Ortsbeirat Mitte - Das Gremium befürwortet im Kern einen Antrag der Freien Wählergemeinschaft

Die Platanenallee in Bensheim soll sicherer werden

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tr
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Bensheim. Die Platanenallee ist ein Sorgenkind. Der Bereich zwischen der Einmündung Augartenstraße bis in die Einmündung zur Grieselstraße ist viel befahren, eng gebaut und von parkenden Fahrzeugen gesäumt. Die beiden Kurven sind schlecht einsehbar, im Begegnungsverkehr wird ganz gerne mal der Bordstein mit genutzt.

Die Freie Wählergemeinschaft (FWG) erkennt auf diesem Abschnitt eine deutlich erhöhte Unfallgefahr insbesondere für Fußgänger und Radfahrer. In einem Antrag fordert sie vom zuständigen Team Straßenverkehr die Prüfung von geeigneten Maßnahmen, um die Sicherheit insgesamt zu erhöhen. Bevor es zu einem schweren Unfall komme, fügte die FWG-Ortsbeirätin Brigitte Hamer am Montag im Kolpinghaus hinzu.

Bereits im Jahr 2015 geprüft

Das Gremium ging diesen Kurs letztlich mit, wenn auch erst nach inhaltlichen Korrekturen. Denn der ursprünglich formulierte Wunsch der Freien Wähler, für diesen Bereich gegebenenfalls auch eine Tempo-30-Zone – eventuell in Kombination mit einem Zebrastreifen – in Betracht zu ziehen, wollten die meisten Kollegen so nicht stehen lassen. Denn diese Option wurde zuletzt bereits im Jahr 2015 geprüft mit der Folgerung, dass diese Varianten auf dem betreffenden Straßenverlauf nicht in Frage kämen.

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Christine Deppert (CDU) sprach daher von einem „Schaufensterantrag“, der zu nichts führe, weil er von einer Fachbehörde bereits abgelehnt worden sei. In der Sache sei die Zielrichtung des Antrags aber nachvollziehbar. Das sahen die anderen ebenso.

Nach kurzer Diskussion wurde der redaktionelle Teil um die Themen Tempo 30 und Querung erleichtert und der Antrag einstimmig abgehakt. Auch die FWG war mit diesem Kompromiss einverstanden, wie der Fraktionschef in der Stadtverordnetenversammlung betont: Rolf Tiemann sagte, dass es der Wählergemeinschaft hier vor allem um eine Handlungsaufforderung und die konkrete Botschaft gehe, die im Ortsbeirat ja offenbar angekommen sei.

Dass die Platanenallee insgesamt sicherer werden muss, wollte im Gremium keiner anzweifeln. Nur das Wie bleibt die große Frage. Der Ortsbeirat will auf jeden Fall einen ergebnisoffenen Prozess, bei dem mögliche Varianten geprüft und diskutiert werden sollen. Eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 Stundenkilometer hielten viele für wenig sinnvoll, um die Situation konkret zu verbessern. Während sich Hanns-Christian Wüstner (Grüne) ein solches Limit im gesamten Bereich durchaus vorstellen könnte und dabei kritisch bemerkte, dass man in Bensheim in verkehrsrechtlichen Entscheidungen eher konservativ agiere, hält Martin Zencke sogar Tempo 30 noch für zu schnell.

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Seiner Meinung nach wären im Kurvenbereich Hinweisschilder mit der Aufschrift „Tempo 20“ angebracht. Die von Yvonne Dankwerth (Bürger für Bensheim, BfB) ins Spiel gebrachte „Annäherungsampel“, die sich bei flottnäherndem Fahrzeug auf Rot schaltet, entfachte wenig mehr als ungläubiges Kopfschütteln bei Maximilian Gärtner von der CDU: „Wo sollte eine solche Ampel überhaupt stehen?“ Auch die Anregung von Silvia Petri (FDP), den Verkehr mit runden Erhöhungen aus Alu – sogenannten Kölner Tellern – zu beruhigen, stieß im Gremium nicht auf kollektiven Applaus. Für den Ortsbeirat ist das Thema nicht neu. Bei einer Besichtigung der Straße vor fünf Jahren mit der Straßenverkehrsbehörde habe man sich die Situation angesehen, berichtete Ortsvorsteher Marco Weißmüller.

Mit offenem Visier

Als Folge wurde damals ein Zebrastreifen auf der Grieselstraße in Höhe Lammertsgasse aufgebracht. „Das war laut Experten der einzige in Frage kommende Bereich für eine Fußgängerquerung“, so Weißmüller. Daher hielt auch er es für geboten, den Dialog in der Sache mit offenem Visier und der Hoffnung auf eine gute Lösung zu führen, anstatt bereits negativ beschiedene Maßnahmen noch einmal aufzukochen.

Die weiteren Themen waren in der letzten Sitzung vor der Sommerpause rasch abgehakt. Die künftige Erschließungsstraße zum neuen Baugebiet Meerbach werde laut Verwaltung, wie vom Ortsbeirat gewünscht, „Zum Alten Sportplatz“ heißen. Als neues Mitglied im Gremium begrüßte Marco Weißmüller Bernd Bill-Linow (SPD) als Nachrücker für Ingrid Krämer-Wick, die bereits nach einem Jahr wieder ihren Hut genommen hat. tr

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