Nachruf

Trauer um den Heppenheimer Peter Frank

Der 80-Jährige hat viele Spuren in der Kreisstadt hinterlassen.

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dj/ü
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Heppenheim. Noch bis zu seiner Erkrankung im November vorigen Jahres war Peter Frank als Kommunionhelfer und Lektor im Dienste der Gemeinde Sankt Peter tätig.

Auch im Haus Johannes teilte Frank bei Gottesdiensten den betagten Senioren die Kommunion aus. Am 6. März schloss der fast 80-Jährige im Beisein seiner Familie im Hospiz Bergstraße für immer seine Augen. Am Dienstag wurde Frank im engsten Familien- und Freundeskreis zu Grabe getragen.

Ehrenamtliche Arbeit

Abgesehen von seiner ehrenamtlichen Tätigkeit zum Wohle der Gemeinde Sankt Peter, dort auch im Verwaltungsrat, hatte sich Peter Frank in den letzten Jahren zurückgezogen und bleibt so möglicherweise im Gedächtnis vieler Menschen als ruhiger und ernster Charakter in Erinnerung.

Frank konnte allerdings auch sehr humorvoll sein. Lange Jahre war er gefeierter Büttenredner der Fasnachtsgesellschaft Bottschlorum und wirkte im Vorstand des Vereins als Schriftführer.

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Dass die Heppenheimer Altstadt heute einen so guten Ruf genießt und viele Touristen in die Kreisstadt lockt, ist nicht zuletzt ein Verdienst des Verstorbenen. Peter Frank wuchs in einem Fachwerkhaus an der Lehrstraße auf. Schon früh hat er ein Gespür für die Bewahrung historischer Bausubstanz entwickelt und trat deshalb 1979 bei den Altstadtfreunden ein.

Vorsitzender der Altstadtfreunde

Zunächst setzte er sich für deren Ziele in verlässlicher Weise im Hintergrund ein. Offiziell in die Pflicht nehmen ließ er sich 1993 mit seiner Wahl zum Vorsitzenden – ein Amt, das er ohne Unterbrechung zunächst mit Josua Mattern und dann mit Volker Scheller an seiner Seite bis zum Jahr 2014 ausübte.

Damals übergab er den Stab an Fritz Schneider. Bis zuletzt suchten die Altstadtfreunde seinen wertvollen Rat. So auch der aktuelle Vorsitzende Norbert Schül, der seinen Vorvorgänger noch im Hospiz besuchte.

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Für die Altstadt und somit für die Kreisstadt war der Heppenheimer ein Glücksfall. Unter seiner Ägide wurden 13 000 Euro in die Hand genommen, um die Fenster und Türen des Marstalls durch neue zu ersetzen. Insgesamt 40 000 D-Mark kostete der Wiederaufbau des kleinen Stadtbrunnens am Kurfürstenplatz zwischen Sickinger Tor und Amtshof. Sukzessive bekamen historische Altstadthäuser einheitliche Infotafeln.

Zudem wurden viele private Sanierungsvorhaben unterstützt. Doch das Lob für diese Erfolge gab er stets an seine Mitstreiter im Vorstand und an die vielen Helfer bei den Strooßewärdschaften weiter. Mit dem Erlös aus den Festen, die zweimal im Jahr zunächst in der Bogengasse und schließlich bis heute am Marstall stattfinden, wurde die Unterstützung vieler kleinerer Bauvorhaben erst möglich.

In Südamerika und Äthiopien

Alle zwei Jahre ging Frank mit seiner Frau Lucia sowie früheren Pfadfindern des Stammes Sankt Georg und deren Partnerinnen auf große Reise. Die Gruppe, dessen Stammesführer er früher war, besuchte beispielsweise Südamerika und Äthiopien. Peter Frank war auch Gründer der Jungen Union Heppenheim.

Beruflich werden ihn viele aus dem früheren Möbelhaus Metzendorf kennen – dem heutigen Stadthaus in der Bachgass‘. Frank war gelernter Kaufmann. Nach der Gehilfenprüfung absolvierte er in Köln ein viersemestriges Studium für Möbelhandel. Als Geschäftsführer des Möbelhauses bot er so manchen Kunden pragmatische Lösungen bei der Möbelauswahl.

Mitunter schaute er sich auch in den Wohnungen um und empfahl dann das passende Möbelstück. Peter Frank hinterlässt Ehefrau, drei Töchter und einen Sohn sowie sechs Enkelkinder. dj/ü

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