Tiere

Darum sollte man sich einem Rehkitz auf keinen Fall nähern

Kurz nach Inobhutnahme ist ein Rehkitz in Hambach gestorben. Über die Hintergründe klärt Jagdpächter Michael Schweinsberger auf und betont wie wichtig es ist, dass man die Jungtiere nicht füttert.

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dj/ü
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Das wenige Tage alte Rehkitz wurde mit Wasser und Gras versorgt. Es ist mittlerweile gestorben. © Michael Schweinsberger

Hambach. Ein fünf bis sieben Tage altes Rehkitz ist zwei Tage nach Inobhutnahme gestorben, nachdem es jemand mit Wasser in einem kleinen Blecheimer und gerupftem Gras versorgt hatte. Ein Fußballer des TSV Hambach entdeckte das Tier am Hang hinter der Schlossberghalle, wo es Stufen hinunter zum Parkplatz an der Wasserschöpp geht. Er informierte Jagdpächter Michael Schweinsberger, der das Kleine in die Obhut einer Hambacherin gab, die schon öfters Rehkitze mit der Flasche großzog.

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Schweinsberger äußerte sich gegenüber dieser Zeitung optimistisch, dass es auch dieses Mal gelingen würde, obwohl es beim Auffinden schon relativ schwach war. Der Jagdpächter wollte aber trotzdem über die Presse informieren, dass man sich einem Rehkitz auf keinen Fall nähern sollte. Er geht davon aus, dass es sich um Kinder handelte, die das Kleine versorgt wissen wollten.

Noch bis Ende Juni setzen die Ricken ihre Kitze ab

„Ein Erwachsener würde so etwas nicht tun“, ist sich Schweinsberger sicher. Außerdem ist direkt an der Schlossberghalle ein Spielplatz, weshalb er es für wahrscheinlich hält, dass es Kinder waren. „Wenn die Mutter den menschlichen Geruch wahrnimmt, kommt sie nicht mehr. Das ist der sichere Tod für das Kitz“, sagte Schweinsberger. „Außerdem essen sie kein Gras und trinken kein Wasser.“ Vor allem in den ersten fünf Tagen trinkt es ausschließlich die Milch der Mutter.

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Auch wenn die Geiß sich eine ganze Weile nicht blicken lässt, sie kümmert sich auf jeden Fall um ihren Nachwuchs. „Die Eltern sollen bitte ihren Kindern sagen, dass sie auf keinen Fall ein Rehkitz füttern dürfen“, sagte Schweinsberger.Zwei Tage später ist es traurige Gewissheit. Das Rehkitz hat nicht überlebt. „Es war leider doch schon zu schwach“, sagte Schweinsberger und appellierte noch einmal, die Eltern mögen doch bitte ihre Kinder unterrichten. Noch bis Ende Juni setzen die Ricken ihre Kitze ab. Auch in Hambach wird eine Drohne zum Auffinden der Rehkitze im hohen Gras eingesetzt.

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Die Bauern brauchen nur einen Tag vorher Bescheid geben, dass sie vorhaben, ihre Wiesen zu mähen. Da es im Moment aber regnet, wird es noch eine Weile dauern, bis die Drohne mit Wärmebildkamera wieder aufsteigt. Die helfenden Jäger nehmen dann aber ein Bündel Gras in die Hände, bevor sie die Rehkitze aus der Wiese holen. dj/ü

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