Lorsch. Die Lorscher CDU will, dass Christian Schönung (BILD: Jürgen Strieder) für weitere sechs Jahre Bürgermeister von Lorsch bleibt. Der Vorstand der Partei hat sich bereits vor einigen Wochen einhellig dafür ausgesprochen, Schönung (CDU) für die Bürgermeisterwahl am 4. Dezember nominieren zu wollen. Am Montagabend stimmte eine außerordentliche Mitgliederversammlung diesem Vorschlag zu. Vorschläge für weitere Bewerber gab es in der Versammlung auch auf Nachfrage nicht.
Geheime Abstimmung
Einstimmig votierten alle Christdemokraten in geheimer Abstimmung dafür, dass der amtierende Bürgermeister als ihr Kandidat wieder zur Wahl antreten soll. Gewinnt er sie, dann beginnt im Sommer 2023 seine dritte Amtszeit als Lorscher Verwaltungschef.
Die Mitgliederversammlung gab dem 53-Jährigen mit ihrem einstimmigen Votum die bestmögliche Unterstützung für die Kandidatur. Es gab Beifall, als CDU-Vorsitzender Alexander Löffelholz das Abstimmungsergebnis verkündete. Im Paul-Schnitzer-Saal lobten mehrere Redner das Engagement von Christian Schönung für Lorsch. CDU-Vorsitzender Alexander Löffelholz und Fraktionschef Ferdinand Koob erinnerten in ihren Ansprachen daran, wie positiv sich die Stadt unter seiner Regie weiterentwickelt habe. Für die Frauen Union ergriff Kerstin Grabelus das Wort und sicherte Schönung Unterstützung zu.
Knapp zwei Wochen Zeit
Knapp zwei Wochen Zeit: Bislang haben keine weiteren Inte ressenten Unterlagen für die Bür germeisterwahl abgeholt. Das berichtete Wahlleiter Rainer Dluzak am Montag auf Nachfrage der Redaktion. Wolfgang Burkard, der Lorscher, der vor wenigen Tagen
Hören konnte der Kandidat den Beifall und die Lobreden allerdings nicht. Christian Schönung hatte seine Teilnahme an der Versammlung kurzfristig abgesagt und sich entschuldigen lassen. Ein positiver Corona-Schnelltest sei der Grund für diese Entscheidung, informierte Löffelholz die Versammlung. Das Ergebnis eines anschließenden PCR-Tests lag bis zum Abend noch nicht vor. Es sei daher eine „verantwortungsvolle Entscheidung“ des Bürgermeisters, dem gut besuchten Termin im Paul-Schnitzer-Saal fernzubleiben, so Löffelholz.
Frist für Bewerber endet bald
Die Mitgliederversammlung einfach zu verschieben, sei jedoch keine Alternative gewesen, machte der CDU-Vorsitzende mit Blick auf den Terminkalender deutlich. Zwar ist es bis zum Wahltag am zweiten Advent, an dem mehr als 10 000 Lorscher ihre Stimme abgeben können, noch viele Wochen Zeit. Die Frist, bis zu der die Wahlvorschläge mitsamt allen nötigen Formalien beim Wahlamt eingereicht sein müssen, endet allerdings bereits am 26. September (Montag).
Man sei gut im Zeitplan, beruhigte Löffelholz. Da aber nie ganz auszuschließen sei, dass eine Formalie in dem Bewerbungsprozess vielleicht doch einmal übersehen, ein Dokument nachgereicht werden müsse, wolle die CDU den Wahlvorschlag nicht erst zum letztmöglichen Datum einreichen. Löffelholz versicherte, dass weitere Termine mit Christian Schönung persönlich folgen werden, sobald die Freitestung das wieder ermögliche.
Darüber, dass sich die Lorscher Christdemokraten einstimmig für ihn als Kandidaten entschieden hatten, wurde Christian Schönung noch in der Versammlung vom Vorstand informiert. Christiane Ludwig-Paul übernahm das. Sie las den Besuchern im Saal vom Smartphone auch gleich die Antwort des Bürgermeisters darauf vor: Er bedankte sich herzlich für die starke Rückendeckung.
Es sei „nicht egal, wer Bürgermeister ist“, machte Löffelholz in seiner Rede deutlich. Zwar stimmten die CDU-Mitglieder mit dem Bürgermeister nicht immer in allem hundertprozentig überein, man teile aber einen „gemeinsamen Wertekompass“ und ein „gemeinsames Fundament“, verwies Löffelholz auf die politischen Leitlinien. Vernunft und Sachverstand zeichneten den Chef der Verwaltung aus.
Der Bürgermeister habe eine „Schlüsselposition“, erklärte Ferdinand Koob für die CDU-Fraktion. Lorsch stehe finanziell gut da, gemeinsam habe man etwa viele Baumaßnahmen auf den Weg gebracht, Fördergelder akquiriert, Kindergartenplätze geschaffen. Schönung habe „sehr gute Arbeit“ geleistet. In der derzeit „angespannten allgemeinen Stimmungslage“ habe er sich sehr gefreut, dass sich der Amtsinhaber für eine weitere Amtszeit zur Verfügung stellen wolle. Gemeinsam wolle man Lorsch in den kommenden sechs Jahren „noch besser machen, als es schon ist“, so Koob.
„Hetze, Häme, Unfairness“
Wer ein politisches Amt übernehme, sei nicht selten „Hetze und Häme“ ausgesetzt, sprach Kerstin Grabelus von „sehr schwierigen Zeiten“. Schönung habe sich mit seiner Fachkompetenz bewährt. Die Frauen Union unterstütze die erneute Kandidatur für das Bürgermeisteramt gerne, betonte sie.
Schnell wie nirgendwo anders
Ehrenamtliche wie hauptamtliche Politiker würden zum Teil „unfair angegangen“, bestätigte Löffelholz. Der Wahlkampf beginne nun offiziell, erklärte der CDU-Vorsitzende. Er erwarte eine „spannende“ Zeit. Man werde auch auf andere Parteien zugehen und um Unterstützung für Christian Schönung werben.
Die Versammlung am Montag mit dem „tollen Ergebnis der Geschlossenheit“ bezeichnete der Vorsitzende zugleich als „schnellste Nominierungsveranstaltung, die je ein Stadtverband an der Bergstraße geschafft hat“. Sie war – vor allem natürlich, weil der Kandidat sich nicht persönlich einbringen konnte – bereits nach einer guten halben Stunde beendet.
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