Wald-Erlenbach. Welche Katastrophen Starkregenereignisse auslösen können, das weiß man nicht zuletzt seit dem verhängnisvollen Hochwasser an der Ahr im Jahr 2021. Um für solche Naturkatastrophen gewappnet zu sein, hat die Stadt Heppenheim bereits vor einiger Zeit Experten damit beauftragt, mögliche Gefahrenstellen ausfindig zu machen.
Wie sehen die Ergebnisse dieser Studie für den Ortsteil Wald-Erlenbach aus? Das war Thema einer Ortsbeiratssitzung, bei der die Bevölkerung umfassend informiert wurde. Rund 60 Zuhörer verfolgten die Ausführungen von Daniel Ranko von der Stadt Heppenheim, von Wehrführer Basten Wolf sowie von den beiden Versicherungsexperten Sabine Haas und Christian Metzel.
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Ranko ist der Starkregenexperte der Stadt. Eindrucksvoll erklärte er die Starkregensimulation für den Stadtteil. Dort konnte man sehen, wo bei einem angenommenen Worst-Case-Szenario das Wasser herkommt und wo es am meisten Schaden anrichten könnte. Worst-Case-Szenario heißt in diesem Fall: Man nimmt an, dass es im ganzen Gebiet in und um Heppenheim gleichzeitig zu einem lang anhaltenden Starkregenereignis kommt. In der Realität werde das so nie der Fall sein.
Das meiste Wasser käme aus Richtung Mittershausen/Scheuerberg. An verschiedenen Stellen im Ort staue es sich dann ganz besonders, etwa im Bereich des Gefallenen-Ehrenmals, wo mehrere Straßen aufeinandertreffen. Auch im Bereich des offenen Bachlaufs könnte es kritisch werden. Neuralgische Punkte gibt es auch anderswo im Dorf: Im Neubaugebiet Gutschneiderswiesen etwa könnte ablaufendes Hangwasser zum Problem werden. In anderen Bereichen dagegen kann das Wasser gut ablaufen. Es gelte nun, dafür zu sorgen, dass es mehr Stellen im Stadtgebiet gibt, wo Wasser zurückgehalten und abgeleitet werden kann, dass es – im Falle von Wald-Erlenbach – besser in Richtung Mitlechtern ablaufen kann. Derzeit werde überlegt, wie man aus dem „worst case“ einen „best case“ machen kann.
Auch eine Großübung aller Heppenheimer Feuerwehren zum Thema Starkregen habe es bereits gegeben, berichtete Wehrführer Bastian Wolf. Man habe sich ein Bild gemacht, wo man nachbessern müsse. Ortsvorsteherin Heidrun-Barbara Jäger wünscht sich in naher Zukunft eine gemeinsame Übung mit den Bürgern, um diese in das Szenario aktiv mit einzubinden. So wüsste dann im Ernstfall jeder, was zu tun sei. Das A und O im Katastrophenfall ist: In den Häusern bleiben und auf Anweisungen warten. Ein No-Go ist es, im Bereich von Bachläufen Dinge zu lagern, die von den Wassermassen mitgerissen werden und für Anstauungen sorgen könnten. rid/ü
Info: Die Simulation und weitere Informationen zum Thema finden Sie hier unter www.starkregengefahr.de/heppenheim.
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