Reichenbach. Viel Musik und noch viel mehr Kamellen bot der Reichenbacher Kerweumzug bei optimalen Wetterbedingungen. Obwohl sich die sommerliche Hitze etwas verabschiedet hatte, war es dennoch angenehm. So angenehm, dass Kerweparrer Jan-Lukas Stuckert und Glöckner Niklas Krauss es vorzogen, ihren Frack und das Hemd an den Kleiderständer zu hängen. So kamen sie mit ihrem Zylinder auf dem Kopf und einer Fliege um den Hals als einzige Oberbekleidung zum Umzug und wurden sofort zum begehrten Fotomotiv. Der Spaß war ihnen also gelungen und sorgte für Abwechslung bei der Aufstellung im Falltorweg.
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Schließlich hieß es „Awwel kumme se“ – der Spendenwagen fuhr voran und eröffnete den Kerbzug, der von vielen Schaulustigen entlang der Reichenbacher Straßen verfolgt wurde. Für Musik sorgte der Erste Bergsträßer Spielmanns- und Fan-farenzug. Im Laufe des Zuges spielten zudem der KCC „Schlagfertig“ Cochem, der Musikcorps aus Bickenbach und der Musikzug Darmstadt.
Kerweparrer und Glöckner verzichteten auf Hemd und Frack
Eine große Gruppe ist die Reichenbacher Kerbjugend. Mit den Fahnen der Kerb führten sie ihre Formation an. Es folgte der Kerwekranz, der von den Kerwepärchen umrahmt wurde. In einem Frontlader saßen Kerweparrer Jan-Lukas Stuckert und Glöckner Niklas Krauss, immer noch im natürlichen Outfit und mit Frack und Hemd am Kleiderbügel. Die Zuschauer wurden mit Apfelwein versorgt, später mit einem kühlen Bier und auch kulinarische Leckereien wurden angeboten.
Nun erfuhren die Zuschauer, dass der Reichenbacher Kerweverein (RKV) am 22. und 23. Februar sowie am 1. März für eine „Reischebesche Fastnacht“ sorgt, wenn im nächsten Jahr wieder die fünfte Jahreszeit ansteht. Die Fastnacht steht unter dem Motto „Der RKV lädt ins Zirkuszelt ein“, dieses wird im Gasthaus „Zur Traube“ aufgeschlagen.
Mit einer besonderen Werbung waren die Motorsportler beim Umzug mit dabei: Beim OMC Reichenbach wurden zwei Schmetterlinge flügge und im Vorstand werden Nachrücker gesucht. So ließ der Verein die Schmetterlinge fliegen und die OMC-Mäuse folgten ebenfalls als Schmetterlinge in der Fußgruppe.
Schützenverein wirbt für seine Schießwochen
Gleich drei Gruppierungen hatten die Reichenbacher Trachtenträger zusammenstellen können. Der Verschönerungsverein zeigte sich als Fußgruppe und hatte einen Wagen gestaltet, auf dem die Bank-Manager Platz nehmen konnten. Danach kam die Pferdekutsche mit Peter Eckel als Kutscher.
„Wir folgen dem Posaunenchor“, kündigte Pfarrer Jan Scheunemann schon bei der Aufstellung an und freute sich auf die Musik, die gespielt werden sollte. So war es dann auch. Auf dem Wagen war ein Modell der Reichenbacher Kirche – diese wird auch nach Abschluss der Kerweveranstaltungen bestehen bleiben, wie auf dem Plakat deutlich wurde.
Der Reichenbacher Schützenverein warb für seine Schießwochen, sie beginnen am 15. September. Und dann schneiten die ersten Flocken zwar nicht vom Himmel, aber von einem Wagen, der aus dem benachbarten Elmshausen kam: „Des Klima, des ist goanz verwerrt orrer häwwe mer uns im Monat geärrt?“. Dazu dröhnte – ob es die Zuschauer hören wollten oder nicht – „Last Christmas“ aus der Lautsprecherbox.
Später gab es nochmals ein gelungenes Schneetreiben, dieses Mal von der Ski-Abteilung des TSV Reichenbach. Die Mitglieder freuen sich schon auf die nächste Saison. Wer mag, kann dienstags beim Nordic Walking mitmachen, zumindest in den Sommermonaten.
Ab dem 13. September wird in Beedenkirchen die Kerb gefeiert
Außerdem waren beim Umzug die Mitglieder des Angelsportvereins und der örtlichen Vogelschutzgruppe mit von der Partie. Bei der Vogelschutzgruppe liefen auch junge Vögel als Fußgruppe mit.
Wie schon in den vergangenen Jahren stellte der TSV Reichenbach mehrere Motive. Der Ski-Abteilung folgte die erfolgreiche Fußballmannschaft, sie spielt in der Kreisoberliga. Vom TSV waren zudem die Tennisabteilung, die Jugendabteilung und die Abteilung Kinderturnen beim Umzug dabei.
Zum Abschluss wurde es laut – befreundete Kerwevereine und andere Jugendgruppen feierten schon mal ordentlich auf den Anhängern der Bulldogs. Die Kerwekönige aus Elmshausen und die Kerwejugend aus den Orten Zell, Gronau und Balkhausen waren ebenso dabei. Die Jugend aus Allertshofen machte Werbung für ihre Après-Ski-Party. Den Abschluss des Umzugs bildete die Kerbjugend aus Beedenkirchen. Sie lud ein zur Disco im Rahmen ihrer Kerb, die ab 13. September stattfindet.
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