Kommunalpolitik

Sozialausschuss startet die neue Heppenheimer Sitzungsrunde

Von 
fran/ü
Lesedauer: 

Heppenheim. Auch für die Heppenheimer Stadtverordneten sind die Sommerferien inzwischen vorbei – zumindest für die elf Mandatsträger, die dem Sozial-, Kultur- und Sportausschuss angehören: Mit dessen Sitzung beginnt am Dienstag, 12. September, der erste parlamentarische Sitzungslauf nach der Sommerpause. Los geht’s um 18 Uhr im Saal Schlossberg des Rathauses.

Auf der Tagesordnung stehen neben den üblichen Mitteilungen des Magistrats und einem Bericht aus der Integrationskommission vor allem drei Anträge der Fraktion der Tierschutzpartei, die ursprünglich noch aus dem vorangegangenen Sitzungslauf stammen, seinerzeit aber vertagt oder in die Ausschüsse weitergeleitet wurden.

Sonnenschutz auf Spielplätzen

Viele Kinder könnten aufgrund der Sonneneinstrahlung in den Sommermonaten die Sandkästen auf einigen städtischen Spielplätzen nicht nutzen, „da es in der Mittagssonne zu heiß ist und sich der Sand durch die Sonne aufheizt“, monieren Fraktionsvorsitzender Yannick Mildner und sein Stellvertreter Alexander Fritz. Besonders betroffen seien die Spielplätze an der Frankfurter Straße, an der Gottfried-Keller-Straße, an der Gerhart-Hauptmann-Straße, an der Kleinen Feldstraße, an der Niedermühlstraße sowie an der Pestalozzistraße. Mildner und Fritz haben auch einen Lösungsvorschlag: „Sonnensegel oder andere Möglichkeiten der Beschattung sollen dazu dienen, dass Kinder auch während starker Sonneneinwirkung die Spielplätze der Stadt Heppenheim nutzen können.“ Umgesetzt wird dies freilich nur, wenn sich die Mehrheit der Stadtverordneten dieser Meinung anschließt. Eine erste Beratung mitsamt Abstimmung erfolgt am Dienstagabend im Sozialausschuss.

Vorlesbare Fahrpläne

Mehr zum Thema

Kommunalpolitik

Beratungen über Kitas, Baugebiete und Straßenbeiträge in Lindenfels

Veröffentlicht
Von
Konrad Bülow
Mehr erfahren
Nachhaltigkeit

Heppenheim soll wieder "Fairtrade-Stadt" werden

Veröffentlicht
Von
fran/ü
Mehr erfahren
Kommunalpolitik

Büros und Wohnungen in der Zwingenberger Jugendherberge?

Veröffentlicht
Von
Michael Ränker
Mehr erfahren

In einem zweiten Antrag fordert die Tierschutzpartei „vorlesbare Fahrpläne für den ÖPNV am Heppenheimer Bahnhof“. Allein in Heppenheim gebe es inzwischen rund 100 Mitbürger mit Seheinschränkungen, heißt es in der Begründung des Antrags. Und diese benötigten einen besonderen Hilfebedarf bei der Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs. „Um den an Seheinschränkungen Leidenden eine Teilnahme am öffentlichen Nahverkehr zu ermöglichen, sollte deshalb eine Möglichkeit gefunden werden, einen barrierefreien Zugang zu den Fahrplänen des ÖPNV am Bahnhof Heppenheim zu erhalten.“ Näheres wollen Mildner und Fritz bei der Sitzung öffentlich erläutern.

Angebot für Graffiti-Sprayer

Deutlich mehr Konfliktpotenzial verspricht ein weiterer Antrag der Tierschutzpartei. „Graffiti-Sprayern ausschließlich mit Strafverfolgung zu begegnen, ist der falsche Weg“, befinden Mildner und Fritz. Sie fordern den Magistrat auf, zu prüfen, „wie und wo Flächen bereitgestellt werden können, um Sprayern die Möglichkeit zu bieten, legal und ohne Anmeldung jederzeit Graffiti anbringen zu können“. Die Suche nach diesen Flächen soll demnach durch Sprayer und die Stadtjugendpflege unterstützt werden.

Gesundheitswegweiser

Ein vierter Antrag, der am Dienstag auf der Tagesordnung steht, stammt aus den Reihen der Großen Koalition. CDU und SPD beantragen, einen Gesundheitswegweiser in mehreren Sprachen als Flyer und in digitaler Form zu erstellen. Dieser „soll Migrantinnen und Migranten einen unkomplizierten Zugang zum deutschen Gesundheitssystem ermöglichen“. Insbesondere sollten Themen wie Notfallversorgung, Gesundheitsvorsorge, Schwangerschaft, Impfempfehlungen sowie Infos zu niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern den neuen Mitbürgern vermittelt werden. Der Flyer soll sowohl im Bürgerbüro der Stadt als auch im Flüchtlingsamt der Kreisverwaltung ausgelegt werden, die Online-Version soll auf der Homepage der Stadt erscheinen.

Mit diesem Antrag greifen die Koalitionäre nach eigenen Angaben ein Modell auf, das bereits in einigen Städten und Landkreisen „in der unmittelbaren Umgebung“ erfolgreich praktiziert werde – beispielsweise in Heidelberg, im Kreis Darmstadt-Dieburg oder in Viernheim. fran/ü

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger

Thema : Festspiele Heppenheim

  • Bergstraße Festspiel-Start in Heppenheim und Worms

    Im Kurmainzer Amtshof der Bergsträßer Kreisstadt läuft die erste Saison unter neuer Leitung, am Wormser Dom ist ein gänzlich neues Stück zu sehen.

    Mehr erfahren
  • Heppenheim Weicher sitzen und besser sehen bei den Heppenheimer Festspielen

    Fliegender Wechsel im Amtshof. Noch hängt die Fahne des am Sonntag beendeten Weinmarkts über der großen Bühne, da sind schon die Veranstaltungs- und Lichttechniker für das nächste große Ereignis am Werk. Die gemeinnützige „Theaterlust“-GmbH übernimmt die Regie mit ersten Vorbereitungen für das Bühnenbild, das ab diesem Mittwoch aufgebaut wird. In wenigen Tagen beginnen die Heppenheimer Festspiele: Die Premiere von Carl Zuckmayers „Der fröhliche Weinberg“ markiert am 15. Juli nach zweijähriger Corona-Pause den Neubeginn des traditionsreichen, 1974 von Hans Richter begründeten Freiluft-Theaters. {element} Die Schauspielerin und Regisseurin Iris Stromberger hat die Intendanz übernommen, jetzt steht sie zum ersten Mal auf der Bühne, die bis Ende August der Mittelpunkt ihres Theaterlebens sein wird. Ihr Mann Ingo Schöpp-Stromberger, Geschäftsführer und Bühnenbildner der Festspiele, schaut unterdessen auf dem Pflaster nach den Markierungen fürs Podest im hinteren Teil des Hofes. Weil das Gelände abfällt, werden die Sitzplätze erhöht, damit die gute Sicht gewährleistet ist. Neues Mobiliar und neue Polster {furtherread} Und auch in die Bequemlichkeit für die Gäste wird einiges investiert. Die Stadt hat neues Mobiliar angeschafft, vierzig Tische, achtzig Bänke, zusätzlich Stühle, allesamt ausgestattet mit Rückenlehnen. Denn der Festspielbesuch konnte früher zur Strapaze werden, altgediente Theaterfreunde erinnern sich an die harten Biertisch-Garnituren. Auch Andrea Helm, Stiftungsmanagerin der Sparkassenstiftung Starkenburg, hat solche Abende erlebt, „es war doch immer eine Herausforderung“, seufzt sie. Umso erfreuter stellte sie eine Anschaffung vor, die am Dienstag der Stadt von der Stiftung als Dauerleihgabe übergeben wurde: Polster für Bänke und Stühle, maßgeschneidert für das Amtshof-Mobiliar, abwaschbar, wetterfest und mit praktischen Klettbändern zu befestigen. Bei der Auswahl der grauen Farbe hat die Intendantin ein Wörtchen mitgeredet, sieht ja auch sehr schick aus zum Weiß der Bänke, und Iris Stromberger verspricht Tischdecken und Blumen-Deko. Sie will die Menschen aus ihren bequemen Fernsehsesseln wieder ins Live-Theater locken, und dann sollen sie es auch schön haben. „Die Festspiele bekommen einen anderen Charakter“, sagt Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), und er meint nicht nur den Anblick im Theaterhof, sondern auch die enge und offenkundig sehr gute Zusammenarbeit der Betreibergesellschaft mit der Stadt. Dass die Zuschauer in diesem Sommer unter freiem Himmel sitzen, sei angesichts wieder steigender Corona-Zahlen eine gute Sache. Für die kommenden Jahre, ergänzt Schöpp-Stromberger, solle es aber wieder einen Regenschutz geben. Premiere fast ausverkauft Neben den Polstern, die von der Stadt auch für andere Veranstaltungen genutzt werden können, spendet die Stiftung den Festspielen 20 000 Euro. „Gelebte Kulturförderung“, die sowohl bei der Sparkasse als auch bei deren Stiftung selbstverständlich sei, sagt Helm. Allmählich zieht auch der Vorverkauf an, für die erste Premiere gibt es nur noch vereinzelt Karten, an allen Abenden lohnt es, an der Abendkasse nachzufragen. In den kommenden Tagen wird der Hof sein Gesicht verändern. An der Seite wird sich die Herrmann Gastro Gruppe aus Lampertheim einrichten, die außer Wein der Bergsträßer Winzer eG und Odenwaldquelle-Wasser auch kleine Speisen anbietet. Nicht nur der weiche Sitz, auch die Bewirtung markiert die Abkehr vom sehr rustikalen Charme, der dieses Festival früher auszeichnete. Dann geht es Schlag auf Schlag, die Endproben zum „Fröhlichen Weinberg“ sind schon auf der Amtshof-Bühne angesetzt, und nach dem ersten Wochenende muss rasch umgeräumt werden, damit die bereits fertig einstudierte zweite Produktion „Cash!“ am 22. Juli folgen kann. Die Wartezeit darauf verkürzt von 19. bis 21. Juli an drei Abenden der Schauspieler Walter Renneisen – mit zwei Programmen seines Dauerbrenners „Deutschland, deine Hessen“, dazwischen moderiert er mit eigenen Erinnerungen den Abend „Als der Jazz in Deutschland laufen lernte“, zu dem Sigi’s Jazz Men musizieren. Dann wird im Wochenturnus zwischen rheinhessischem Volksstück und britischer Farce gewechselt. In beiden Komödien hat Iris Stromberger als Regisseurin ihren Ensembles nicht nur Präzision, sondern auch Tempo verordnet. Den „Weinberg“ will sie in rekordverdächtigen neunzig Minuten plus Pause auf die Bühne bringen. Die Regisseurin verspricht: „Wir sind flott unterwegs.“ job/ü

    Mehr erfahren
  • Bergstraße Die Proben von „Cash“ machen Lust auf die Festspiel-Premiere im Amtshof

    In rund sechs Wochen – am 15. Juli zunächst mit Zuckmayers „fröhlichem Weinberg“ und ab 22. Juli mit „Cash“ – hebt sich nach zwei Jahren Corona-Pause wieder der Vorhang in Heppenheim.

    Mehr erfahren

Thema : Bürgermeisterwahl Heppenheim