Nahverkehr

Mehr Busse für Beedenkirchen erst ab April

Von 
Thorsten Matzner
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Zusätzliche Busverbindungen werden in Beedenkirchen erst ab April angeboten werden. © Funck

Lautertal. Erst im April soll die neue Buslinie von Elmshausen nach Brandau eingerichtet werden. Zum Fahrplanwechsel am Sonntag, 12. Dezember, wird das Angebot noch nicht bereitstehen, wie aus den Fahrplänen des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar hervorgeht.

Auf der Internet-Seite des Kreises wird es zurzeit noch als „Maßnahme im abschließenden Prüfverfahren“ bezeichnet. Somit müssen Beedenkirchen und die Nachbarorte zunächst weiter mit einem eingeschränkten Nahverkehrsangebot zurechtkommen.

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Die bisherige Linie 664 zwischen Bensheim und Gadernheim fährt vor allen Dingen zu den Zeiten, zu denen Schüler unterwegs sind. Das bedeutet: an den Wochenenden und in den Ferien nicht. Das macht es nicht nur für die Bürger schwierig, mit dem Nahverkehr irgendwohin zu kommen. Es verhindert auch, dass Besucher des Felsenmeers auf den Bus umgelenkt werden können.

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Das neue Angebot ist schon seit Langem in der Diskussion. Es war einer der zentralen Punkte bei der Diskussion des neuen Nahverkehrsplans vom Kreis Bergstraße in Lautertal. Weitere Verbesserungen – etwa mehr Busse, die über Gadernheim an den Krehberg fahren und eine Direktverbindung von Beedenkirchen an die Bergstraße – hatten sich nicht erreichen lassen. Die Querverbindung vom Modautal ins Lautertal dagegen wurde zugesagt.

Betrieben wird die Linie von der Verkehrsgesellschaft im Nachbarkreis Darmstadt-Dieburg, der Dadina. Die hatte vor zwei Jahren bereits mit sich reden lassen, als es darum ging, eine Verbindung von Beedenkirchen nach Darmstadt zu schaffen. Die Schulbusse auf der Linie O von Brandau ans Böllenfalltor halten seither am Friedhof in Beedenkirchen, wo sie zuvor immer vorbeigefahren waren.

Bisher ist in Brandau Schluss

Die neue Verbindung am Felsenmeer vorbei ist eine Verlängerung der Linie MO2. Die fährt bisher zwischen Brandau und Reinheim. Früher firmierte sie als K 57 und fuhr sogar bis an die Linde nach Gadernheim. Der Überhang der Strecke in den Kreis Bergstraße wurde aber vor einigen Jahren gekappt, seither wenden die Busse am Feuerwehrhaus in Brandau. Dort bestand dann mehr schlecht als recht die Möglichkeit, auf die Linie 664 umzusteigen.

Wie bescheiden die Verknüpfung ist, zeigt eine Abfrage für eine Fahrt von Gadernheim nach Darmstadt am Morgen. Sie dauert über eineinhalb Stunden und führt mit dreimal Umsteigen über Reichelsheim und Reinheim.

Die Linie MO2 soll künftig in Brandau nicht enden, sondern über Beedenkirchen und das Graulbachtal nach Reichenbach fahren. Da der Bus dort nicht drehen kann, wird er noch bis zur Lautertalhalle in Elmshausen fahren. Unter der Woche soll es ein stündliches Angebot geben, am Wochenende alle zwei Stunden.

Am Felsenmeer in Reichenbach gibt es bereits eine Bushaltestelle, die bei einer Neugestaltung und Erweiterung des Parkplatzes eingerichtet wurde. Hier werden dann auch die MO2-Busse halten.

Dass die neue Verbindung nicht nächste Woche starten kann, liegt nach Angaben des Kreises Bergstraße daran, dass es in der vorigen Woche noch keine schriftliche Zusage der Gemeinde Lautertal gegeben habe, ihren Kostenanteil zu übernehmen. „Aufgrund der komplexen Vorarbeiten bei einer Fahrplanausweitung“ sei eine Umstellung jetzt erst im April möglich.

Das will Lautertals Bürgermeister Andreas Heun so nicht stehen lassen. Die Gemeinde sei am 4. November vom Kreis dazu aufgefordert worden, ihre Zusage zu geben. Der Gemeindevorstand habe dies am 22. November beschlossen, woraufhin am 25. November ein entsprechendes Schreiben an das Landratsamt abgeschickt worden sei. Es sei nicht verständlich, warum die Gemeinde an der Verzögerung schuld sein solle, sagte Heun.

Details stehen seit langem fest

Es geht um rund 5200 Euro im Jahr, die die Gemeinde zu den Mehrkosten beisteuern soll. Das Geld sei im Haushaltsplan 2022 veranschlagt, und er gehe auch davon aus, dass es von der Gemeindevertretung genehmigt werde. Die Gemeinde sei an dem neuen Angebot schließlich sehr interessiert.

Heun sagte, er sei von der Nachricht sehr überrascht. Schließlich seien bereits alle Details festgelegt. Die Gemeinde werde an der Lautertalhalle eine Bedarfshaltestelle einrichten. Außerdem könnten die Busfahrer die sanitären Einrichtungen in der Halle nutzen. Die Haltestelle am Felsenmeer werde an den Sonntagen vom Sicherheitsdienst frei gehalten, der den Autoverkehr auf dem Parkplatz lenkt, so Heun. Samstags sei zwar niemand zur Überwachung eingesetzt, er gehe aber davon aus, dass die Busse dort trotzdem reibungslos an- und abfahren könnten.

Ganz verständlich wäre die Haltung des Kreises in der Tat nicht, wenn es nur um die 5200 Euro der Gemeinde ginge. Die hatte den Wunsch nach der Busverbindung schließlich bereits in ihrer Stellungnahme zum Nahverkehrsplan niedergelegt. Folgerichtig hatte der für die Ausarbeitung des Planwerks zuständige Dezernent Karsten Krug auch einen Start in diesem Jahr in Aussicht gestellt. Zuvor waren die technischen Voraussetzungen geklärt worden, dazu gab es Probefahrten auf der Strecke.

Allerdings ist aus dem Plan auch ersichtlich, dass die Verlängerung der Linie MO2 im Jahr insgesamt rund 150 000 Euro kostet. Die Verzögerung kann daher auch darin begründet sein, dass die Finanzierung in diesem Jahr generell nicht gesichert war.

Redaktion Lokalredakteur Lautertal/Lindenfels

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