Straßenverkehr

Das Heppenheimer Parkleitsystem soll in Kürze starten

Von 
fran/ü
Lesedauer: 
Die bestehenden Hinweisschilder sollen schon bald durch ein digitales Parkleitsystem ersetzt werden. © Dagmar Jährling

Heppenheim. Ganz egal, ob im Berliner Bundestag oder in der Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung: Es ist eine ureigene Aufgabe der Opposition, jenseits der Konsensgespräche den Finger in die Wunde zu legen, Versäumnisse anzumahnen oder die Umsetzung beschlossener Parlamentsanträge einzufordern – auch wenn dies beim politischen Gegner mitunter für Unmut sorgt.

Insbesondere die Heppenheimer Fraktionen der Grünen und der FDP machten sich diese Kernaufgabe der parlamentarischen Opposition zuletzt immer wieder zunutze. Bei der jüngsten Sitzung des Stadtparlaments wurden beide Fraktionen mit Anfragen oder Anträgen vorstellig, die vorangegangene Entscheidungen noch einmal auf die Agenda rücken sollten. Stichworte: energetische Sanierung der städtischen Liegenschaften, Möblierung der Innenstadt („Besitzbare Stadt“), Papierkörbe im Stadtgebiet oder auch das Parkleitsystem für die Innenstadt.

Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"

Einige dieser Themen wurden zwar mit den Stimmen der Großen Koalition von der Tagesordnung genommen oder auf den nächsten Sitzungslauf vertagt, doch sind sie nun zumindest wieder ein öffentliches Gesprächsthema.

Insbesondere das Parkleitsystem könnte jedoch schon dieser Tage sichtbar werden. Denn bei der Stadtverordnetenversammlung am 17. Februar hatte Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) angekündigt: „Ende April, Anfang Mai können die Schilder produziert und geliefert werden.“ Zuvor hatte die Verwaltung die statischen Voraussetzungen für die Installation eines digitalen Parkleitsystems an den bestehenden Schilderstandorten geklärt, „sodass im Anschluss eine erste Anzeige für die Tiefgarage Innenstadt installiert werden kann.“ Weitere Schilder sollten folgen, so Burelbach.

Sollte dem tatsächlich so sein, wäre zumindest ein Teil des vorerst vertagten entsprechenden FDP-Antrags nahezu obsolet. Die Liberalen fordern nämlich nichts anderes als eine schriftliche Erläuterung des Verlaufs „des beschlossenen Pilotprojekts ,Parkleitsystem‘ im Parkhaus Innenstadt“.

Einführung 2019 beschlossen

Beschlossen worden war die Einführung des „Pilotprojekts“ bereits im Herbst 2019. Drei elektronische Anzeigetafeln sollen demnach im Stadtgebiet installiert werden. Die Schilder verfügen über eine Restparkplatzanzeige, sodass künftig jeder Verkehrsteilnehmer weiß, wie viele Parkplätze in der Tiefgarage in der Lehrstraße noch frei sind.

Eine der Anzeigetafeln werde am Postknoten für jene Autofahrer zu sehen sein, die aus Richtung Autobahn die Innenstadt ansteuern, erläuterte Erste Stadträtin Christine Bender (SPD) seinerzeit im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss. Ein weiteres „dynamisches Schild“ sollte an der Kreuzung B 3/Lehrstraße angebracht werden, das dritte dann an der Einmündung zum Parkhaus. So würden Autofahrer nicht nur auf die Tiefgarage selbst hingewiesen, sondern wissen mithilfe der Restplatzanzeige auch, ob sich das Ansteuern des Parkhauses überhaupt lohnt.

Mehr zum Thema

Parksituation

"Handyparken" wird in Heppenheim immer beliebter

Veröffentlicht
Mehr erfahren
Wahl

Der Termin zur Bürgermeisterwahl in Heppenheim steht

Veröffentlicht
Von
rid/fran/ü
Mehr erfahren
Sachstand

Inventur im Heppenheimer Stadtwald fällt schlecht aus

Veröffentlicht
Von
fran/ü
Mehr erfahren

Das „Parkhaus Innenstadt“ kann und soll freilich nur den Beginn eines Parkleitsystems für die gesamte Stadt darstellen, befinden nicht nur die Liberalen. „Es gilt, für Heppenheim und reine Wohngebiete durch ein durchdachtes Parkleitsystem konzeptionierte Kfz-Verkehre (insbesondere Parksuchverkehr) zu ermöglichen und eine optimale Auslastung bestehender (und künftiger) Parkflächen zu erreichen“, heißt es in der Begründung des Antrags.

FDP möchte weitere Infos

Aus diesem Grund fordert die Fraktion um ihren Vorsitzenden Christopher Hörst den Magistrat auf, aufzuzeigen welche weiteren Schritte für ein „Ausrollen eines Parkleitsystems“ vorgesehen sind. Dabei geht es den Liberalen in erster Linie um weitere Flächen, aber auch um den Zeitplan der Verwaltung. Auch will die FDP-Fraktion wissen, „wie der Parkdruck aus den Wohngebieten beispielsweise durch Anwohnerparken genommen“ und sinnvoll auf die weiteren Parkflächen gelenkt werden kann.

Dass es aber auch bei diesen Fragen eigentlich nur darum geht, ein bereits weitgehend beschlossenes Projekt noch einmal zu beschleunigen, verdeutlichen die Aussagen, die Erste Stadträtin Christine Bender auch diesbezüglich bereits vor knapp zweieinhalb Jahren gemacht hat. Man wolle mit allen Parkhäusern Heppenheims ins Gespräch kommen, hatte die Stellvertreterin des Bürgermeisters damals angekündigt. Sollte sich das Pilotprojekt bewähren, könnten zudem alle Tiefgaragen ans Parkleitsystem angeschlossen werden. Und auch bei der Parkhof-Planung sollte dieses Thema „auf alle Fälle“ berücksichtigt werden.

Dies sei auch heute noch der Plan des Magistrats, stellt Bürgermeister Rainer Burelbach auf Nachfrage der Redaktion klar. fran/ü

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger

Thema : Festspiele Heppenheim

  • Bergstraße Festspiel-Start in Heppenheim und Worms

    Im Kurmainzer Amtshof der Bergsträßer Kreisstadt läuft die erste Saison unter neuer Leitung, am Wormser Dom ist ein gänzlich neues Stück zu sehen.

    Mehr erfahren
  • Heppenheim Weicher sitzen und besser sehen bei den Heppenheimer Festspielen

    Fliegender Wechsel im Amtshof. Noch hängt die Fahne des am Sonntag beendeten Weinmarkts über der großen Bühne, da sind schon die Veranstaltungs- und Lichttechniker für das nächste große Ereignis am Werk. Die gemeinnützige „Theaterlust“-GmbH übernimmt die Regie mit ersten Vorbereitungen für das Bühnenbild, das ab diesem Mittwoch aufgebaut wird. In wenigen Tagen beginnen die Heppenheimer Festspiele: Die Premiere von Carl Zuckmayers „Der fröhliche Weinberg“ markiert am 15. Juli nach zweijähriger Corona-Pause den Neubeginn des traditionsreichen, 1974 von Hans Richter begründeten Freiluft-Theaters. {element} Die Schauspielerin und Regisseurin Iris Stromberger hat die Intendanz übernommen, jetzt steht sie zum ersten Mal auf der Bühne, die bis Ende August der Mittelpunkt ihres Theaterlebens sein wird. Ihr Mann Ingo Schöpp-Stromberger, Geschäftsführer und Bühnenbildner der Festspiele, schaut unterdessen auf dem Pflaster nach den Markierungen fürs Podest im hinteren Teil des Hofes. Weil das Gelände abfällt, werden die Sitzplätze erhöht, damit die gute Sicht gewährleistet ist. Neues Mobiliar und neue Polster {furtherread} Und auch in die Bequemlichkeit für die Gäste wird einiges investiert. Die Stadt hat neues Mobiliar angeschafft, vierzig Tische, achtzig Bänke, zusätzlich Stühle, allesamt ausgestattet mit Rückenlehnen. Denn der Festspielbesuch konnte früher zur Strapaze werden, altgediente Theaterfreunde erinnern sich an die harten Biertisch-Garnituren. Auch Andrea Helm, Stiftungsmanagerin der Sparkassenstiftung Starkenburg, hat solche Abende erlebt, „es war doch immer eine Herausforderung“, seufzt sie. Umso erfreuter stellte sie eine Anschaffung vor, die am Dienstag der Stadt von der Stiftung als Dauerleihgabe übergeben wurde: Polster für Bänke und Stühle, maßgeschneidert für das Amtshof-Mobiliar, abwaschbar, wetterfest und mit praktischen Klettbändern zu befestigen. Bei der Auswahl der grauen Farbe hat die Intendantin ein Wörtchen mitgeredet, sieht ja auch sehr schick aus zum Weiß der Bänke, und Iris Stromberger verspricht Tischdecken und Blumen-Deko. Sie will die Menschen aus ihren bequemen Fernsehsesseln wieder ins Live-Theater locken, und dann sollen sie es auch schön haben. „Die Festspiele bekommen einen anderen Charakter“, sagt Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), und er meint nicht nur den Anblick im Theaterhof, sondern auch die enge und offenkundig sehr gute Zusammenarbeit der Betreibergesellschaft mit der Stadt. Dass die Zuschauer in diesem Sommer unter freiem Himmel sitzen, sei angesichts wieder steigender Corona-Zahlen eine gute Sache. Für die kommenden Jahre, ergänzt Schöpp-Stromberger, solle es aber wieder einen Regenschutz geben. Premiere fast ausverkauft Neben den Polstern, die von der Stadt auch für andere Veranstaltungen genutzt werden können, spendet die Stiftung den Festspielen 20 000 Euro. „Gelebte Kulturförderung“, die sowohl bei der Sparkasse als auch bei deren Stiftung selbstverständlich sei, sagt Helm. Allmählich zieht auch der Vorverkauf an, für die erste Premiere gibt es nur noch vereinzelt Karten, an allen Abenden lohnt es, an der Abendkasse nachzufragen. In den kommenden Tagen wird der Hof sein Gesicht verändern. An der Seite wird sich die Herrmann Gastro Gruppe aus Lampertheim einrichten, die außer Wein der Bergsträßer Winzer eG und Odenwaldquelle-Wasser auch kleine Speisen anbietet. Nicht nur der weiche Sitz, auch die Bewirtung markiert die Abkehr vom sehr rustikalen Charme, der dieses Festival früher auszeichnete. Dann geht es Schlag auf Schlag, die Endproben zum „Fröhlichen Weinberg“ sind schon auf der Amtshof-Bühne angesetzt, und nach dem ersten Wochenende muss rasch umgeräumt werden, damit die bereits fertig einstudierte zweite Produktion „Cash!“ am 22. Juli folgen kann. Die Wartezeit darauf verkürzt von 19. bis 21. Juli an drei Abenden der Schauspieler Walter Renneisen – mit zwei Programmen seines Dauerbrenners „Deutschland, deine Hessen“, dazwischen moderiert er mit eigenen Erinnerungen den Abend „Als der Jazz in Deutschland laufen lernte“, zu dem Sigi’s Jazz Men musizieren. Dann wird im Wochenturnus zwischen rheinhessischem Volksstück und britischer Farce gewechselt. In beiden Komödien hat Iris Stromberger als Regisseurin ihren Ensembles nicht nur Präzision, sondern auch Tempo verordnet. Den „Weinberg“ will sie in rekordverdächtigen neunzig Minuten plus Pause auf die Bühne bringen. Die Regisseurin verspricht: „Wir sind flott unterwegs.“ job/ü

    Mehr erfahren
  • Bergstraße Die Proben von „Cash“ machen Lust auf die Festspiel-Premiere im Amtshof

    In rund sechs Wochen – am 15. Juli zunächst mit Zuckmayers „fröhlichem Weinberg“ und ab 22. Juli mit „Cash“ – hebt sich nach zwei Jahren Corona-Pause wieder der Vorhang in Heppenheim.

    Mehr erfahren

Thema : Bürgermeisterwahl Heppenheim