Wald-Erlenbach. Mehr als 30 Grad beim Kerweumzug in Wald-Erlenbach, da blieben viele so lange wie möglich im Schatten. Doch sobald dieser zum Dorfgemeinschaftshaus einbog, standen sie alle am Straßenrand und freuten sich. Putzig waren die beiden Polizisten Benno und Lorenz im Grundschulalter.
Noch jünger war das Kerwepaar Henri und Greta. Die beiden Fünfjährigen liefen schon im letzten Jahr mit. Während sie da noch fremdelten, winkten sie dieses Mal fröhlich. Der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr folgte mit Stabführer Hans Berg. Auf Tretrollern und Traktoren waren der Kindergarten Pfalzbachwichtel dabei.
Die Kerwemädchen Silvia Mink, Mia Kratzmeier, Leonie Fetsch und Mia Kilian umrahmten Kerwekranzträger Philipp Bitsch. Vom Frontlader prosteten Kerwepfarrer Sebastian Schaab und der neue Mundschenk Simon Fetsch dem Publikum zu. Die Jugendfeuerwehr spritzte Wasser vom Wagen, was bei der Hitze eine willkommene, wenn auch kurze Abkühlung bot.
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Ein farbenfroher Hingucker waren die Turnerfrauen, die als Blumen auf einer Wiese mit Gärtnerin kamen. Auf ihrem Schild stand: „Schluck Schluck Mer Woachse Ruck Zuck“. Adrett mit rotweiß gestreiften Fliegen und Schürzen kam der Ortsbeirat daher und verteilte Eis. Der Hanomag Club Mittershausen war mit einem Traktor vertreten.
Die Kerwemusiker Sebastian Steinmetz und Werner Tremper hatten mit Stefan Niemitz prominente Aushilfe am Akkordeon. Niemitz ist ein Part des Duos Los Stefanos, die im Anschluss an die Kerwepredigt im Festzelt spielten. Aus den Nachbarorten beteiligten sich noch die Kirschhäuser Kerwejugend und der Lörzenbacher Kulturverein mit einem Wagen am Umzug.
Bevor die Kerwepredigt verlesen wurde, dankte Kerwepfarrer Sebastian Schaab seiner ehemaligen Mundschenkin Marie Müller. „Mit Dir habe ich im Corona-Jahr den Kerwecup auf dem Bolzplatz statt im Festzelt veranstaltet und wir haben vieles durchgestanden. Dafür vielen Dank“, sagte Schaab. Ihr wurde zum Dank ein Präsentkorb von der Kerwejugend überreicht.
Kerwepfarrer Sebastian Schaab wirbt um den Nachwuchs
Es bleibt auch in diesem Jahr festzuhalten, dass Wald-Erlenbach das „Dorf der verlorenen Schlüssel“ bleibt. Gleich drei lustige Schlüssel-Geschichten hatten Schaab und Fetsch auf Lager. Ein Familienvater muss aus dem Urlaub nach Hause fahren, um einen Ersatzautoschlüssel zu holen. Eine Wald-Erlenbacherin verriegelt gedankenverloren die Balkontür und geht schlafen, während der Partner auf dem Balkon ausgesperrt bleibt. Eine weitere schließt sich aus und informiert gleich drei Profis verschiedener Feuerwehren.
Am Freitag heizte die Partyband „HopSocks“ den Feiernden ordentlich ein. Verbunden war die Partysause mit einer Happy Hour. Beim Kerwecup am Samstag nahmen neun Teams teil. Geschicklichkeitsspiele und Wissenstest im Festzelt sorgten für ordentliche Stimmung. „Wichtig war, dass der Kulturverein Lörzenbach nicht zum dritten Mal in Folge den Kerwecup gewonnen hat, sonst hätten sie den Pokal behalten dürfen“, sagte der Kerwepfarrer.
Der Kulturverein Lörzenbach wurde Dritter. Gewonnen hat die Jugendfeuerwehr Wald-Erlenbach und Zweiter wurde die Kerwejugend Erbach.
Auffällig wenige junge Menschen nahmen am Umzug teil. „Wir haben nicht genug Jugendliche im Ort. Manche sind in Sportvereinen aktiv und wollen nicht mitmachen“, sagte Schaab. Vorteile in der Kerwejugend seien, ganz ohne Leistungsdruck einfach Spaß haben zu können, warb Schaab für Nachwuchs. dj/ü
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