Heppenheim. Mit Blick auf die städtebauliche Entwicklung ist nur bedingt davon auszugehen, dass in Heppenheim in den nächsten sechs Monaten neue Projekte angestoßen werden. Bereits begonnene Großprojekte wie der Neubau der Nibelungenhalle, der Umbau des Amtshofs in ein modernes Kulturzentrum oder auch die Umgestaltung des Parkhofs genießen bis auf Weiteres absolute Priorität und werden zeitnah abgeschlossen, vorangetrieben oder zumindest weiter verfolgt.
Wie es nach der Bürgermeisterwahl im März 2023 weitergehen wird, steht freilich noch in den Sternen – wenngleich der amtierende Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) bereits angekündigt hat, im Falle einer Wiederwahl künftig andere Schwerpunkte setzen zu wollen: Innenverdichtung, energetische Sanierung, Versorgungssicherheit. So weit ist es allerdings noch lange nicht, weshalb aktuell vorrangig der Status quo von Interesse ist.
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Spätestens, nachdem klar ist, dass die neue Nibelungenhalle wohl in zwei Monaten eröffnet werden kann, wollen die Heppenheimer auch wissen, wann (endlich) mit einer Fertigstellung des Kurmainzer Amtshofs zu rechnen ist. Zudem wurde der städtische Kauf des Anwesens Ludwigstraße 12 weithin als ein Startschuss für die Umgestaltung des Parkhofs gewertet – zu sehen ist von dem angekündigten Abriss bislang jedoch noch nichts.
Auf Nachfrage der Zeitung erklärt Erste Stadträtin und Baudezernentin Christine Bender (SPD) nun: „Die Gebäude werden gerade entkernt und erst im Anschluss daran abgerissen“. Und selbst dies habe dann nur bedingt Auswirkungen auf den Parkhof, fügt Burelbach hinzu: „Dort wollen wir dann zunächst das Grundstück umgestalten – mit Spielmöglichkeiten für Kinder und Fahrradstellplätzen.“ Mit einem Baubeginn auf dem Parkhof selbst rechnen der Rathauschef und seine Stellvertreterin frühestens im kommenden Jahr. „Es liegt vieles daran, was bei der Bestandsaufnahme der Tiefgarage herauskommt. Erst dann kann man abschätzen, was alles getan werden muss“, so Bender. Auf vergleichsweise vage Prognosen will sich das Duo nicht einlassen. „Die Ergebnisse und die darauf basierenden Planungen werden wir natürlich in den Ausschüssen und der Stadtverordnetenversammlung detailliert vorstellen“, kündigt Burelbach an.
Laut Investitionsplan für die Jahre 2021 bis 2025 plant die Stadt für die Umgestaltung des Parkhofs mit einem Gesamtbedarf von über 1,8 Millionen Euro. Weitere 150 000 Euro sind 2022 und 2023 für ein neues Brandschutzkonzept für die Tiefgarage unter dem Parkplatz vorgesehen. Just deren Ist-Zustand wird laut Erster Stadträtin gerade ausgiebig untersucht – was wiederum der Hauptgrund für den vergleichsweise schleppenden Fortschritt ist.
Arbeiten im Amtshof laufen wieder
Deutlich weiter ist man hingegen im Amtshof, wo die Arbeiten nach dem Ende der Festspiele schon vor fast zwei Wochen wieder aufgenommen wurden. „Zunächst wurden nun die Stützungen zurückgebaut, in den nächsten Wochen wird dann in einzelnen Abschnitten der Aufzugsschacht betoniert“, erläutert Bender die nächsten Schritte auf dem Weg zum Kulturzentrum. „Danach werden sukzessive die Ausbaugewerke folgen.“ Positiv anzumerken sei hier, so Burelbach, „dass die meisten Aufträge hierfür bereits vergeben sind“.
Obwohl sich die Arbeiten also dem Ende zuneigen, will sich die Doppelspitze im Rathaus noch nicht auf einen Fertigstellungs- oder gar Eröffnungstermin festlegen. Bender sagt nur: „Grundsätzlich mussten wir in den vergangenen Monaten auf allen Baustellen immer wieder schieben, sodass eine genaue Aussage kaum möglich ist. Aber in diesem Jahr wird es bestimmt nicht mehr klappen.“
Die wesentliche Begründung schiebt sie sogleich nach: „Der Rettungsweg muss über den Treppenschacht gewährleistet werden, wo der Aufzugsschacht hochkommt. Bis dort aber alles betoniert ist, die Türen drin sind und auch der Brandschutz soweit ist, wird es bestimmt über den Jahreswechsel hinaus dauern.“ Dies deckt sich wiederum mit den Aussagen der Verantwortlichen von Forum Kultur, die die Wiedereröffnung des Kurfürstensaals förmlich herbeisehnen, aber frühestens für den Januar 2023 einkalkuliert haben.
Wo findet Neujahrsempfang statt?
„Ohne Frage“ ein schöner Anlass für die Wiedereröffnung von Amtshof und Kurfürstensaal wäre auch für Bender und Burelbach der städtische Neujahrsempfang im Januar. Einzig die Planungssicherheit fehlt. Gleichwohl gibt es dann mit der neuen Nibelungenhalle einen mehr als ordentlichen Ausweichort – hoffentlich. fran/ü
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