Heppenheim. Platsch. Das kleine Mädchen ist ins Becken gesprungen, mitten in die Arme ihrer Schwimmlehrerin, an der sie sich jetzt festklammert. „Du bist mutig“, wird sie ermuntert. Es ist ein echter Erfolg. Ins Wasser springen, das mochte die Kleine vorher gar nicht. Schwimmen kann sie schon prima, doch um das Seepferdchen-Abzeichen erfolgreich absolvieren zu könne, braucht es auch diesen Sprung ins Wasser. Schritt für Schritt wird sich nun herangetastet – mit viel Einfühlungsvermögen und Lob.
Es ist Samstagvormittag im Heppenheimer Schwimmbad. An diesem und an den kommenden drei Samstagen können alle Kinder unangemeldet vorbeikommen und mit den Schwimmlehrern des Schwimmclubs für das Seepferdchen oder das Bronze-Abzeichen üben und diese auch absolvieren. Die einen brauchen dabei noch ein wenig Übung und Anleitung, andere, wie Lia und Linda, schaffen auf Anhieb das Schwimmabzeichen in Bronze.
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Auch Markus Wilfer ist mit von der Partie: Der Vorsitzende des Schwimmclubs weiß, wie wichtig es ist, dass Kinder schwimmen können, wird nicht müde, den Weg dorthin aufzuzeigen. Er tut das zusammen mit seinen Kolleginnen ehrenamtlich. Bei dem ein oder anderen liegt die Beinarbeit noch ein wenig im Argen, doch mit fachkundiger Anleitung wird diese immer besser. Wichtig ist auch, dass keiner mehr Angst hat vor dem Wasser. Dafür braucht es Geduld, doch mit der Zeit klappt auch das. Markus Hertel ist mit seinen Söhnen Vincent (9 Jahre) und Maximilan (8) gekommen.
Der Große hat bereits das Seepferdchen absolviert und übt für das Bronzeabzeichen. Mit dem jüngeren Bruder haben die Eltern fleißig das Schwimmen geübt – gezwungenermaßen: „Ab einem Alter von sechs Jahren haben wir ihn zu Schwimmkursen angemeldet, er ist immer nur auf der Warteliste gelandet“, erklärt der Vater und ist dankbar für die unkomplizierte Möglichkeit, die Schwimmclub und die Schwimmmeister des Freibades anbieten. Ein typisches Beispiel: Die Corona-Pandemie hat dafür gesorgt, dass Bäder geschlossen wurden und Schwimmkurse ausfielen. Auch in den Schulen wurde Schwimmen vom Lehrplan gestrichen. Zurück blieben ratlose Eltern und Kinder, die nicht richtig schwimmen können.
Auch Paul ist da. Er schwimmt schon prima, nur die Atemtechnik ist noch ausbaufähig, und hier und da ist er noch unsicher. Nach einer halben Stunde Üben sieht man bereits tolle Ergebnisse: Da ist auf einmal ein ganz anderes Kind im Wasser: Paul taucht, wird selbstbewusster und ist sichtlich stolz auf sich. Das sieht nach Spaß am Schwimmen aus. Die Mutter strahlt.
Lottas Eltern freuen sich ebenfalls über die Möglichkeit, dass ihre siebenjährige Tochter das Seepferdchen absolvieren und vorher noch ein wenig üben kann, schauen ihr beim Trainieren zu. Am Ende der zwei Stunden halten Lia und Linda stolz ihre Abzeichen in den Händen. Von den anderen haben einige ihr Seepferdchen gepackt, bei manchen fehlt nicht mehr viel bis zum Erfolg, sie haben an den kommenden Samstagen noch Gelegenheit zu üben.
Markus Wilfer ist dankbar, dass alle mitziehen und dass Schwimmmeister Dirk Hausmeister und die Fachangestellte für Bädertechnik, Bianca Radlinger-Diehm, sowie die Stadtwerke das so unterstützen.
An den kommenden drei Samstagen (20. und 27. August, 3. September) von 10 bis 12 Uhr können Kinder erneut für das Seepferdchen oder das Abzeichen in Bronze üben. Die Teilnahme ist kostenlos, für das Abzeichen wird ein kleiner Kostenbeitrag erhoben. rid/ü
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