Stadtverordnetenversammlung

Am Heppenheimer Vogelpark rücken die Abrissbagger an

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fran / ü
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Sämtliche Bestandsgebäude des früheren Vogelparks sollen noch in diesem Jahr abgerissen werden. Nach einer Begehung des Geländes stand fest: Sie sind nicht mehr zu retten. © Schumacher

Heppenheim. Auf dem Gelände des früheren Vogelparks rollen in Kürze die Abrissbagger an: „Der Auftrag für die Niederlegung und Entsorgung der Bestandsgebäude wird in Kürze erteilt“, berichtete Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) im Rahmen der Stadtverordnetenversammlung am vergangenen Donnerstag in der Erbacher Mehrzweckhalle. Die Räumung des Geländes soll demnach bis zum Jahresende über die Bühne gehen, so Burelbach weiter. Von der Abrissbirne verschont bleiben soll jedoch der „sehr schöne Baumbestand“. Das hatte Erste Stadträtin Christine Bender (SPD) schon vor längerer Zeit betont.

Neben den Volieren, in denen früher die Tiere untergebracht waren, wird dann aber auch das Gebäude dem Erdboden gleichgemacht, in dem bis vor wenigen Monaten noch der Gastronomiebetrieb der traditionsreichen Freizeiteinrichtung beheimatet war. Auf Nachfrage des FDP-Fraktionsvorsitzenden Christopher Hörst, ob denn das eine oder andere Bestandsgebäude womöglich doch noch zu retten sei, stellte Burelbach klar: „Nach einer erfolgten Inaugenscheinnahme muss dort wirklich alles abgerissen werden.“

Gebäude im Besitz der Stadt

Nach der Kündigung des Vertrages durch die jahrzehntelangen Pächter des Vogelparks ging das weitläufige Areal am Rande des Bruchsees Anfang Juli wieder in den Besitz der Stadt über.

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Seitdem treibt die Verwaltung die Planungen für die künftige Nutzung voran. Nach einer ersten öffentlichen Ausschreibung seien elf Bewerbungen mitsamt Konzepten gesichtet und ausgewertet worden, berichtete Burelbach bereits kurz vor der städtischen Übernahme. In der Folge hat sich Magistrat auf ein Nutzungskonzept festgelegt. Burelbach: „Wir wollen dort auch künftig einen kleinen Gastronomiebetrieb ansiedeln – natürlich etwas moderner, als es bislang der Fall war. Zusätzlich wollen wir dort mehrere Grill- und Spielmöglichkeiten einrichten, sodass dort neben dem Gastronomiebetrieb auch noch Familien oder Vereine in Eigenregie zusammenkommen können.“

Verbindung nach Laudenbach

Wer den Zuschlag für die Bewirtung bekommt, ist hingegen noch nicht geklärt, zunächst dürften die Abrissarbeiten Priorität haben. Neben den Gebäuden des früheren Vogelparks dürfte auch die Brücke, die Heppenheim über den Erbachwiesenweg mit der badischen Nachbargemeinde Laudenbach verbindet, in wenigen Monaten Geschichte sein.

„Die Abrissplanung ist im Entwurf abgeschlossen“, ließ der Bürgermeister im Stadtparlament verlauten. „Im Hintergrund“ liefen bereits intensive Gespräche mit den Vertretern der Deutschen Bahn zur Klärung des genauen Abrisstermins. Stand jetzt, so Burelbach weiter, „zeichnet sich ab, dass der Abriss im April 2022 ausgeführt werden kann“.

Als Abkürzung ins Nachbarland

In der Vergangenheit wurde die Brücke über die Bahngleise der Strecke Darmstadt-Mannheim von Autofahrern gern als Abkürzung ins Nachbarland genutzt, seit über einem Jahr ist sie jedoch bereits für den Pkw-Verkehr gesperrt. Das Bauwerk aus den 60er Jahren sei in einem so schlechten Zustand, dass eine Sanierung als „unverhältnismäßig“ angesehen wird, hatte Burelbach bereits Ende September des vergangenen Jahres konstatiert. Selbst wenn man Geld in eine Sanierung stecken würde, würde das „den Abriss lediglich verschieben“, lautete sein Fazit.

Mit dem Abriss einher geht dann auch das Ende eines bei Radlern und Spaziergängern überaus beliebten Weges. Diese durften die Brücke nämlich auch nach der Sperrung noch weiter befahren. Ob sie künftig über eine neue Brücke flanieren oder strampeln können, ist allerdings noch offen.

Auf jeden Fall sollten die Brückenwiderlager stehen bleiben, betonte Rathauschef Burelbach vor Jahresfrist. Auf sie könnte „sofern erwünscht oder erforderlich“ dann eine neue Fuß- und Radwegbrücke gesetzt werden. Dies würde schon allein deshalb Sinn ergeben, da die Brücke eigentlich ein wichtiger Bestandteil des geplanten Radschnellwegs zwischen Heidelberg und Darmstadt sein sollte.

Sanierung in der Uhlandstraße

Ein Licht am Ende des Tunnels deutet sich derweil für die leidgeplagten Bewohner der Uhlandstraße an. Nach inzwischen mehr als eineinhalbjähriger Straßensperrung neigen sich die „grundlegenden Sanierungsarbeiten“ laut Burelbach nun tatsächlich ihrem Ende zu. „Bis auf ein paar wenige Restarbeiten und Korrekturen ist die Straßenbaumaßnahme abgeschlossen“, sagte der Rathauschef.

Sobald die notwendigen Markierungen auf der Fahrbahn aufgebracht seien, könne die Straße freigegeben werden. „In Abhängigkeit der Wetterentwicklung“ sollte dies spätestens im Laufe der nächsten Woche der Fall sein. fran / ü

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