Ortsbeirat

Der Stadtteil Wald-Erlenbach ist ein „Dorf mit Zukunft“

Wald-Erlenbach nahm erfolgreich an einem Wettbewerb teil. Die Starkregenereignisse beunruhigen viele Bewohner.

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phs/ü
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Gefahrenquelle und Anziehungspunkt zugleich: Ortsvorsteherin Barbara-Heidrun Jäger am Lörzenbach, der durch Wald-Erlenbach fließt. © Dagmar Jährling

Wald-Erlenbach. Sicher: Sorgen und Nöte gibt es auch im Heppenheimer Stadtteil Wald-Erlenbach. In erster Linie wäre das Thema Starkregen zu nennen. Es ist ein Szenario, mit dem die Menschen im dem Stadtteil leben müssen. Und sich darauf so gut es geht vorbereiten. Rund um das Dorfgemeinschaftshaus zeigt sich aber, warum die Bewohner mit Recht behaupten können: „Unser Dorf hat Zukunft“.

Es ist nicht so, dass in Heppenheim in der Vergangenheit nichts unternommen wurde, um sich für Starkregenereignisse zu wappnen. Im Gegenteil. Doch weil kein anderer Stadtteil von derartigen Extremereignissen so sehr bedroht und betroffen ist wie Wald-Erlenbach, ist die Problematik bei den Menschen hier ein Dauerthema. „Es gibt ein Worst-Case-Szenario, das hier trotz aller Vorkehrungen für Wassermassen sorgen kann“, sagt Ortsvorsteherin Heidrun-Barbara Jäger.

Das Wasser kommt aus Mittershausen-Scheuerberg

Wenn das Wasser nach Wald-Erlenbach kommt, kommt es aus Mittershausen-Scheuerberg. Dass es nicht zu einer Gefahr für die Menschen in dem kleinen Ortsteil der Kreisstadt wird, hat die Stadt schon viel investiert und unternommen. Und doch schwebt das Szenario aufgrund der zunehmenden extremeren Wetterereignisse wie ein Damoklesschwert über Wald-Erlenbach. Bei einer Info-Veranstaltung im vergangenen Jahr war das Interesse seitens der Bevölkerung groß.

Es geht bei dem Thema niemanden darum, Ängste zu schüren. „Uns geht es um Sensibilisierung“, meint Jäger. Die Stadt habe sich dem Thema rechtzeitig angenommen und Maßnahmen zur Prävention in die Wege geleitet, erklärt Jäger. Aber der Ortsvorsteherin ist wichtig, dass sich die Menschen in Wald-Erlenbach der potenziellen Gefahr bewusst sind. Auch deshalb sollen weitere Veranstaltungen zum Thema Starkregen stattfinden.

Gefahrenquelle und Anziehungspunkt – das gilt für den Lörzenbach in Wald-Erlenbach gleichermaßen. Im Volksmund wird der renaturierte kleine Bachlauf im Stadtteil Beach genannt. Im Sommer dient er Familien als Anlaufpunkt in der Freizeit. „Das ist vor allem für die schön, die keinen eigenen Garten haben“, sagt Jäger. Die Sorgen und Nöte in Wald-Erlenbach bewegen sich auf überschaubarem Bereich, berichtet Jäger.

Gemeinschaft wird in Wald-Erlenbach großgeschrieben

Man hat in der Vergangenheit vieles auf den Weg gebracht und die Entwicklung im Stadtteil vorangetrieben. Nicht nur bei der Prävention vor Starkregenereignissen. Auch wenn das in Wald-Erlenbach eines der dominanten Themen ist, wie die gut besuchten Veranstaltungen im Stadtteil rund um die Thematik Starkregenereignisse belegen.

Überhaupt wird die Gemeinschaft in Wald-Erlenbach mit seinen rund 780 Einwohnern groß geschrieben. In vorderster Front sei die Freiwillige Feuerwehr laut Jäger zu nennen, die unter anderem die Kerwe auf die Beine stellt. Dabei wird jedes Jahr schon traditionell der Schulterschluss zwischen Brauchtum und politischer Teilhabe geübt, wenn vor den Feierlichkeiten im Dorf im Festzelt eine öffentliche Ortsbeiratssitzung stattfindet. Während turnusmäßige Sitzungen normal besucht sind, ist das Festzelt auf dem Kerweplatz zur Sitzung meist sehr gut besetzt.

„Die Leute kommen gerne. Und zwar nicht nur, weil es was zu trinken gibt“, erklärt Jäger. Sie kommen, weil sie sich für das Geschehen in ihrem Ort interessieren und sich für ihr Dorf starkmachen.

Entwicklung des Dorfplatzes und ein Barfußpfad

In Wald-Erlenbach ist man weit davon entfernt, den Status quo nur zu verwalten. Es ist kein Zufall, dass der Heppenheimer Stadtteil zuletzt erfolgreich an dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teilgenommen hat. Das Motto wird von den Einwohnern mit Leben gefüllt. Derzeit arbeitet man an der Entwicklung des Dorfplatzes. Unter anderem soll ein Kneipp-Becken errichtet werden. Auch ein Barfußpfad soll entstehen.

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Am Ort der Erinnerung hat sich ebenfalls etwas in Wald-Erlenbach getan. Jäger nennt die beiden Bestattungsbäume, die auf dem Friedhof zur Verfügung stehen. „Man muss schon sagen, dass das sehr schön geworden ist“, sagt Jäger. Dass Wald-Erlenbach ein Dorf mit Zukunft ist, zeigt der Blick auf ein Baugebiet, das neu erschlossen werden soll. Zehn Grundstücke werden in Gutschneiderswiesen II zur Verfügung stehen.

Hier könnten Wald-Erlenbacher ein neues Zuhause finden, die es einst in die Fremde gezogen hat und die nun mit ihrer Familie sozusagen zu den Wurzeln zurückkehren könnten. Ein Signal das belegt: Dieses Dorf hat Zukunft. phs/ü

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