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Heppenheimer Imker sind mit der Honigernte 2025 zufrieden

Außerdem ziehen sie ein positives Fazit zur Entwicklung im Verein. Auf dem Vereinsgelände tut sich einiges.

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dj/ü
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Imker Stefan Hillenbrand füttert die Bienen auf dem Vereinsgelände des Imkervereins 1888 Heppenheim und Umgebung im Erbacher Tal ein. In einen Eimer wird Apiinvert, eine Zuckerlösung, gegossen. Stroh und Weinkorken schwimmen auf der Flüssigkeit. Auf ihnen können die Bienen die Zuckerlösung aufnehmen. © Dagmar Jährling

Heppenheim. Noch einmal gab es am Samstag einen sonnigen Oktobertag, der vielleicht die eine oder andere Biene aus dem Bienenstock gelockt hat. Doch die Tage werden kühler und kürzer. Es blüht nur noch wenig, sodass sich Ausflüge für sie nicht mehr lohnen. Die Vereinsbienen des Imkervereins 1888 Heppenheim und Umgebung wurden jetzt vom Vorsitzenden Gerhard Wipplinger und seinem Stellvertreter Stefan Hillenbrand mit Apiinvert, einer Enzym-Invertzuckerlösung, versorgt.

Bienen werden mit Invertzuckerlösung versorgt

Das Enzym Invertase müssten die Bienen sonst selbst produzieren. Damit die fleißigen Honigerzeuger nicht in dem klebrigen Sirup im Eimer ertrinken, werden obenauf Weinkorken und Stroh gelegt. Im Stock herrscht emsiges Treiben. Trauben bildend, nehmen die Bienen den Sirup auf und transportieren ihn zu den neu produzierten Waben.

Mit der Honigernte 2025 sind Wipplinger und Hillenbrand zufrieden. „Es war im Gegensatz zu dem verregneten letzten Jahr ein gutes bis sehr gutes Jahr für die Honigernte“, sagte Hillenbrand. Wie viele Kilogramm Honig geerntet wurden, konnte die Vorstandsspitze nicht beziffern. Nicht alle Vereinsmitglieder haben ihre Bienenstände auf dem Vereinsgelände in der Sandkaut im Erbacher Tal. Außerdem ist der Ertrag davon abhängig, ob der Imker wandert oder für die Bienen nur die Blütenpollen aus der Umgebung zur Verfügung stehen.

Zumindest hätte es dieses Jahr trotz des verregneten Monats Juli eine ununterbrochene Blütenfolge gegeben. Auch sortenreine Honige seien machbar gewesen. Im Frühjahr sind es die Obstbäume, die als Erstes blühen. Dann ist der Raps dran. Es folgen Akazienblüten und die Blüte der Edelkastanie. Wer dann noch mit seinen Bienenkästen in den Odenwald in Richtung Michelstadt und Erbach oder gar in den Schwarzwald reiste, der wurde dieses Jahr in den Fichtenwäldern mit einem Waldhonig belohnt.

Sorgen bereiten weiterhin die Wildschweine

Auch sonst tut sich einiges im Verein beziehungsweise auf seinem Gelände. Vor zwei Jahren gab es eine Imkerschulung, die immerhin zwei neue Imker als Vereinsmitglieder hervorgebrachte. Die Imker wurden ein gesamtes Bienenjahr lang betreut. Auf dem Gelände mit seinen zwei Terrassen, dessen untere Terrasse auch als Gelände für Schulungen des Landesverbandes Hessischer Imker (LVHI) dient, wurde letztes Jahr in einem Holzhäuschen eine Komposttoilette installiert. Hillenbrand ist Lehrbeauftragter des HLVI.

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Auf der oberen Terrasse befinden sich die Vereinsbienen und Stellmöglichkeiten für Imker, die ihre Stöcke privat halten. Auffällig sind dort drei junge Baumpflanzungen, die gut mit Hasenzaun vor Wildschäden geschützt sind. Es handelt sich um zwei Apfelbäume und einen Zwetschgenbaum, die von einem Vereinsmitglied gepflanzt wurden. „Wir wollen unser Vereinsgelände auch als Streuobstwiese nutzen“, sagte Hillenbrand.

Sorgen bereiten dem Imkerverein weiterhin die Wildschweine. Obwohl deren Anzahl aufgrund der Afrikanischen Schweinepest reduziert worden seien, pflügten immer noch genügend das Gelände um. Wer mit seinen Bienen wandert und im Anschluss einen Sachverständigen braucht, zum Nachweis, dass seine Bienen gesund sind, ist bei Gerhard Wipplinger an der richtigen Adresse. Erstmals wird der Imkerverein am Halloween-Markt teilnehmen. Hier will er seinen neuen Imkern die Möglichkeit geben, ihren Honig zu vermarkten.

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