Vertreterversammlung

Sparkasse Starkenburg mit 2,5 Millionen Euro Gewinn

Das Betriebsergebnis hat sich erholt. Rainer Burelbach bleibt weitere sechs Jahre Verbandsvorsitzender.

Von 
groe/ü
Lesedauer: 
Der Sparkassen-Zweckverband Heppenheim blickt zuversichtlich aufs laufende Geschäftsjahr: (v.l.) Rainer Burelbach, Frank Kohl, Martin Hölz, Manfred Rheiner, Jürgen Schüdde, Volker Laurenze und Robin Chatterjee. © Bettina Arndt

Bergstraße. Das Kundenkreditgeschäft wächst, während das Einlagengeschäft rückläufig ist. Dafür fällt das Nettowachstum positiver aus als im Vorjahr und das Jahresziel wird aller Voraussicht nach erreicht. Das waren einige Botschaften der jüngsten Vertreterversammlung des Sparkassen-Zweckverbands Heppenheim, die unter Vorsitz von Martin Hölz, Bürgermeister aus Hirschhorn, zusammenkam. Neben den Zahlen und Fakten der Geschäftsentwicklung 2023 sowie dem daraus resultierenden Ergebnis standen in Gras-Ellenbach zudem die Wiederwahl des Vorsitzenden und eine Nachwahl auf der Tagesordnung.

Jürgen Schüdde, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Starkenburg, berichtete, wofür der Jahresüberschuss 2023 verwendet werden soll. Aus dem Bilanzgewinn in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro werde ein Anteil von 1,5 Millionen Euro an die Träger der Sparkasse ausgeschüttet. Der Vorsitzende gab einen Überblick: „Wir haben seit 2010 insgesamt 22 Millionen Euro an unsere Kommunen ausgeschüttet.“ Dies sei ein Ausdruck der „starken Verbundenheit“ zwischen Kreditinstitut und seinen Trägerkommunen. Die Summe, die ausgeschüttet wird, orientiere sich an den zuletzt veröffentlichten Einwohnerzahlen der Gemeinden. Der verbleibende Rest aus dem Bilanzgewinn von über 992 000 Euro werde wieder der Sicherheitsrücklage zugeführt.

337 400 Euro fließen als Spenden an regionale Vereine

Die Sparkasse Starkenburg fühle sich aber nicht nur mit ihren Trägerkommunen verbunden, sondern auch mit den Vereinen im Geschäftsgebiet: „Ein reges und abwechslungsreiches Vereinsleben trägt zur Attraktivität der Region bei“, betonte Schüdde und verkündete, dass der Verwaltungsrat der Sparkasse Starkenburg beschlossen habe, 337 400 Euro – im Vorjahr waren es 334 600 Euro – an Spenden zur Verfügung zu stellen, damit kulturelle, sportliche und soziale Vorhaben oder sonstige Anschaffungen in Vereinen umgesetzt werden. Dieser Betrag entspricht rund 2,50 Euro je Einwohner einer Kommune.

Ausschüttungen und Spenden

  • Kommunen: Heppenheim 306 840 Euro, Lindenfels 42 825 Euro, Abtsteinach 27 480 Euro, Birkenau 111 045 Euro, Fürth 120 975, Gorxheimertal 46 470 Euro, Grasellenbach 46 425 Euro, Hirschhorn 38 595 Euro, Mörlenbach 112 845 Euro, Neckarsteinach 45 555 Euro, Rimbach 98 760 Euro , Viernheim 381 720 Euro , Wald-Michelbach 120 975 Euro. Gesamt: 1,5 Millionen Euro
  • Vereine: Heppenheim 69 000 Euro, Lindenfels 9600 Euro, Abtsteinach 6200 Euro , Birkenau 25 000 Euro, Fürth 27 200 Euro, Gorxheimertal 10 500 Euro, Grasellenbach 10 400 Euro, Hirschhorn 8700 Euro, Mörlenbach 25 400 Euro , Neckarsteinach 10 200 Euro, Rimbach 22 200 Euro, Viernheim 85 900 Euro, Wald-Michelbach 27 100 Euro. Gesamt: 337 400 Euro. red

Die Bank verzeichnete im Kundenkreditgeschäft ein leichtes Wachstum von 9,4 Millionen Euro auf rund 1,4 Milliarden Euro. Als maßgebende Wachstumsträger nannte er die Ausleihungen an Unternehmen und Selbstständige. Die Eigenanlagen verringerten sich um 62 Millionen Euro auf insgesamt 879,3 Millionen Euro. „Durch das Wachstum im Kreditgeschäft bei gleichzeitigem Rückgang im Einlagengeschäft mit unseren Kunden kam es zu gegenläufigen Entwicklungen, welche bilanziell über das Eigengeschäft ausgeglichen werden“, erläuterte Schüdde. Der Rückgang bei den Kundeneinlagen um 37,3 Millionen Euro auf insgesamt 1,9 Milliarden entfalle größtenteils auf Spar- und Sichteinlagen, während bei Termineinlagen ein Zuwachs vorliege. Dies sei durch die Zinsentwicklung ein Trend und eine Umschichtung von niedrig zu höher verzinsten Anlagen.

Die Ertragslage der Sparkasse sei im Jahr 2023 durch eine Erhöhung des Zins- und Provisionsüberschusses geprägt, bei gestiegenen Personal- und Sachaufwendungen ergebe sich ein um 4,2 Millionen Euro „deutlich verbessertes Betriebsergebnis vor Bewertung“ in Höhe von 26,9 Millionen Euro.

Mehr zum Thema

Kommunalfinanzen

Rätselraten um Einbruch bei der Gewerbesteuer in Bensheim

Veröffentlicht
Von
Anna Meister
Mehr erfahren

Volker Laurenze, Wirtschaftsprüfer bei der Prüfungsstelle des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen Thüringen, legte seinen Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses 2023 vor, der von den Delegierten zustimmend zur Kenntnis genommen wurde. Laurenze schloss seine Ausführungen mit einem „uneingeschränkten Bestätigungsvermerk“. Somit sieht sich die Sparkasse Starkenburg weiterhin auf einem „sicheren Fundament“. Die Anzahl der Mitarbeiter bei der Sparkasse Starkenburg bleibt Schüdde zufolge konstant. Zum 31. Dezember 2023 arbeiteten 357 Personen im Institut. Mit Stichtag 30. Juni 2024 sind es 349 Mitarbeiter. Neueinstellungen seien geplant. Man wisse jedoch, wie umkämpft der Jobmarkt ist, so Schüdde. Erschwerend komme hinzu: „Der Faktor Arbeit wird teurer.“

Konstant bleibt es auch im Vorstand. Das zeigte die Wahl des Verbandsvorsitzenden. Der Heppenheimer Bürgermeister Rainer Burelbach, dessen zweite Amtszeit als Vorsitzender am 8. Februar 2025 endet, wurde für eine Dauer von weiteren sechs Jahren einstimmig wiedergewählt. Burelbach hat diese Position seit 2013 inne. Frank Kohl, Bürgermeister der Gemeinde Gorxheimertal, rückt auf die Position seines Vorgängers Uwe Spitzer nach, der dem Verband seit 2000 angehört hatte. Auch Kohl wurde einstimmig gewählt.

Mit Robin Chatterjee setzt der Vorstand auf Verjüngung

Schüdde kündigte zudem auch eine Verjüngungskur des Vorstands an: Mit Robin Chatterjee, der ab 1. Januar 2025 das Vorstandsteam komplettieren wird, holt der Verwaltungsrat der Sparkasse Starkenburg einen Mitarbeiter „aus dem eigenen Haus in den Vorstand“.

Derzeit sind Schüdde (seit 2006) und Sparkassendirektor Manfred Rheiner (seit 1997) im Vorstand der Sparkasse Starkenburg tätig: „Mein Kollege und ich sind nur etwas mehr als ein Jahr auseinander. Mit Blick auf eine zukunftsweisende Ausrichtung freuen wir uns, künftig als Dreierteam den Vorstand zu führen.“ Mit Chatterjee seien die „Weichen für eine langfristig angelegte Nachfolgeregelung gestellt“. Den Vertrag muss er aber noch unterschreiben. groe/ü

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger