Heppenheim. Um die Wassertemperaturen im Schwimmbad war es zuletzt in der Stadtverordnetenversammlung zu Diskussionen gekommen. Verschiedene Fraktionen hatten gefordert, angesichts der Energiekrise von der derzeitigen Mindesttemperatur von 23 Grad abzurücken und das Wasser maximal auf 21 Grad aufzuheizen. Der Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt.
Die Heizfrage stellt sich dem Stadtwerke-Betriebsleiter Kai Kühn derzeit nicht mehr. „In den Sommermonaten wird gar nicht geheizt“, erklärt er beim Ortstermin im Schwimmbad. Sommerliche Lufttemperaturen sorgten dafür, dass sich das Wasser natürlich aufheize. Die Edelstahlbecken täten ihr Übriges, die Temperatur auch über die kälteren Nächte hinweg zu halten. „Teilweise müssen wir das Becken sogar mit Frischwasser runterkühlen“, so Kühn.
Geheizt werde in der Regel nur von Mai bis Anfang Juni, dann frühestens wieder ab Ende August/Anfang September. In den Becken sind Temperaturfühler. Sobald die Wassertemperatur die 23 Grad unterschreitet, springt die Heizung an – aber nur so lange, bis 23 Grad erreicht sind.
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23 Grad sollte das Wasser vor allem auch für die Kinder haben, die schwimmen lernen. Der Schwimmclub Heppenheim (SCH) und die Stadtwerke als Schwimmbadbetreiber bieten jeweils Kurse an und arbeiten dabei Hand in Hand. Beide können sich vor Anmeldungen kaum retten. Einige Schwimmkurse hat der SCH schon abgehalten, fast alle Kinder haben das Seepferdchen auf Anhieb geschafft.
Wie beim SCH kommen auch zu den Schwimmkursen von Bianca Radlinger-Diehm, Meisterin für Badebetrieb im Heppenheimer Freibad, und Stefanie Wilkening die Kinder nicht nur aus Heppenheim, sondern bis zu 25 Kilometer entfernt. Über 20 Kinder haben 2022 bereits ihr Seepferdchen absolviert. Die Warteliste ist lang. „Aber wir versuchen, in Kooperation mit dem SCH so vielen Kindern wie möglich das Schwimmen beizubringen“, so Radlinger-Diehm.
Voraussetzung für einen Schwimmkurs ist, dass die Kinder bereits an das Wasser gewöhnt sind und aus freien Stücken schwimmen lernen wollen. Bevorzugt werden zunächst die etwas älteren Kinder, die wegen der Pandemie bislang keine Chance hatten, Schwimmen zu lernen.
Der Schwimmclub sucht dringend neue Schwimmer und Helfer. Kinder, die drei bis vier Bahnen am Stück schwimmen können und schnuppern wollen, können montags um 17.30 Uhr vorbeischauen.
Rund 1000 Dauerkarten wurden in dieser Saison bereits verkauft. Bis Mitte Juni besuchten circa 3000 Menschen das Freibad. Für die nächste Saison werden Rettungsschwimmer (der Kurs wird bezahlt) und Kassenpersonal gesucht.
Kai Kühn weist auf die Heppenheim-Karte hin, die man beantragen kann, wenn das Einkommen nicht so hoch ist. Damit bekommt man sowohl auf Dauerkarten wie auf den Einzeleintritt 50 Prozent Ermäßigung. rid/ü
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