Kinderbetreuung

Ein Drache und „Kohle“ für die Räuberhöhle

Die städtische Kita im Heppenheimer Westen erhält Landesfördermittel von über 620 000 Euro

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job/ü
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Einen kleinen „Nila“-Drachen, aber auch einen „großen“ Förderbescheid des Landes brachte die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz (links)mit zum Empfang in der Kita Räuberhöhle, neben ihr (auf dem Bild weiter von links) Erste Stadträtin Christine Bender, Kita-Leiterin Jasmin Werle mit Erik und Jamie sowie Petra Bartelsen, Leitern der Kinderbetreuung. © Breckner

Heppenheim. In der Räuberhöhle wohnen Wühlmäuse, Füchse, Bären, Dachse und Waschbären. So heißen die fünf Gruppen der neuen Kindertagesstätte (Kita) im Heppenheimer Westen. Jetzt ist auch noch der Drache Nila eingezogen, eine Plüschversion des Nibelungenland-Maskottchens, das die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz (CDU) mitführt, wenn sie Kinder besucht.

In dieser Woche brachte sie außer dem freundlichen roten Ungeheuer eine weiße Mappe mit dem Förderbescheid des Landes Hessen, das die neue Kindertagesstätte aus Steuergeldern mit genau 620 480 Euro unterstützt: ein kräftiger Beitrag zu den Gesamtkosten von etwa 3,4 Millionen Euro, deren Rest die Stadt Heppenheim trägt. Kosten- und Zeitrahmen wurden dabei eingehalten, berichtete Erste Stadträtin Christine Bender (SPD). Zu Jahresbeginn konnte das Gebäude, das seinen Räuberhöhlen-Charme vor allem im Inneren entfaltet, bezogen werden.

Dass die Förderung erst nach der Fertigstellung eintrifft, ist eher ungewöhnlich. Aber es hängt, wie Stolz berichtete, mit dem langen Ringen um diese Mittel zusammen. Zunächst hatte es ein Bundesförderprogramm für Kita-Neubauten gegeben. Das war rasch überzeichnet, die Vergabe beantragter Mittel geriet ins Stocken. Daraufhin wurde der Kreis Bergstraße aktiv, „wir haben den Kampf in Wiesbaden aufgenommen“, sagt Stolz. Das Ergebnis sind drei Landesförderprogramme, die nicht nach Eingang der Anmeldung, sondern nach dem tatsächlichen Bedarf aufgeteilt wurden.

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Im Kreis Bergstraße blieben besonders viele Mittel hängen, ähnliche Bescheide wurden auch an Kinderbetreuungseinrichtungen in Lorsch, Einhausen, Bensheim und Neckarsteinach transportiert. Das hängt, wie Stolz erläuterte, auch zusammen mit der Bevölkerungsentwicklung im Kreis, in dem es besonders viele Kinder und Jugendliche gibt. Die Bergstraße ist ein Zuzugsgebiet vor allem für Familien, in denen mittlerweile auch drei Kinder keine Seltenheit mehr sind. Auch veränderte Lebensentwürfe und zunehmende Berufstätigkeit junger Eltern erhöhen den Bedarf an Betreuungsplätzen, sagte Stolz.

Für die Stadt Heppenheim bedeutet das den Bau weiterer Kitas, die nächste entsteht an der Dr.-Heinrich-Winter-Straße. Stadträtin Bender schilderte die Probleme in Vorbereitung und Ausführung – so ist es aktuell schon schwer, Planungsingenieure zu finden.

Die Bewohner der „Räuberhöhle“ müssen sich solche Sorgen nicht mehr machen. Das Team um die Leiterin Jasmin Werle war von der „Drachenbande“ am Bruchsee in den Neubau gezogen. Er bietet Platz für fünf Gruppen – zwei für die unter Dreijährigen, drei für die Älteren. Bis zu 99 Kinder haben an der Hirschhorner Straße Platz, in der Praxis werden es etwas weniger sein, weil in der Integrationsgruppe die Zahl der Kinder etwas reduziert wird.

Jasmin Werle lobt die „großen, hellen Räume“ und vor allem das weitgehend naturbelassene Außengelände. Es ist nicht mit Spielgeräten vollgestellt, im Gegenteil: ein Buddelhügel, zwei Sonnenschutz-Segel, ein paar Stämme zum Klettern, das war’s. Und viel Aussicht. Stolz, Bender und Werle schwärmen unisono vom Blick auf die Starkenburg. Den werden Füchse und Wühlmäuse wahrscheinlich noch gar nicht bemerkt haben. job/ü

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