Der Bulli als Fahrzeug der Bensheimer SPD

Bensheim. Die BA-Leseraktion „VW Bulli-Erinnerungen“ hat auch Michael Sydow aus Bensheim veranlasst, einen Beitrag einzusenden. Sydow ist seit vielen Jahren Stadtverordneter für die SPD – und auch seine Bulli-Geschichte hat mit den Bensheimer Sozialdemokraten zu tun. Die beiden Bilder, die Sydow an den BA geschickt hat, stammen aus dem Jahr 1986. Der rot-weiße VW Bulli gehörte der SPD Bensheim und wurde von Stadtrat Otto Werner gepflegt. Werner war Leiter der Kfz-Werkstatt bei der Deutschen Bundesbahn in Frankfurt. Bei den jüngeren Mitgliedern der SPD, speziell den Jusos, war es sehr beliebt, den Bulli für Umzüge und Ausfahrten auszuleihen, berichtet Sydow.

Mit dem Rad nach Biblis

Im Sommer 1986 nahmen zahlreiche Bergsträßer an einer Antikernkraft-Demo am Kraftwerk in Biblis teil. Und in diesen Fall wurde das Fahrzeug dazu benutzt, um Demonstranten, die mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Demo nach Biblis unterwegs waren, mit kleinen Snacks und Getränken zu versorgen. Teilnehmer waren insbesondere SPD-Mitglieder der Bergstraße und Mitglieder der Grünen, schreibt Michael Sydow. Er selbst war mit seiner Ehefrau Traudel und den Kindern Silke und Angelika dabei.

„Mit den Fahrrädern sind wir in Bensheim nach dem Frühstück gestartet und in Langwaden wurden wir von Bulli-Fahrer Karl Heinz Ziegler mit kühlen Getränken versorgt“, berichtet der SPD-Stadtverordnete. Danach ging es durch den Lorscher Wald weiter in Richtung Bibliser Kernkraftwerk.

„Die letzten zwei bis drei Kilometer zum Kraftwerk gingen wir zu Fuß quer über wie Felder, weil die Straßen alle zu verstopft waren und es kein Durchkommen mehr gab“, erinnert sich Sydow. „An der Demo teilgenommen zu haben, war für mich damals ein wichtiges politisches Anliegen – für meine Familie wohl mehr ein anstrengender Sonntagsausflug.“ red