Pandemie - Zum zweiten Mal in Folge kann das „Heppening“ wegen der Coronakrise nicht stattfinden

Showmaker sagt erneut Heppenheimer Kneipen- und Musikfestival ab

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fran/ü
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Tausende Besucher hatte die Premiere des Musikfestivals „Heppening“ im Oktober 2019. Nach 2020 wurde die Veranstaltung nun bereits zum zweiten Mal Corona-bedingt abgesagt. © Malte Kirsch

Heppenheim. Auch 2021 müssen die Heppenheimer auf eine Neuauflage des ursprünglich für Samstag, 2. Oktober, geplanten Kneipen- und Musikfestivals „Heppening“ verzichten – trotz der neuen hessischen Corona-Landesverordnung, die am Donnerstag, 16. September, in Kraft getreten ist und unter anderem die 2G-Option vorsieht. Hierbei entfallen wesentliche Corona-Beschränkungen, beispielsweise die Abstandsregeln und die Maskenpflicht.

Aus Sicht der veranstaltenden Agentur „Showmaker Entertainment“ dürfte die neue Verordnung jedoch ein paar Tage zu spät veröffentlicht worden sein. Denn schon Anfang September ließ die Agentur von Harry Hegenbarth über die sozialen Netzwerke verlauten: „It’s not Heppening… again! Wir werden unser Heppening jetzt leider auch im zweiten Jahr in Folge absagen.“ Versehen wurde dieses kurze Statement mit zwei traurig dreinblickenden Emojis. Lange habe es die Agentur offengelassen und abgewartet, wie sich die Situation entwickelt. „Aber leider ist aktuell keine Besserung in Sicht“, heißt es auf der Website des Kneipenfestivals.

Getroffen wurde die Entscheidung, das „Heppening“ abzusagen, nur wenige Tage nach der Corona-konformen Auflage des Bensheimer Festivals „Vogel der Nacht“. Zuvor hatte Showmaker bereits das Pfungstädter „Phungo“-Festival gestemmt. Und entsprechend groß waren dann auch die Hoffnungen, dass das „Heppening“ nach seiner gelungenen Premiere 2019 und der ersten Corona-bedingten Absage 2020 in diesem Jahr wieder über die Bühne gehen könnte. Doch ausgerechnet die Erfahrungen der Festivals in Bensheim und Pfungstadt hätten letztlich zur Absage geführt, sagt Agentur-Chef Harry Hegenbarth auf Nachfrage dieser Zeitung. „Von unseren sieben Festivals haben wir nun zwei unter Corona-Bedingungen gestemmt. Es lohnt sich einfach nicht“, lautet sein ernüchterndes Fazit. Weiter stellt er fest: „Und es ist auch nicht so, dass die Menschen in Strömen wieder kommen, um Kultur zu genießen. Unsere Erfahrung zeigt, dass viele verunsichert sind. Die einen haben Angst, sich anzustecken, den anderen ist alles zu mühsam mit der Nachweispflicht.“ Hinzu kämen die zuletzt wieder rasant gestiegenen Infektionszahlen, „die ein Kneipen- und Musikfestival, bei dem die Menschen von A nach B in Innenräume strömen, nicht möglich machen.“ Ein alternatives Konzept, so Hegenbarth weiter, sei ohne Förderung kaum tragbar – „leider.“ Was bleibt, ist die Hoffnung, „dass wir nach der schönen und erfolgreichen Premiere 2019 im Jahr 2022 endlich die zweite Auflage in halbwegs gewohnter Form veranstalten können.“ Dann, so viel kündigt der Bensheimer jetzt schon an, „lassen wir es krachen“.

In Erinnerungen schwelgen

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Bis dahin müssen die Heppenheimer also in Erinnerungen schwelgen. An eine Premiere, die es in sich hatte. In der Nacht zum „Tag der deutschen Einheit“ 2019 durchlebten die Besucher eine Reise durch die verschiedensten Musikgenres. Von Rock, Pop, Oldies bis Jazz oder Soul war nahezu jedes Genre vertreten. Insgesamt 15 Bands bespielten zwölf Locations im Stadtgebiet. Mit dabei waren unter anderem der „Halbe Mond“, das „Saalbau-Kino“, das „Café N“, die Pfarrkirche St. Peter oder das „Oma Margret“ am Marktplatz, das damals noch eine reine Baustelle war.

Schöne Lichteffekte gab es an besagtem Abend unter anderem im Garten des Saalbaus und im Amtshof, an dessen Wand der Schriftzug „Heppening Musikfestival“ gebeamt war. Wie leuchtende Riesenschmetterlinge wirkten zwei Stelzenläufer, die für eine weitere nette optische Überraschung in den Gassen der Altstadt sorgten.

All das könnte es 2022 wieder geben. Und wahrscheinlich ist bis dahin auch das „Oma Margret“ fester Bestandteil der Heppenheimer Gastro-Szene. 

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