VW Bulli - Stefan Ostheimer hatte seinen Bus im Jahr 1972 für 600 Mark in Heppenheim gekauft

Mit dem alten Bergwacht-Bulli bis nach Marokko und zurück nach Lorsch

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red
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Lorsch. „1972 hieß dieses Fahrzeug noch VW-Bus“, sagt der der Lorscher Stefan Ostheimer. Sein Exemplar hatte er nach seinen Erinnerungen für 600 Mark von der Heppenheimer DRK-Bergwacht gekauft. „Es gab damals für uns junge Leute zwei Kriterien beim Autokauf: Entweder die Kiste war kaputt oder sie lief. Wenn sie lief, wurde gekauft“, berichtet er in seinen Erinnerungen, die er für die BA-Serie rund um den VW-Bulli aufgeschrieben und der Redaktion zugesandt hat.

Ohne Bedenken sei man damals dann „nach Marokko oder sonstwohin“ gefahren. Vorher habe man noch Zündung, Keilriemen und Radbremszylinder kontrollieren müssen.

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„Mein Bus war etwa Baujahr 1956, mit geteilter Frontscheibe Zwei Flügeltüren an der Beifahrerseite und einer Lampe mit Rotkreuzsymbol vorne auf dem Dach. Das rote Kreuz hab’ ich ausgetauscht gegen ein Peace-Symbo1, die Stoßstangen wurden mit Farbstreifen aufgehübscht, der Reservereifen vorne an der Nase befestigt und am Heck eine Halterung für einen Reservekanister angebracht“, berichtet Stefan Ostheimer:

„Die Campingbus-Sparausstattung bestand aus einem Holzbrett als Liegefläche, zwei Klappstühlen und einem Zweimannzelt. Mit zwei Freunden ging es dann im Sommer 1972 zunächst Richtung Südfrankreich – dama1s noch immer auf Landstraßen wie zum Beispiel der RN 83, mit Stationen in Mirabel an der Ardéche und dem mittelalterlichen Carcassonne, dann in Spanien bei Cadaques ans Meer, durch die Sierra Nevada und schließlich mit der Fähre von Algeciras nach Ceuta, einer spanischen Exclave in Marokko. Unterwegs passierte es dann auch mal, dass die Verkehrspolizisten mit Tropenhüten, die in der Mitte großer Kreuzungen den Verkehr regelten, uns – wohl aufgrund der dunkelgrünen Farbe unseres Fahrzeugs und dem eingeschalteten Peace-Licht auf dem Dach – mit heftigem Winken und Trillerpfeife die Vorfahrt gewährten. Marokko, damals noch völlig untouristisch, war ein unvergessliches Erlebnis mit einem absolut zuverlässigen VW-Bus, der uns ohne Mucken wieder nach Hause an die Bergstraße brachte“, berichtet Stefan Ostheimer noch heute begeistert. red

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