Baustelle

Ringschluss im Wassernetz soll Versorgung in Kirschhausen sicherstellen

Ein Ausbau soll die Versorgungssicherheit für Kirschhausen gewährleisten. Dabei ist auch ein Spezialbohrer im Einsatz.

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thr/ü
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Wie das Heppenheimer Wassernetz derzeit ausgebaut wird: Die Druckminderungsstation in Fischweiher soll eine neue Pumpe erhalten. © Dagmar Jährling

Heppenheim. Wie schnell es zu Problemen mit der Wasserversorgung in den Heppenheimer Stadtteilen kommen kann, hat nicht nur die Verunreinigung des Sonderbacher und Kirschhäuser Trinkwassers vor zwei Wochen gezeigt. Auch die Trockenjahre 2021/22 haben die Grenzen der Versorgungssicherheit in Kirschhausen deutlich gemacht.

Um diese auch in Trockenzeiten weiterhin zu gewährleisten, hat die Stadt Heppenheim in den vergangenen Tagen einen Ringschluss der Leitung nach Kirschhausen bei Fischweiher vornehmen lassen.

Eine Spezialfirma hat die Bohrung übernommen

„Bisher wurde Kirschhausen mit einer Leitung über Erbach und Sonderbach versorgt“, erläutert die Erste Stadträtin Christine Bender (SPD) bei der Baustellenbegehung. „Nun haben wir eine zweite Möglichkeit, den Stadtteil mit Trinkwasser zu versorgen.“ Auch für den Stadtteil Erbach bedeute das eine Entlastung.

Projektleiter Wolfgang Antes: „Fischweiher wurde früher über eine kleine Quelle direkt versorgt. Vor sieben Jahren wurde dann von Kirschhausen aus eine Leitung herunter gelegt und eine Druckminderungsstation eingebaut.“ Das aktuelle Projekt schließe nun die Lücke bis Heppenheim.

„In vier Abschnitten wurden grabenlos 550 Meter Leitung bis zum Ende von Fischweiher verlegt“, sagt Antes. Dabei wurde ein Spezialgerät für Spülbohrungen genutzt, das zeit- und kostensparend eingesetzt werden kann. Die Bohrung entlang der Siegfriedstraße konnte so von einer Spezialfirma innerhalb von einer Woche vorgenommen werden.

„Nur an zwei Tagen war eine Ampelregelung nötig, die einen Rückstau nach Heppenheim verursachte“, berichtet Antes. Im Gegensatz zur konventionellen Vorgehensweise müssen bei dem Verfahren nur einige kleine Gruben am Straßenrand ausgehoben werden. „Wir wären sonst sicher in die Straße gekommen und der Asphalt hätte geöffnet werden müssen. Insgesamt hätte es viel länger gedauert“, sagt Bender. Das Projekt habe die Stadt nun samt der nötigen kleinen Gruben netto 65.000 Euro gekostet.

Die Erste Stadträtin schätzt, dass eine konventionelle Verlegung im Gegensatz dazu bis zu 400.000 Euro gekostet hätte. Das Verfahren hat jedoch auch seine Tücken. Im Stadtgebiet selbst ist es nur begrenzt einsetzbar. „Wenn es zu oft gemacht wird, wird es unter der Erde unübersichtlich“, sagt Antes. Der Bohrer wird überirdisch von einem Mitarbeiter per Sonde geortet, der dem Operator mittels Funk die Richtung für den flexiblen Bohrkopf anweist. „So können auch Steine umgangen werden.“ In den so entstehenden unterirdischen Kanal können dann Leerrohre eingezogen werden.

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Die Strecke entlang der Siegfriedstraße habe sich für eine Spülbohrung geradezu angeboten, da es genügend Platz an der Seite der Straße und nur wenige Hausanschlüsse gebe. „Mit der Methode hatten wir in Heppenheim vor Jahren aber auch schon Pech und mussten abbrechen, weil bei einem Stein der Radius nicht zu schaffen war. Es ist immer ein Risiko dabei“, erläutert der Projektleiter.

Diesmal habe jedoch alles geklappt. Schon nächste Woche sollen die Bauarbeiten beendet sein. „Nur die unterste Grube am Ortsschild bleibt noch offen, für Druckprobe und Desinfektion“, sagt Antes. Rückstaus nach Heppenheim wird es keine mehr geben. thr/ü

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