Bürgermeisterwahl

Kaum Überraschung über die erneute Kandidatur von Heppenheims Rathauschef Burelbach

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fran/ü
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Am 12. März 2023 wählen die Heppenheimer ihren Bürgermeister. Einige Parteien haben sich bereits positioniert, andere wollen in den nächsten Wochen über die weitere Vorgehensweise entscheiden. © Christopher Frank

Heppenheim. Nur bedingt überrascht reagieren die politischen Kontrahenten auf Rainer Burelbachs Ankündigung, für eine dritte Amtszeit als Bürgermeister der Kreisstadt Heppenheim zu kandidieren. „Alles andere wäre eine riesige Überraschung gewesen“, sagt beispielsweise Peter Janßen von der WG LiZ. Nahezu identisch klingen die Antworten aus den Reihen der FDP, von den Freien Wählern oder den Grünen.

Und auch für die Koalitionäre von CDU und SPD ist Burelbachs Kandidatur nichts anderes als eine logische Konsequenz der vergangenen elf Jahre. „In seinen beiden bisherigen Amtszeiten haben wir gemeinsam mit unseren jeweiligen Koalitionspartnern Heppenheim maßgeblich weiterentwickelt, wichtige Projekte umgesetzt, das Angebot an Betreuungsplätzen für unsere Kinder deutlich ausgeweitet und Heppenheim durch kluge und sinnvolle Investitionen zu soliden Finanzen verholfen“, bilanziert CDU-Vorsitzender Steffen Gugenberger.

In dieses Bild passt auch die Aussage der Ersten Stadträtin Christine Bender (SPD), auch in den nächsten sechs Jahren gemeinsam mit Burelbach als Bürgermeister die Geschicke der Stadt leiten zu wollen. Seit jeher betont das Duo an der Rathausspitze die gute persönliche Zusammenarbeit.

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Getragen und unterstützt wird Burelbachs Kandidatur dann auch von beiden Koalitionspartnern gleichermaßen. Denn schon im April 2021 wurde vertraglich vereinbart: „Unter den Koalitionspartnern herrscht Einigkeit, dass die beiden Hauptamtlichen bei den Wiederwahlen gegenseitig unterstützt werden.“ Dies gilt also für Benders Wiederwahl, die am 6. Oktober auf der Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung stehen wird, ebenso wie für Burelbach.

FDP berät „ergebnisoffen“

Ob der Amtsinhaber beim Streben nach einer dritten Amtszeit weitere Unterstützung erfahren wird, ist hingegen noch offen. „Einzig und allein mit dem Thema Bürgermeisterwahl“ wird sich nach Angaben des FDP-Vorsitzenden Oliver Wilkening im Oktober eine Mitgliederversammlung der Heppenheimer Liberalen befassen. „Ergebnisoffen“ soll dabei erörtert werden, ob die FDP einen eigenen Kandidaten aufstellt, Burelbach oder die bisher einzige Gegenkandidatin Saskia Böhm-Fritz (Tierschutzpartei) unterstützt oder gar keine Empfehlung ausspricht. Klar sei jedoch, so Wilkening abschließend, „dass ein eigener Kandidat auch gewisse Kompetenzen mitbringen müsste“.

Ähnlich äußert sich Kerstin Buchner von den Freien Wählern. In Vertretung der Parteivorsitzenden Kerstin Fuhrmann sagt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende: „Wir haben uns noch nicht final abgestimmt, das Thema soll aber zeitnah bei einer Mitgliederversammlung besprochen werden.“ Auch bei den Freien Wählern steht hierfür ein Termin im Oktober im Raum. Als „grundsätzlich möglich“ hatte Fuhrmann bereits im Juli die Aufstellung eines eigenen Bürgermeisterkandidaten bezeichnet.

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Nicht ganz so lange wollen die Verantwortlichen der WG LiZ nach Angaben von Peter Janßen mit einer Stellungnahme auf sich warten lassen. Noch im September wolle man sich zur Bürgermeisterwahl 2023 positionieren, so Janßen. Gut möglich also, dass schon in wenigen Tagen der Öffentlichkeit ein dritter Kandidat präsentiert wird. Janßen selbst war bereits 2011 und 2017 gegen Burelbach angetreten.

„Burelbach ist stark und in der Öffentlichkeit wenig angefochten“, stellt Grünen- Fraktionsvorsitzender Franz Beiwinkel fest. Es sei deshalb gut möglich, dass sich die Grünen sogar weitgehend aus der Bürgermeisterwahl heraushalten und ihren Schwerpunkt stattdessen auf die parlamentarische Arbeit legen.

Ganz anders sieht es hingegen bei der Tierschutzpartei aus: Saskia Böhm-Fritz nimmt ihre Rolle als Kandidatin bereits seit mehreren Wochen wahr – sowohl mit offiziellen Kandidatinnen-Accounts in den sozialen Netzwerken als auch bei öffentlichen Terminen wie der Sicherheitskonferenz am vergangenen Freitag oder dem Jubiläum der Hambacher Jugendfeuerwehr am Samstag. Auch bei den Sitzungen der politischen Gremien ist sie inzwischen regelmäßiger Gast.

Die Bürgermeisterwahl ist auf den 12. März 2023 terminiert, eine mögliche Stichwahl auf den 26. März 2023. Die zweite Amtszeit von Rainer Burelbach endet am 31. August 2023. fran/ü

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