Sanierung

Planänderung bei der Sanierung des Heppenheimer Starkenburgwegs

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fran/ü
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Im unteren Bereich des Starkenburgweges wurden Teile des Kopfsteinpflasters bereits komplett entfernt. Nach einer Glättung des Untergrundes soll das Pflaster entgegen der ursprünglichen Planung neu verlegt werden. © Dagmar Jährling

Heppenheim. „Bislang laufen die Arbeiten nach Plan – genau so, wie wir es uns vorgestellt haben“, sagt Erste Stadträtin und Baudezernentin Christine Bender (SPD) über die Sanierung des Starkenburgwegs. Lediglich an der Kreuzung zum Bensheimer Weg seien die Arbeiter auf zwei Kabel im Erdreich gestoßen, die an dieser Stelle nicht erwartet worden waren. „Aber mit solchen Überraschungen muss man bei derartigen Baustellen immer rechnen. Und das hat auch zu keinen größeren Schwierigkeiten geführt“, sagt Bender.

Mitte März hat für die Bewohner der Heppenheimer Altstadt und insbesondere des Starkenburgwegs, aber auch für viele Touristen und Tagesgäste, eine der größten Herausforderungen seit vielen Jahren begonnen: Die Straße, die hinauf zum Wahrzeichen der Kreisstadt führt, wird seitdem – vermutlich bis Ende März 2023 – grundlegend saniert. „Vor allem die Wasserleitung muss zwingend erneuert werden“, sagte Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) vor Beginn der Arbeiten.

Im Detail bündelt das Bauvorhaben laut Infobrief an alle Anwohner „diverse Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Infrastruktur von Wasserversorgung und -entsorgung“. Insbesondere sollen Überlastungen des Regenwasserkanals bei Starkregenereignissen vermieden werden. Zudem werde „als wichtiger Bestandteil des Umwelt- und Grundwasserschutzes“ die Dichtheit beschädigter Abwasserkanäle wiederhergestellt. Und zu guter Letzt müsse die Versorgungssicherheit des Löschwassers für den Brandfall wiederhergestellt werden. Für die Anlieger, Burgbesucher und Gäste von Jugendherberge oder Burgschänke hat dies wiederum weitreichende Folgen: Da Erdarbeiten ausgeführt und die Straßendecke geöffnet werden müssen, ist der Kfz-Verkehr erheblich eingeschränkt.

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Vorgesehen ist weiterhin eine Aufteilung in zwei Bauabschnitte, wobei die Arbeiten am ersten Teilstück von der Kreuzung Starkenburgweg/Siegfriedstraße bis zur Kreuzung Starkenburgweg/Bensheimer Weg laut Bender inzwischen bereits kurz vor dem Abschluss stehen. Das Wort „planmäßig“ kann hier übrigens tatsächlich wörtlich verstanden werden. Denn: Das Ende des ersten Bauabschnitts war ursprünglich für den kommenden Montag, 13. Juni, angepeilt worden.

Gleichwohl könne sich das Datum der Fertigstellung und somit auch der Beginn des zweiten Bauabschnitts um ein paar Tage verzögern, räumt Bender ein. „Eigentlich hätten die Pflasterarbeiten bereits beginnen sollen. Richtig los wird es damit aber erst am Montag gehen. Wir werden dann die ersten Arbeitstage abwarten, ehe wir entscheiden, wann es mit dem oberen Teilstück losgehen kann.“ Grund für die kurze Verzögerung ist eine grundlegende Planänderung, die in erster Linie auf das unebene historische Kopfsteinpflaster zurückzuführen ist.

Zwar sei ursprünglich nur eine partielle Herausnahme der Pflastersteine vorgesehen gewesen und auch vorgenommen worden. Doch habe sich nun herausgestellt, dass es Sinn mache, das gesamte Pflaster im unteren Abschnitt des Starkenburgweges herauszunehmen. „Wir gleichen dann zunächst den Untergrund aus und pflastern anschließend wieder komplett neu“, kündigt die Baudezernentin an. Insbesondere die Autofahrer werden diese Nachricht mit Freude zur Kenntnis nehmen. Schließlich gleicht der Starkenburgweg über weite Strecken eher einer Buckelpiste denn einer gut befahrbaren Straße.

Etwaige Hoffnungen auf eine Ausdehnung dieser „Komplettsanierung“ auf den gesamten Starkenburgweg erteilen Bender und Burelbach auf Nachfrage allerdings eine klare Absage: „Dies betrifft tatsächlich nur den unteren Teil.“ Die Planungen für den zweiten Bauabschnitt sehen demnach weiterhin so aus: Im Gebiet zwischen der Kreuzung Starkenburgweg/Bensheimer Weg bis zum Hochbehälter oberhalb des letzten Wohnhauses mit der Anschrift Starkenburgweg 50 wird lediglich mit einer „Einengung der Fahrbahn“ gearbeitet, wobei die Zufahrt nur zwischen 17 und 7 Uhr sowie an den Wochenenden möglich sein soll. Wer also zur Arbeit oder nach Feierabend wieder nach Hause fahren möchte, kann dies lediglich früh morgens oder in den Abendstunden tun. Der Fußgängerverkehr wird hingegen laut Infobrief „über die gesamte Bauzeit hinweg aufrechterhalten“. Den Anwohnern wird überdies ein Entgegenkommen in Sachen Müllabfuhr signalisiert: Die Mülltonnen werden während der gesamten Bauzeit zu einer Sammelstelle hin- und rücktransportiert.

Insbesondere für die Besucher der Starkenburg, aber auch für die Inhaber und Gäste von Jugendherberge, Sternwarte oder Burgschänke ist dies allerdings kaum von Belang. Sie werden in ihrem Tun von den einjährigen Arbeiten erheblich beeinträchtigt. Und auch für Rettungsfahrzeuge dürfte es schwer werden, im Notfall durch das Nadelöhr Starkenburgweg zu kommen.

Fast schon folgerichtig also, dass die Stadt dem entgegenwirkt. „Wir werden den Kapellenweg, aber auch den Weg zur Helenenruhe nach Hambach so herrichten, dass beide Wege auch für Feuerwehrfahrzeuge befahrbar sind“, beteuerte Bender bereits vor Beginn der Arbeiten Mitte März. Weiter kündigte sie an, den Betreibern von Jugendherberge und Burgschänke beispielsweise bei der Belieferung entgegenkommen zu wollen.

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