Wald-Erlenbach

Abkühlung gab es beim Kerwe-Umzug in Wald Erlenbach 2024

Die Jugendfeuerwehr holt den Kerwecup zurück ins Dorf. Die Kerwe-Rede überzeugte mit drei lustigen „Schlüssel-Geschichten“.

Von 
dj/ü
Lesedauer: 
Das Kerwepaar Greta und Henri winkte fröhlich und routiniert dem Publikum am Straßenrand zu. © Dagmar Jährling

Wald-Erlenbach. Mehr als 30 Grad beim Kerweumzug in Wald-Erlenbach, da blieben viele so lange wie möglich im Schatten. Doch sobald dieser zum Dorfgemeinschaftshaus einbog, standen sie alle am Straßenrand und freuten sich. Putzig waren die beiden Polizisten Benno und Lorenz im Grundschulalter.

Noch jünger war das Kerwepaar Henri und Greta. Die beiden Fünfjährigen liefen schon im letzten Jahr mit. Während sie da noch fremdelten, winkten sie dieses Mal fröhlich. Der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr folgte mit Stabführer Hans Berg. Auf Tretrollern und Traktoren waren der Kindergarten Pfalzbachwichtel dabei.

Die Kerwemädchen Silvia Mink, Mia Kratzmeier, Leonie Fetsch und Mia Kilian umrahmten Kerwekranzträger Philipp Bitsch. Vom Frontlader prosteten Kerwepfarrer Sebastian Schaab und der neue Mundschenk Simon Fetsch dem Publikum zu. Die Jugendfeuerwehr spritzte Wasser vom Wagen, was bei der Hitze eine willkommene, wenn auch kurze Abkühlung bot.

Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"

Ein farbenfroher Hingucker waren die Turnerfrauen, die als Blumen auf einer Wiese mit Gärtnerin kamen. Auf ihrem Schild stand: „Schluck Schluck Mer Woachse Ruck Zuck“. Adrett mit rotweiß gestreiften Fliegen und Schürzen kam der Ortsbeirat daher und verteilte Eis. Der Hanomag Club Mittershausen war mit einem Traktor vertreten.

Die Kerwemusiker Sebastian Steinmetz und Werner Tremper hatten mit Stefan Niemitz prominente Aushilfe am Akkordeon. Niemitz ist ein Part des Duos Los Stefanos, die im Anschluss an die Kerwepredigt im Festzelt spielten. Aus den Nachbarorten beteiligten sich noch die Kirschhäuser Kerwejugend und der Lörzenbacher Kulturverein mit einem Wagen am Umzug.

Bevor die Kerwepredigt verlesen wurde, dankte Kerwepfarrer Sebastian Schaab seiner ehemaligen Mundschenkin Marie Müller. „Mit Dir habe ich im Corona-Jahr den Kerwecup auf dem Bolzplatz statt im Festzelt veranstaltet und wir haben vieles durchgestanden. Dafür vielen Dank“, sagte Schaab. Ihr wurde zum Dank ein Präsentkorb von der Kerwejugend überreicht.

Kerwepfarrer Sebastian Schaab wirbt um den Nachwuchs

Es bleibt auch in diesem Jahr festzuhalten, dass Wald-Erlenbach das „Dorf der verlorenen Schlüssel“ bleibt. Gleich drei lustige Schlüssel-Geschichten hatten Schaab und Fetsch auf Lager. Ein Familienvater muss aus dem Urlaub nach Hause fahren, um einen Ersatzautoschlüssel zu holen. Eine Wald-Erlenbacherin verriegelt gedankenverloren die Balkontür und geht schlafen, während der Partner auf dem Balkon ausgesperrt bleibt. Eine weitere schließt sich aus und informiert gleich drei Profis verschiedener Feuerwehren.

Mehr zum Thema

Veranstaltung

Die Kerwe in Wald-Erlenbach 2024 steht in den Startlöchern

Veröffentlicht
Von
rid/ü
Mehr erfahren
Veranstaltung

Erbacher Kerweumzug auf neuen Wegen

Veröffentlicht
Von
dj/ü
Mehr erfahren
Kerwe

Schneetreiben im Sommer beim Kerweumzug in Reichenbach

Veröffentlicht
Von
Jutta Haas
Mehr erfahren

Am Freitag heizte die Partyband „HopSocks“ den Feiernden ordentlich ein. Verbunden war die Partysause mit einer Happy Hour. Beim Kerwecup am Samstag nahmen neun Teams teil. Geschicklichkeitsspiele und Wissenstest im Festzelt sorgten für ordentliche Stimmung. „Wichtig war, dass der Kulturverein Lörzenbach nicht zum dritten Mal in Folge den Kerwecup gewonnen hat, sonst hätten sie den Pokal behalten dürfen“, sagte der Kerwepfarrer.

Der Kulturverein Lörzenbach wurde Dritter. Gewonnen hat die Jugendfeuerwehr Wald-Erlenbach und Zweiter wurde die Kerwejugend Erbach.

Auffällig wenige junge Menschen nahmen am Umzug teil. „Wir haben nicht genug Jugendliche im Ort. Manche sind in Sportvereinen aktiv und wollen nicht mitmachen“, sagte Schaab. Vorteile in der Kerwejugend seien, ganz ohne Leistungsdruck einfach Spaß haben zu können, warb Schaab für Nachwuchs. dj/ü

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger

Thema : Festspiele Heppenheim

  • Bergstraße Festspiel-Start in Heppenheim und Worms

    Im Kurmainzer Amtshof der Bergsträßer Kreisstadt läuft die erste Saison unter neuer Leitung, am Wormser Dom ist ein gänzlich neues Stück zu sehen.

    Mehr erfahren
  • Heppenheim Weicher sitzen und besser sehen bei den Heppenheimer Festspielen

    Fliegender Wechsel im Amtshof. Noch hängt die Fahne des am Sonntag beendeten Weinmarkts über der großen Bühne, da sind schon die Veranstaltungs- und Lichttechniker für das nächste große Ereignis am Werk. Die gemeinnützige „Theaterlust“-GmbH übernimmt die Regie mit ersten Vorbereitungen für das Bühnenbild, das ab diesem Mittwoch aufgebaut wird. In wenigen Tagen beginnen die Heppenheimer Festspiele: Die Premiere von Carl Zuckmayers „Der fröhliche Weinberg“ markiert am 15. Juli nach zweijähriger Corona-Pause den Neubeginn des traditionsreichen, 1974 von Hans Richter begründeten Freiluft-Theaters. {element} Die Schauspielerin und Regisseurin Iris Stromberger hat die Intendanz übernommen, jetzt steht sie zum ersten Mal auf der Bühne, die bis Ende August der Mittelpunkt ihres Theaterlebens sein wird. Ihr Mann Ingo Schöpp-Stromberger, Geschäftsführer und Bühnenbildner der Festspiele, schaut unterdessen auf dem Pflaster nach den Markierungen fürs Podest im hinteren Teil des Hofes. Weil das Gelände abfällt, werden die Sitzplätze erhöht, damit die gute Sicht gewährleistet ist. Neues Mobiliar und neue Polster {furtherread} Und auch in die Bequemlichkeit für die Gäste wird einiges investiert. Die Stadt hat neues Mobiliar angeschafft, vierzig Tische, achtzig Bänke, zusätzlich Stühle, allesamt ausgestattet mit Rückenlehnen. Denn der Festspielbesuch konnte früher zur Strapaze werden, altgediente Theaterfreunde erinnern sich an die harten Biertisch-Garnituren. Auch Andrea Helm, Stiftungsmanagerin der Sparkassenstiftung Starkenburg, hat solche Abende erlebt, „es war doch immer eine Herausforderung“, seufzt sie. Umso erfreuter stellte sie eine Anschaffung vor, die am Dienstag der Stadt von der Stiftung als Dauerleihgabe übergeben wurde: Polster für Bänke und Stühle, maßgeschneidert für das Amtshof-Mobiliar, abwaschbar, wetterfest und mit praktischen Klettbändern zu befestigen. Bei der Auswahl der grauen Farbe hat die Intendantin ein Wörtchen mitgeredet, sieht ja auch sehr schick aus zum Weiß der Bänke, und Iris Stromberger verspricht Tischdecken und Blumen-Deko. Sie will die Menschen aus ihren bequemen Fernsehsesseln wieder ins Live-Theater locken, und dann sollen sie es auch schön haben. „Die Festspiele bekommen einen anderen Charakter“, sagt Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), und er meint nicht nur den Anblick im Theaterhof, sondern auch die enge und offenkundig sehr gute Zusammenarbeit der Betreibergesellschaft mit der Stadt. Dass die Zuschauer in diesem Sommer unter freiem Himmel sitzen, sei angesichts wieder steigender Corona-Zahlen eine gute Sache. Für die kommenden Jahre, ergänzt Schöpp-Stromberger, solle es aber wieder einen Regenschutz geben. Premiere fast ausverkauft Neben den Polstern, die von der Stadt auch für andere Veranstaltungen genutzt werden können, spendet die Stiftung den Festspielen 20 000 Euro. „Gelebte Kulturförderung“, die sowohl bei der Sparkasse als auch bei deren Stiftung selbstverständlich sei, sagt Helm. Allmählich zieht auch der Vorverkauf an, für die erste Premiere gibt es nur noch vereinzelt Karten, an allen Abenden lohnt es, an der Abendkasse nachzufragen. In den kommenden Tagen wird der Hof sein Gesicht verändern. An der Seite wird sich die Herrmann Gastro Gruppe aus Lampertheim einrichten, die außer Wein der Bergsträßer Winzer eG und Odenwaldquelle-Wasser auch kleine Speisen anbietet. Nicht nur der weiche Sitz, auch die Bewirtung markiert die Abkehr vom sehr rustikalen Charme, der dieses Festival früher auszeichnete. Dann geht es Schlag auf Schlag, die Endproben zum „Fröhlichen Weinberg“ sind schon auf der Amtshof-Bühne angesetzt, und nach dem ersten Wochenende muss rasch umgeräumt werden, damit die bereits fertig einstudierte zweite Produktion „Cash!“ am 22. Juli folgen kann. Die Wartezeit darauf verkürzt von 19. bis 21. Juli an drei Abenden der Schauspieler Walter Renneisen – mit zwei Programmen seines Dauerbrenners „Deutschland, deine Hessen“, dazwischen moderiert er mit eigenen Erinnerungen den Abend „Als der Jazz in Deutschland laufen lernte“, zu dem Sigi’s Jazz Men musizieren. Dann wird im Wochenturnus zwischen rheinhessischem Volksstück und britischer Farce gewechselt. In beiden Komödien hat Iris Stromberger als Regisseurin ihren Ensembles nicht nur Präzision, sondern auch Tempo verordnet. Den „Weinberg“ will sie in rekordverdächtigen neunzig Minuten plus Pause auf die Bühne bringen. Die Regisseurin verspricht: „Wir sind flott unterwegs.“ job/ü

    Mehr erfahren
  • Bergstraße Die Proben von „Cash“ machen Lust auf die Festspiel-Premiere im Amtshof

    In rund sechs Wochen – am 15. Juli zunächst mit Zuckmayers „fröhlichem Weinberg“ und ab 22. Juli mit „Cash“ – hebt sich nach zwei Jahren Corona-Pause wieder der Vorhang in Heppenheim.

    Mehr erfahren

Thema : Bürgermeisterwahl Heppenheim