Heppenheim. Der Ausbau der städtischen Kinderbetreuung wird auch in den kommenden beiden Jahren die Arbeit des Magistrats prägen – und die Stadtkasse entsprechend belasten. Dies kündigt Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) im Gespräch mit der Redaktion an. Die Neubauten einer Krippe für Unter-Dreijährige in der Dr.-Heinrich-Winter-Straße und der Neubau einer Kindertagesstätte mit rund 100 Betreuungsplätzen in der Gunderslache, südlich des Jochimsees, werden diesbezüglich die Schwerpunkte des Doppelhaushalts für die Jahre 2022 und 2023 bilden.
Seinen Haushaltsentwurf hat der Bürgermeister der Kreisstadt am Donnerstagabend bei der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Halben Mond eingebracht, in den nächsten Wochen werden sich die Fraktionen und Ausschüsse ausführlich mit dem Entwurf des Magistrats befassen.
Verabschiedet werden soll der Haushalt in der letzten Stadtverordnetenversammlung des Jahres, am Donnerstag, 2. Dezember, in der Erbacher Mehrzweckhalle.
Mit den beiden Neubauten ist es laut Burelbach in puncto Kinderbetreuung freilich noch lange nicht getan. „Auch die bestehenden Kitas haben wir natürlich im Blick, es stehen doch einige Sanierungen an“, sagt der Rathauschef.
Was in die Rubrik „Sanierungen“ fällt, ist dabei äußerst vielfältig. So wurden beispielsweise in den vergangenen Wochen Notausgänge in der Kirschhäuser Kita St. Bartholomäus in Angriff genommen, auch die Eingangstreppe und das Treppengeländer müssen in Kürze erneuert werden. Hinzu kommen Badsanierungen, wie sie unlängst in der Kita „Arche Noah“ in Angriff genommen wurden, oder energetische Reparaturen. Ein Beispiel hierfür: In der Wichern-Kita in der Weststadt wurden kürzlich neue Kühlleisten eingebaut.
Bevor es derweil in der U3-Krippe und am Jochimsee so richtig losgehen kann, müssen erst einmal die Planungen weiter vorangetrieben und dann auch abgeschlossen werden. Aktuell läuft laut Burelbach die Auswertung des Teilnahmewettbewerbs für die Architektenleistungen für den Neubau am Rande der Gunderslache. Für die Krippe hat der beauftragte Planer „ein letztes Update zum Vorentwurf“ geliefert, das bald den politischen Gremien vorgestellt werden soll – nach einer internen Abstimmung der zuständigen Fachbereiche der Stadtverwaltung.
Die Verantwortlichen haben also auch künftig alle Hände voll zu tun, um den jungen Heppenheimer Familien eine angemessene Kinderbetreuung anbieten zu können – von den alltäglichen Herausforderungen in den bereits bestehenden Einrichtungen ganz zu schweigen.
Corona-Fälle in Kita Buntspecht
Die größte Herausforderung ist derzeit ohne Frage der Umgang mit den wieder stark steigenden Corona-Zahlen. Zwar sei das Infektionsgeschehen im gesamten Stadtgebiet derzeit noch unter Kontrolle, sagt Burelbach. „Aber wir mussten zuletzt eine Gruppe der Kita Buntspecht schließen, nachdem zwei Kinder und zwei Erzieherinnen positiv auf das Coronavirus getestet wurden.“ Auch aus diesem Grund appelliert Burelbach abermals eindringlich an alle Bürger, sich weiter an die geltenden Regeln zu halten und von den Impf- und Testmöglichkeiten Gebrauch zu machen.
„Wir stellen unseren Mitarbeitern nach wie vor großzügige Testmöglichkeiten zur Verfügung – auch in den Kitas“, betont der Bürgermeister mit Blick auf die kommunalen Einrichtungen. Zudem hätten Eltern weiter die Möglichkeit, die sogenannten Lolli-Tests in der jeweiligen Kita abzuholen. „Diese Tests sind einfach zu handhaben und schlicht kindgerechter“, hatte Erste Stadträtin Christine Bender (SPD) unlängst gesagt.
Übrigens: Ein kommunales Testangebot für alle wird es nach dem Ende der kostenfreien Bürgertests in Heppenheim wohl nicht geben. Es sei aber durchaus möglich, so Burelbach, dass bei größeren Veranstaltungen kurzzeitige Testkapazitäten geschaffen würden. Beispielcharakter könnte hier der Nikolausmarkt am 4. Dezember haben. fran
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