Wahl

Der Termin zur Bürgermeisterwahl in Heppenheim steht

Im März 2023 sollen die Heppenheimer ihre Stimme abgeben / Bislang sind allerdings noch einige Fragen offen

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rid/fran/ü
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Saskia Böhm-Fritz tritt 2023 für die Tierschutzpartie bei der Heppenheimer Bürgermeisterwahl an. © Tierschutzpartei LV Hessen

Heppenheim. Am 12. März 2023 wählen die Heppenheimer einen neuen Bürgermeister – vorausgesetzt, nach dem Ja in der Sitzung des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschusses (HFW) am Dienstagabend stimmt auch die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, 14. Juli, einer entsprechenden Beschlussvorlage der Verwaltung zu.

„Die Wahl wird zwischen Fastnacht und Ostern sein“, so Hermann Peter Arnold (CDU), Vorsitzender des HFW. Als Wahltag für eine möglicherweise notwendig werdende Stichwahl wird der 26. März bestimmt.

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Die zweite Amtszeit des amtierenden Bürgermeisters Rainer Burelbach begann am 1. September 2017, gewählt worden war der CDU-Politiker am 12. März 2017, seine Amtszeit beträgt sechs Jahre. Burelbach ist seit 2011 Bürgermeister der Kreisstadt, im Frühjahr 2011 hatte er sich in der Stichwahl gegen den damaligen Amtsinhaber Gerhard Herbert (SPD) durchgesetzt.

Durch Absprache gebunden

Die Wahl des Bürgermeisters ist laut Hessischer Gemeindeordnung frühestens sechs und spätestens drei Monate vor Freiwerden der Stelle durchzuführen.

Eine eventuell nötige Stichwahl darf frühestens am zweiten, spätestens am vierten Sonntag nach der ersten Wahl durchgeführt werden. In der Regel ist es ein Zwei-Wochen-Abstand.

Für die Heppenheimer Kommunalpolitiker ist es also an der Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, ob und wen die Parteien ins Rennen um die Stelle als Stadtoberhaupt schicken.

Für den Fall, dass die CDU wieder einen Kandidaten aufstellt, ist angesichts des im April 2021 geschlossenen Koalitionsvertrages der Partei mit der Heppenheimer SPD nicht damit zu rechnen, dass die Sozialdemokraten selbst einen Kandidaten ins Rennen schicken. Denn im Koalitionsvertrag haben beide Parteien Folgendes festgelegt:

„Die Stelle des hauptamtlichen Stadtrates ist weiterhin für die Stadt erforderlich. Unter den Koalitionspartnern herrscht Einigkeit, dass die beiden Hauptamtlichen bei den Wiederwahlen gegenseitig unterstützt werden.“

Burelbach hält sich noch bedeckt

Dies impliziert freilich Burelbachs grundsätzliche Bereitschaft, ein drittes Mal antreten zu wollen. Ob dies allerdings auch tatsächlich der Fall ist, will Burelbach aktuell noch nicht kundtun. „Erste Gespräche haben natürlich bereits stattgefunden“, sagt er auf Nachfrage dieser Zeitung.

Er fügt aber auch hinzu: „Voraussichtlich nach den Sommerferien werden wir in den Gremien der Partei eine Entscheidung treffen und diese dann natürlich auch bekanntgeben.“

Während es Burelbach bei seiner ersten Wahlkampagne zunächst gleich mit vier Gegenkandidaten – neben Herbert waren dies Christopher Hörst (FDP), Peter Janßen (WG LiZ) und Gerhard Kasper (parteilos) – zu tun hatte, gab es 2017 mit Peter Janßen nur noch einen Gegenkandidaten. Dabei behielt Burelbach mit fast 82,1 Prozent der Stimmen jedoch klar die Oberhand.

Noch einige Unklarheiten

Zumindest im Bereich des Möglichen scheint es, dass es im März 2023 abermals zum politischen Wettstreit zwischen den beiden Kommunalpolitikern kommt – wenngleich auch Janßen sich auf Anfrage bezüglich einer erneuten Kandidatur noch bedeckt hält.

Ebenfalls noch keine Entscheidung, ob man das Amt des Bürgermeisters anstreben möchte, haben die Liberalen getroffen: „Die FDP Heppenheim wird sich in naher Zukunft Gedanken über die Bürgermeisterwahl im Allgemeinen machen“, sagt Stadtrat Oliver Wilkening, zugleich Vorsitzender der Heppenheimer FDP.

Als „grundsätzlich möglich“ bezeichnet derweil Kerstin Fuhrmann, Partei- und Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, die Aufstellung eines eigenen Bürgermeisterkandidaten. „Wir haben uns Anfang der Woche in der Fraktionssitzung erstmals dazu ausgetauscht, befinden uns also noch ganz am Anfang der Entscheidungsphase“, so Fuhrmann.

„In regem Austausch“

Einen regen Austausch gibt es in Sachen Bürgermeisterwahl natürlich auch schon bei den Grünen. Gleichwohl steht laut dem Co-Vorsitzenden Martin Fraune die grundsätzliche Entscheidung noch aus, „ob wir einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken.“ Wie die Christdemokraten wollen auch die Grünen die Sommerferien zur Entscheidungsfindung nutzen. Fest stehe jedoch schon jetzt, so Fraune, „dass der Kandidat oder die Kandidatin natürlich auch eine ernsthafte Chance haben müsste. Das werden wir sorgfältig prüfen.“

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Aus den Reihen der im Stadtparlament vertretenen Parteien bleibt somit nur noch die Tierschutzpartei übrig. Und ausgerechnet die „jüngste“ aller politischen Interessensgemeinschaften – der Ortsverband trat 2021 erstmals bei einer Kommunalwahl an – ist tatsächlich schon einen gehörigen Schritt weiter, als ihre Kontrahenten.

Böhm-Fritz will kandidieren

„Für uns plant Saskia Böhm-Fritz zu kandidieren“, kündigt Fraktionsvorsitzender Yannick Mildner an. Kommunalpolitisch ist die 37 Jahre alte Heppenheimerin bislang zwar noch nicht in Erscheinung getreten, doch ist sie bereits seit fünf Jahren Mitglied der Partei „Partei Mensch Umwelt Tierschutz“.

Nach eigenen Angaben ist sie „seit geraumer Zeit“ als Schatzmeisterin im hessischen Landesvorstand der Partei tätig, Ehemann Alexander ist stellvertretender Landesvorsitzender. Obendrein bildet er gemeinsam mit Mildner die zweiköpfige Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung.

Erinnerungen an 2017: Nach der erfolgreichen Wiederwahl überreichte die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz dem alten und neuen Bürgermeister Rainer Burelbach (Dritter von links), einen Blumenstrauß. Zu den ersten Gratulanten gehörten damals auch Landtagsabgeordneter Alexander Bauer, Bundestagsabgeordneter Dr. Michael Meister, Ehefrau Petra, sowie die beiden gemeinsamen Söhne. Ob Burelbach 2023 ein drittes Mal antritt, steht noch nicht fest. rid/fran/ü

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