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Ortsbeirat Hambach vermisst Antworten aus dem Heppenheimer Rathaus

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ai/ü
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Der Dorfplatz zwischen Sankt Michael, altem Rathaus und Christophorus-Grundschule ist der zentrale Ort in Hambach, um Feste zu feiern. In Fragen der Platzgestaltung wie auch bei anderen Themen fühlt sich der Ortsbeirat von Heppenheims Verwaltung nicht ausreichend berücksichtigt. © Dagmar Jährling

Heppenheim. Beschlüsse hatte der Ortsbeirat Hambach bei seiner jüngsten Zusammenkunft nicht zu fassen. Dennoch nahm die Sitzung schnell Fahrt auf.

Dass viel Themen, die für die Dorfgemeinschaft wichtig sind, im Rathaus der Stadt als unwichtig bewertet würden, darüber regte sich Jan Gerhard Ohlhauser (CDU) auf. Er erinnerte daran, dass von den vielen Anfragen, die der Ortsbeirat in den vergangenen Monaten formuliert hat, die wenigsten beantwortet wurden. Ob es darum ging, wie aus der Wasserkraft des Hambach Energie gewonnen werden kann, oder um die Forststraße, um das Mahnmal an der Odenwaldschule oder eine Tempo-30-Zone: Ohlhauser wertete die Funkstille als Missachtung des Ortsbeirats.

An Bürgermeister-Büro wenden?

Torsten Guthier (CDU) sah es ähnlich. Er sieht keine Logik darin, dass die Ortsbeiräte laut Hauptsatzung nur noch dann über Bauprojekte informiert werden, wenn sie „ortsbildprägend“ sind. Wer entscheidet, was das Ortsbild prägt?

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Stadtrat Matthias Matzeit (Grüne) empfahl den Ortsbeiräten, ihre Anfragen direkt an das Büro des Bürgermeisters zu richten, damit dort entschieden werden kann, wer für das Antworten zuständig ist. Ohlhauser hat den Eindruck, dass ein einfacher Bürger eher Auskunft erhält als die Ortsbeiräte. Guthier stellte klar: „Wir verstehen uns als Unterstützung, als Entscheidungshilfe. Wir wollen Entscheidungsprozesse nicht erschweren. Deshalb ist uns eine Ablehnung eher verständlich als das Aussitzen“. So ähnlich steht es in der Hessischen Gemeindeordnung (HGO).

Viele der Probleme, über die am Mittwoch diskutiert wurden, sind auf dem kleinen Dienstweg zu lösen – etwa die Frage, was mit der Sitzbank am Dorfplatz geschehen soll. Die Bank wird demontiert, wenn dort gefeiert wird, wie bei der Kerb. Dann muss sie für das Karussell Platz machen, oder sie steht dem Umzug im Weg. Vermisst wird sie nach der Kerb offenbar nicht. Guthier vermutet, dass sie vor allem von den Kindern genutzt wird, um einfacher über die Mauer in den Schulhof klettern zu können.

Bleibt die Frage, ob die Bank auf den Anton-Tilger-Platz wandern könnte. All das – so die Meinung im Ortsbeirat – könnte mit dem städtischen Bauhof geklärt werden, wenn die Kommunikationskanäle offen wären.

Gestört ist die Kommunikation offenbar auch, wenn über die Zukunft der Ortsvereinigung Hambach im Deutschen Roten Kreuz (DRK) gesprochen wird. Wie berichtet, sollen Hambach und Heppenheim fusionieren. Ex-Bürgermeister Gerhard Herbert, Vorsitzender das DRK Heppenheim, hatte klar formuliert: „Es geht nicht darum, dass einer den anderen schluckt“. Wie die Ortsbeirätin Ute Schneider (CDU) und Ortsbeirat Torsten Guthier berichteten, hat es im Verein zur Erhaltung der Tradition eine „heiße Diskussion“ über dieses Thema gegeben.

Ob es um den Steinhaufen auf dem Parkplatz an der Schlossberghalle ging, um den Container auf dem Friedhof, die Grillhütte in Ober-Hambach oder um die Nutzung des Alten Rathauses: Für Außenstehende mögen die Probleme unbedeutend erscheinen. Im Stadtteil Hambach zeigt dies, dass sich die Bürger um ihr Dorf kümmern.

So ist der Ortsbeirat auch das Forum, in dem Termine besprochen werden. Ortsvorsteher Schlapp wies auf die Hauptversammlung des Sportvereins am Donnerstag, 19. Mai, hin, Ute Schneider auf das Jubiläum 50 Jahre Jugendfeuerwehr, das am 17. September gefeiert werden soll. Am Samstag, 21. Mai, soll Ute Schneider den Ortsbeirat repräsentieren, wenn um 17 Uhr die „Steinbacher Madonna“ nach der Restaurierung an die Weschinggass zurückkehrt. Der Bastelverein der Pfarrei Sankt Michael hat dieses Projekt finanziert.

Der Ortsbeirat kommt am Mittwoch, 13. Juli, zu seiner nächsten Sitzung zusammen. Und Ohlhauser hofft, dass in der Zwischenzeit viele Fragen beantwortet sind. ai/ü

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Thema : Festspiele Heppenheim

  • Bergstraße Festspiel-Start in Heppenheim und Worms

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  • Heppenheim Weicher sitzen und besser sehen bei den Heppenheimer Festspielen

    Fliegender Wechsel im Amtshof. Noch hängt die Fahne des am Sonntag beendeten Weinmarkts über der großen Bühne, da sind schon die Veranstaltungs- und Lichttechniker für das nächste große Ereignis am Werk. Die gemeinnützige „Theaterlust“-GmbH übernimmt die Regie mit ersten Vorbereitungen für das Bühnenbild, das ab diesem Mittwoch aufgebaut wird. In wenigen Tagen beginnen die Heppenheimer Festspiele: Die Premiere von Carl Zuckmayers „Der fröhliche Weinberg“ markiert am 15. Juli nach zweijähriger Corona-Pause den Neubeginn des traditionsreichen, 1974 von Hans Richter begründeten Freiluft-Theaters. {element} Die Schauspielerin und Regisseurin Iris Stromberger hat die Intendanz übernommen, jetzt steht sie zum ersten Mal auf der Bühne, die bis Ende August der Mittelpunkt ihres Theaterlebens sein wird. Ihr Mann Ingo Schöpp-Stromberger, Geschäftsführer und Bühnenbildner der Festspiele, schaut unterdessen auf dem Pflaster nach den Markierungen fürs Podest im hinteren Teil des Hofes. Weil das Gelände abfällt, werden die Sitzplätze erhöht, damit die gute Sicht gewährleistet ist. Neues Mobiliar und neue Polster {furtherread} Und auch in die Bequemlichkeit für die Gäste wird einiges investiert. Die Stadt hat neues Mobiliar angeschafft, vierzig Tische, achtzig Bänke, zusätzlich Stühle, allesamt ausgestattet mit Rückenlehnen. Denn der Festspielbesuch konnte früher zur Strapaze werden, altgediente Theaterfreunde erinnern sich an die harten Biertisch-Garnituren. Auch Andrea Helm, Stiftungsmanagerin der Sparkassenstiftung Starkenburg, hat solche Abende erlebt, „es war doch immer eine Herausforderung“, seufzt sie. Umso erfreuter stellte sie eine Anschaffung vor, die am Dienstag der Stadt von der Stiftung als Dauerleihgabe übergeben wurde: Polster für Bänke und Stühle, maßgeschneidert für das Amtshof-Mobiliar, abwaschbar, wetterfest und mit praktischen Klettbändern zu befestigen. Bei der Auswahl der grauen Farbe hat die Intendantin ein Wörtchen mitgeredet, sieht ja auch sehr schick aus zum Weiß der Bänke, und Iris Stromberger verspricht Tischdecken und Blumen-Deko. Sie will die Menschen aus ihren bequemen Fernsehsesseln wieder ins Live-Theater locken, und dann sollen sie es auch schön haben. „Die Festspiele bekommen einen anderen Charakter“, sagt Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), und er meint nicht nur den Anblick im Theaterhof, sondern auch die enge und offenkundig sehr gute Zusammenarbeit der Betreibergesellschaft mit der Stadt. Dass die Zuschauer in diesem Sommer unter freiem Himmel sitzen, sei angesichts wieder steigender Corona-Zahlen eine gute Sache. Für die kommenden Jahre, ergänzt Schöpp-Stromberger, solle es aber wieder einen Regenschutz geben. Premiere fast ausverkauft Neben den Polstern, die von der Stadt auch für andere Veranstaltungen genutzt werden können, spendet die Stiftung den Festspielen 20 000 Euro. „Gelebte Kulturförderung“, die sowohl bei der Sparkasse als auch bei deren Stiftung selbstverständlich sei, sagt Helm. Allmählich zieht auch der Vorverkauf an, für die erste Premiere gibt es nur noch vereinzelt Karten, an allen Abenden lohnt es, an der Abendkasse nachzufragen. In den kommenden Tagen wird der Hof sein Gesicht verändern. An der Seite wird sich die Herrmann Gastro Gruppe aus Lampertheim einrichten, die außer Wein der Bergsträßer Winzer eG und Odenwaldquelle-Wasser auch kleine Speisen anbietet. Nicht nur der weiche Sitz, auch die Bewirtung markiert die Abkehr vom sehr rustikalen Charme, der dieses Festival früher auszeichnete. Dann geht es Schlag auf Schlag, die Endproben zum „Fröhlichen Weinberg“ sind schon auf der Amtshof-Bühne angesetzt, und nach dem ersten Wochenende muss rasch umgeräumt werden, damit die bereits fertig einstudierte zweite Produktion „Cash!“ am 22. Juli folgen kann. Die Wartezeit darauf verkürzt von 19. bis 21. Juli an drei Abenden der Schauspieler Walter Renneisen – mit zwei Programmen seines Dauerbrenners „Deutschland, deine Hessen“, dazwischen moderiert er mit eigenen Erinnerungen den Abend „Als der Jazz in Deutschland laufen lernte“, zu dem Sigi’s Jazz Men musizieren. Dann wird im Wochenturnus zwischen rheinhessischem Volksstück und britischer Farce gewechselt. In beiden Komödien hat Iris Stromberger als Regisseurin ihren Ensembles nicht nur Präzision, sondern auch Tempo verordnet. Den „Weinberg“ will sie in rekordverdächtigen neunzig Minuten plus Pause auf die Bühne bringen. Die Regisseurin verspricht: „Wir sind flott unterwegs.“ job/ü

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