Heppenheim. Der Zensus 2022, die moderne Form der Volkszählung über ein hochgerechnetes kleines Feld von Befragten, ist gegenwärtig in aller Munde, weil so manche Kommune und so manches Bundesland mit vermeintlichen Einwohnern auch Pro-Kopf-Zuwendungen einbüßt.
Heppenheim zählt, wie Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) im jüngsten Hauptausschuss gern ausführte, zu den wenigen Kommunen, die zulegten gegenüber der vorherigen Rechnungsgrundlage. Und so bleibt das Ziel, dass das Stadtoberhaupt vor seiner ersten Amtszeit priorisiert hatte und in der dritten weiterverfolgt: Wachstum – sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich. Firmen sollen sich ansiedeln und tun das. Die Beschäftigten sollten dann möglichst auch in Heppenheim leben und sich identifizieren. Junge Familien sind besonders willkommen angesichts der (perspektivischen) Altersstruktur. Und sie kommen. Weshalb es vor allem Bauland und Kinderbetreuungsplätze braucht. Beides ist in Bau oder Planung.
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Der Bürgermeister konnte in der jüngsten Sitzung der Stadtverordneten, der letzten vor der Sommerpause, von einigen vorliegenden Baugenehmigungen berichten. Für die geplante Kita Jochimsee, für 23 Mitarbeiterwohnungen des Vitos-Klinikums an der B3, für nun sogar sechs Mehrfamilienhäuser mit gefördertem Wohnraum, die ein Karlsruher Unternehmen praktisch direkt am Bahnhof (Kalterer Straße) realisieren möchte. Der Spatenstich ist für Ende des Monats vorgesehen. An der Siegfriedstraße 394 (früher Auf der Bein) im Stadtteil Kirschhausen erfolgte der schon – für 14 geplante Doppelhaushälften.
Wunsch, dass neu ansiedelnde Firmen Feuerwehrkräfte stellen
Auf dem Weg dorthin hatte LiZ-Linke-Fraktionsvorsitzende Ulrike Janßen wiederholt die im Plan vorgesehenen Abstände zwischen den Häusern als einen halben Meter zu kurz angeprangert. So sei das Vorhaben rechtlich nicht haltbar. Die Verwaltung hatte erklärt, sie arbeite mit variablen Korridoren; nun, und es geht voran. Gilt auch, bei erteiltem Förderbescheid für den geförderten Wohnbereich, für das zwischenzeitlich sehr umkämpfte Baugebiet auf ehemaligem Gelände der dahinter weiter florierenden Gärtnerei Mai.
Für das neue Feuerwehrgerätehaus, das der Stadtteil Hambach erhalten soll, sind Burelbach zufolge die erforderlichen Bauantrags-Unterlagen beim Kreis eingereicht und von diesem dann nachgeforderte in Arbeit. Der Bürgermeister erklärt immer wieder gern, er wünsche sich, dass neu ansiedelnde Firmen auch freiwillige Feuerwehrkräfte stellen. Das schafft wichtige Bindung. Das Wachstum soll sich ja nicht wellenartig entfalten. Wie bei den Fachkräften liegt zunehmend der Augenmerk auf der Aufgabe, Hinzugewonnene auch zu halten.
Zwei weitere Bebauungspläne sind ergänzt Teil der Agenda der Sitzung gewesen. Am Pfalzbach 45 und Am Käsberg sind im Stadtteil Mittershausen gelegen, der also doch auch mal wieder einen Ausbau erfährt. Dazu rechtskonform erforderlich ist ein Vorprüfen der Umwelt-Auswirkungen. „Im Kontext der vorhandenen Bebauung in Mittershausen-Scheuerberg sind die zu erwartenden Umweltauswirkungen als nicht relevant einzustufen.“
Nun waren als Nächstes die betroffenen Behörden um Stellungnahme gebeten worden. Diese blieb aus, „so dass Zustimmung zu den Inhalten unterstellt werden kann“, heißt es in beiden städtischen Beschlussvorlagen zu den genannten Vorhaben. Mit eindeutigem Plazet zog die Stadtverordnetenversammlung wie erwartet mit. mbl/ü
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