Pandemie

Ärzte in Lautertal und Lindenfels bleiben beim Thema Corona-Impfungen gelassen

Von 
Konrad Bülow
Lesedauer: 

Lautertal/Lindenfels. Als diese Zeitung den Gadernheimer Hausarzt Sven Schäfer anrief, um sich nach der aktuellen Auslastung der Praxis mit Corona-Impfungen zu erkundigen, musste der Mediziner darum bitten, das Gespräch zu verschieben. Der Grund: Er sei gerade auf dem Sprung zu einem Impftermin in einem Seniorenheim.

„Die Nachfrage nach Corona-Impfungen ist bei uns in den vergangenen Tagen stark gestiegen“, sagt der Arzt ein paar Stunden später, als der Einsatz erfolgreich über die Bühne gegangen ist. Und: „Wir sind jetzt auch ziemlich am Rande unserer Kapazitäten angelangt.“

Kontakt zu den Arztpraxen

Die Arztpraxis von Sven Schäfer in Gadernheim ist unter Telefon 06254/942281 erreichbar, die Sprechzeiten sind montags und dienstags von 8 bis 12 und von 15 bis 18 Uhr, mittwochs und freitags von 8 bis 12 Uhr sowie donnerstags von 7 bis 12 und von 15 bis 19 Uhr. Geimpft wird dort in der Regel freitags.

Die Ägivo-Praxis in Lindenfels ist unter Telefon 06255/2478 erreichbar. Geimpft wird an bestimmten Tagen, die Anmeldung kann mithilfe eines digitalen Telefonassistenten auch außerhalb der Sprechzeiten erfolgen. Diese sind montags von 8 bis 13 und 14 bis 18 Uhr, dienstags von 8 bis 12 und 14 bis 18 Uhr, mittwochs von 8 bis 13 Uhr, donnerstags von 8 bis 12 und 13 bis 15 Uhr sowie freitags von 8 bis 12 Uhr.

Das Team des MVZ Lindenfels impft täglich zu seinen Öffnungszeiten (montags von 8 bis 12.30 und 14 bis 17 Uhr, dienstags und donnerstags von 12.30 und 14 bis 18 Uhr, mittwochs und freitags von 8 bis 14 Uhr). Erreichbar ist das MVZ unter Telefon 06255/2233. Anmeldungen für Auffrischungsimpfungen sind per Registrierungsformular möglich. Direkte Terminvereinbarungen bietet das MVZ dafür nicht an, Interessenten erhalten einen Anruf, wenn sie an der Reihe sind, heißt es auf der Internetseite mvz.kkh-bergstrasse.de

Als einen Grund dafür sieht er vor allem die Aufrufe aus der Politik, von den Angeboten – gerade für Auffrischungs-Impfungen – Gebrauch zu machen. Ein Dank an seine Mitarbeiter, die seit dem Sommer bei den Impfungen „toll mitziehen und auch ihre Freizeit opfern“, ist dem Arzt an dieser Stelle wichtig.

Mehr zum Thema

Pandemie

Impfdosen reichten in Lorsch längst nicht für alle

Veröffentlicht
Von
Felix Wolf
Mehr erfahren
Pandemie

130 neue Corona-Fälle im Kreis Bergstraße am Freitag

Veröffentlicht
Von
dpa/tm
Mehr erfahren
Narrenzeit

Der Heppenheimer Fastnachtsumzug fällt erneut aus

Veröffentlicht
Von
rid/ü
Mehr erfahren

Wenn Sven Schäfer nicht gerade in Alten- und Pflegeheimen unterwegs ist, um Spritzen zu setzen, sind immer freitags am Nachmittag die Zeiträume, in denen er die Impfungen verabreicht. Es bekomme nicht immer jeder, der sich im Laufe einer Woche anmeldet, gleich einen Termin für den darauffolgenden Freitag. Innerhalb von zwei bis drei Wochen sei das dann aber meist der Fall.

Es gibt viel zu organisieren

„Das Impfen bedeutet schon einen großen Arbeitsaufwand für uns“, fügt Schäfer hinzu. Schließlich müssten die Impfungen so getaktet werden, dass sich für alle Impfdosen aus einem Behältnis auch schnell Abnehmer finden. Nebenbei müsse die Praxis aber auch noch ihre anderen Aufgaben erfüllen. „Es gibt sehr viel zu organisieren. Deshalb bitte ich auch um Verständnis, wenn es mit der telefonischen Erreichbarkeit mal nicht sofort klappt“, betont der Arzt. Dennoch sei das Telefon immer noch der beste Weg, um sich für eine Impfung anzumelden, weil dann direkt ein Termin vereinbart werden könne. Gehe nicht sofort jemand dran, sei etwas Geduld gefragt.

„Wir werden schauen, wie sich das entwickelt und wie wir unsere Praxisabläufe organisieren“, sagt Schäfer. Als große Entlastung empfindet er Aktionen wie jene am kommenden Montag, 15. November, in der Gadernheimer Heidenberghalle, bei der ab 11 Uhr ein Team des Kreises Bergstraße zusätzliche Erst-, Zweit-, und Drittimpfungen verabreichen wird.

Bei der Frage nach seiner Meinung zur viel diskutierten Impfpflicht ist Sven Schäfer zurückhaltend. „Wir machen deutlich, dass wir hinter den Impfungen stehen. Wir bieten sie an und beraten“, sagt er. Mancher habe nun einmal Ängste: „Man sollte da vorsichtig sein, und nicht zu aufdringlich“, findet der Arzt.

Ägivo sieht sich gut aufgestellt

Auch in der Lindenfelser Praxis der Ärztegenossenschaft Gesundheitsversorgung im Vorderen Odenwald (Ägivo) gibt es die Impfungen an speziell dafür vorgesehenen Tagen, wie Heike Grammbitter mitteilt, die Sprecherin der Ärzte-Selbsthilfeorganisation. Dies gelte auch in den beiden Praxen in Zwingenberg und Alsbach-Hähnlein. „Wir sind gut aufgestellt. Es gibt keinen Grund zur Panik: Jeder kommt dran“, betont Grammbitter.

Eine Herausforderung seien die Corona-Impfungen dennoch. Der Aufwand sei hoch – auch was die ärztliche Aufklärung angeht. Hinzu kämen in diesen Tagen noch die Grippe-Impfungen. Hilfreich sei, dass die Arztpraxen wegen der gestiegenen Nachfrage nach Auffrischungsimpfungen ab dem 23. November wieder im Ein-Wochen-Rhythmus Impfstoff bestellen können – noch ist dies nur im 14-Tage-Takt möglich.

Anmeldungen zur Corona-Impfung erfolgten am besten telefonisch, fährt Grammbitter fort. Dies sei auch außerhalb der Praxiszeiten über einen digitalen Telefonassistenten möglich, der – unter Beachtung des Datenschutzes – mit Anrufern in den interaktiven Dialog trete, um Informationen für das Praxisteam abzufragen.

Bis zu 24 Patienten am Tag

Im Medizinischen Versorgungszentrum des Kreiskrankenhauses in Lindenfels finden täglich während der Sprechzeiten Impfungen statt, berichtete Geschäftsführerin Miriam Blumenstock. In der Regel nähmen das zwölf bis 24 Patienten pro Tag in Anspruch. „Die Anfragen sind derzeit etwas höher, als die Zahl der Impfungen die wir durchführen können, daher haben wir eine Warteliste und vergeben dementsprechend die Termine“, erläutert Blumenstock.

Patienten, die eine Erstimpfung wünschen, schiebe das Team angesichts der aktuellen Lage möglichst kurzfristig ein. „Die gleichzeitige Grippeimpfung stellt für uns aktuell kein Problem dar, wir haben die Abläufe entsprechend gestaltet“, erklärt die Geschäftsführerin auf Nachfrage. Impfungen in den Pflegeheimen führe teilweise das MVZ-Team durch, teilweise übernähmen das die mobilen Impfteams des Kreises.

Ehemalige Mitarbeit

Thema : Coronavirus

  • Bergstraße Covid-19-Infektionszahlen steigen im Kreis Bergstraße

    Neue Corona-Variante XEC mischt im Geschehen bei Atemwegserkrankungen mit. Auch im Kreis Bergstraße zeichnet sich eine Herbstwelle ab. Bislang liegen die Infektionszahlen aber auf einem moderaten Niveau.

    Mehr erfahren
  • Bergstraße Die Erkältungswelle rollt durch Hessen

    In Hessens Hausarztpraxen häufen sich die Schnupfenfälle, zudem ist Corona ein Thema. Wie sieht es mit der von Influenza-Viren ausgelösten Grippe aus?

    Mehr erfahren
  • Bergstraße Gesundheitsausgaben in Hessen weiter steigend

    Mit 38,8 Milliarden Euro haben die Gesundheitsausgaben in Hessen den Angaben zufolge einen neuen Höchstwert erreicht.

    Mehr erfahren

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger