht, damit die gute Sicht gewährleistet ist. Neues Mobiliar und neue Polster {furtherread} Und auch in die Bequemlichkeit für die Gäste wird einiges investiert. Die Stadt hat neues Mobiliar angeschafft, vierzig Tische, achtzig Bänke, zusätzlich Stühle, allesamt ausgestattet mit Rückenlehnen. Denn der Festspielbesuch konnte früher zur Strapaze werden, altgediente Theaterfreunde erinnern sich an die harten Biertisch-Garnituren. Auch Andrea Helm, Stiftungsmanagerin der Sparkassenstiftung Starkenburg, hat solche Abende erlebt, „es war doch immer eine Herausforderung“, seufzt sie. Umso erfreuter stellte sie eine Anschaffung vor, die am Dienstag der Stadt von der Stiftung als Dauerleihgabe übergeben wurde: Polster für Bänke und Stühle, maßgeschneidert für das Amtshof-Mobiliar, abwaschbar, wetterfest und mit praktischen Klettbändern zu befestigen. Bei der Auswahl der grauen Farbe hat die Intendantin ein Wörtchen mitgeredet, sieht ja auch sehr schick aus zum Weiß der Bänke, und Iris Stromberger verspricht Tischdecken und Blumen-Deko. Sie will die Menschen aus ihren bequemen Fernsehsesseln wieder ins Live-Theater locken, und dann sollen sie es auch schön haben. „Die Festspiele bekommen einen anderen Charakter“, sagt Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), und er meint nicht nur den Anblick im Theaterhof, sondern auch die enge und offenkundig sehr gute Zusammenarbeit der Betreibergesellschaft mit der Stadt. Dass die Zuschauer in diesem Sommer unter freiem Himmel sitzen, sei angesichts wieder steigender Corona-Zahlen eine gute Sache. Für die kommenden Jahre, ergänzt Schöpp-Stromberger, solle es aber wieder einen Regenschutz geben. Premiere fast ausverkauft Neben den Polstern, die von der Stadt auch für andere Veranstaltungen genutzt werden können, spendet die Stiftung den Festspielen 20 000 Euro. „Gelebte Kulturförderung“, die sowohl bei der Sparkasse als auch bei deren Stiftung selbstverständlich sei, sagt Helm. Allmählich zieht auch der Vorverkauf an, für die erste Premiere gibt es nur noch vereinzelt Karten, an allen Abenden lohnt es, an der Abendkasse nachzufragen. In den kommenden Tagen wird der Hof sein Gesicht verändern. An der Seite wird sich die Herrmann Gastro Gruppe aus Lampertheim einrichten, die außer Wein der Bergsträßer Winzer eG und Odenwaldquelle-Wasser auch kleine Speisen anbietet. Nicht nur der weiche Sitz, auch die Bewirtung markiert die Abkehr vom sehr rustikalen Charme, der dieses Festival früher auszeichnete. Dann geht es Schlag auf Schlag, die Endproben zum „Fröhlichen Weinberg“ sind schon auf der Amtshof-Bühne angesetzt, und nach dem ersten Wochenende muss rasch umgeräumt werden, damit die bereits fertig einstudierte zweite Produktion „Cash!“ am 22. Juli folgen kann. Die Wartezeit darauf verkürzt von 19. bis 21. Juli an drei Abenden der Schauspieler Walter Renneisen – mit zwei Programmen seines Dauerbrenners „Deutschland, deine Hessen“, dazwischen moderiert er mit eigenen Erinnerungen den Abend „Als der Jazz in Deutschland laufen lernte“, zu dem Sigi’s Jazz Men musizieren. Dann wird im Wochenturnus zwischen rheinhessischem Volksstück und britischer Farce gewechselt. In beiden Komödien hat Iris Stromberger als Regisseurin ihren Ensembles nicht nur Präzision, sondern auch Tempo verordnet. Den „Weinberg“ will sie in rekordverdächtigen neunzig Minuten plus Pause auf die Bühne bringen. Die Regisseurin verspricht: „Wir sind flott unterwegs.“ job/ü

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