Ortsbeirat

Kirschhausen soll besser vor Starkregen geschützt werden

Ein Experte der Stadt gibt Informationen und stellt Maßnahmen zur Prävention vor.

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jr/ü
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Idyllisches Gewässer: Der Stadtbach bei Kirschhausen kann bei Starkregen zur Gefahr für den Stadtteil werden. © Jürgen Reinhardt

Kirschhausen. Wie schnell es auch vor Ort ernst werden kann, zeigte sich am 7. August. An diesem Tag sorgte Starkregen dafür, dass Teile Sonderbachs innerhalb kürzester Zeit überschwemmt wurden und im Kleinschwimmbad statt kristallklarem Wasser Schlammbrühe herumschwappte. Sonderbach kam glimpflich davon, die Schäden waren schnell behoben. Aber es kann – siehe Ahrtal – auch sehr viel schlimmer kommen, weshalb es für Stadt wie Stadtteile inzwischen eine „Starkregengefahrenkarte“ gibt. Um diese Ausarbeitung und darum, inwieweit der Stadtteil betroffen sein könnte, ging es in der jüngsten Sitzung des Ortsbeirates Kirschhausen.

Informationen hierzu kamen von Daniel Ranko, Starkregenexperte der Stadt und an der Erstellung der Karte beteiligt, aber auch den Maßnahmen, die dazu beitragen sollen, dass sich die Schäden auch im schlimmsten Fall in Grenzen halten. Vor allem, betonte er in der gut besuchten Sitzung, sind es die Bürger selbst, die ihren Teil dazu beitragen können, dass es gar nicht erst zu großen Schäden kommt: Indem sie Häuser und Grundstücke so gestalten, dass Wasser nicht eindringen, aber gut versickern kann, Bachläufe freihalten, nichts herumstehen oder -liegen lassen, was den Abfluss des Wassers behindern könnte. Die Stadt werde verstärkt kontrollieren, dass ein fünf Meter breiter Streifen entlang der Wasserläufe so wie gesetzlich vorgeschrieben frei bleibe.

Auch die Stadt selbst habe ihre Vorsorge verstärkt, zusätzliche Entwässerungsysteme installiert, achte bei Neubauten – wie dem geplanten Norma-Markt für Kirschhausen – darauf, dass von vorneherein Schutzmaßnahmen ergriffen würden. Bei der aktuell laufenden Sanierung der Wege im Stadtwald beispielsweise würden Mulden ausgebaggert, die sich als ausgesprochen nützlich für die Speicherung von Regenwasser erwiesen hätten.

Als Dorf in Tallage mit dem Stadtbach und seinen vielen kleinen Zuflüssen von den Hängen nördlich und südlich der Siegfriedstraße wäre Kirschhausen bei Starkregen trotz aller Vorsorge an vielen Stellen von Überschwemmungen betroffen, größere wären aber voraussichtlich nur entlang der Hauptstraße zu erwarten. Das zeigt eine Simulation, die online unter www.starkregengefahr.de/heppenheim zu finden ist. An den Hängen würde das Wasser wohl schnell abfließen, hier müsste allerdings mit Hangrutschen gerechnet werden.

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Im Ortsbeirat ging es aber nicht nur um Starkregen. Für Unverständnis sorgte der von Ortsvorsteher Peter Engelhardt (CDU) verlesene Brief eines im September 2023 zugezogenen Anwohners der Waldstraße, der sich über Lärmbelästigung durch die Glocken der Kirche beschwert. In einer Zeit, in der jeder über eine Uhr verfüge, sei das sich über den ganzen Tag hinziehende Geläut ab 6 Uhr morgens eine unnötige Belästigung. Die im Brief enthaltene Drohung, bei unveränderter Situation wieder wegzuziehen, wurde positiv aufgenommen.

Engelhardt konnte auch darüber berichten, dass es mit den Bauvorhaben Reiterweg und Norma-Markt weitergehe: Für den Reiterweg warte man auf ein Gutachten, bei Norma gehe es zurzeit um Brandschutz und Entwässerung. Außerdem wurde aus der Bürgersprechstunde der Vorschlag aufgegriffen, sich für den Kauf des Pfarrheims einzusetzen: Der Ortsbeirat wolle sich diesbezüglich mit der Stadt in Verbindung setzen. jr/ü

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    Fliegender Wechsel im Amtshof. Noch hängt die Fahne des am Sonntag beendeten Weinmarkts über der großen Bühne, da sind schon die Veranstaltungs- und Lichttechniker für das nächste große Ereignis am Werk. Die gemeinnützige „Theaterlust“-GmbH übernimmt die Regie mit ersten Vorbereitungen für das Bühnenbild, das ab diesem Mittwoch aufgebaut wird. In wenigen Tagen beginnen die Heppenheimer Festspiele: Die Premiere von Carl Zuckmayers „Der fröhliche Weinberg“ markiert am 15. Juli nach zweijähriger Corona-Pause den Neubeginn des traditionsreichen, 1974 von Hans Richter begründeten Freiluft-Theaters. {element} Die Schauspielerin und Regisseurin Iris Stromberger hat die Intendanz übernommen, jetzt steht sie zum ersten Mal auf der Bühne, die bis Ende August der Mittelpunkt ihres Theaterlebens sein wird. Ihr Mann Ingo Schöpp-Stromberger, Geschäftsführer und Bühnenbildner der Festspiele, schaut unterdessen auf dem Pflaster nach den Markierungen fürs Podest im hinteren Teil des Hofes. Weil das Gelände abfällt, werden die Sitzplätze erhöht, damit die gute Sicht gewährleistet ist. Neues Mobiliar und neue Polster {furtherread} Und auch in die Bequemlichkeit für die Gäste wird einiges investiert. Die Stadt hat neues Mobiliar angeschafft, vierzig Tische, achtzig Bänke, zusätzlich Stühle, allesamt ausgestattet mit Rückenlehnen. Denn der Festspielbesuch konnte früher zur Strapaze werden, altgediente Theaterfreunde erinnern sich an die harten Biertisch-Garnituren. Auch Andrea Helm, Stiftungsmanagerin der Sparkassenstiftung Starkenburg, hat solche Abende erlebt, „es war doch immer eine Herausforderung“, seufzt sie. Umso erfreuter stellte sie eine Anschaffung vor, die am Dienstag der Stadt von der Stiftung als Dauerleihgabe übergeben wurde: Polster für Bänke und Stühle, maßgeschneidert für das Amtshof-Mobiliar, abwaschbar, wetterfest und mit praktischen Klettbändern zu befestigen. Bei der Auswahl der grauen Farbe hat die Intendantin ein Wörtchen mitgeredet, sieht ja auch sehr schick aus zum Weiß der Bänke, und Iris Stromberger verspricht Tischdecken und Blumen-Deko. Sie will die Menschen aus ihren bequemen Fernsehsesseln wieder ins Live-Theater locken, und dann sollen sie es auch schön haben. „Die Festspiele bekommen einen anderen Charakter“, sagt Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), und er meint nicht nur den Anblick im Theaterhof, sondern auch die enge und offenkundig sehr gute Zusammenarbeit der Betreibergesellschaft mit der Stadt. Dass die Zuschauer in diesem Sommer unter freiem Himmel sitzen, sei angesichts wieder steigender Corona-Zahlen eine gute Sache. Für die kommenden Jahre, ergänzt Schöpp-Stromberger, solle es aber wieder einen Regenschutz geben. Premiere fast ausverkauft Neben den Polstern, die von der Stadt auch für andere Veranstaltungen genutzt werden können, spendet die Stiftung den Festspielen 20 000 Euro. „Gelebte Kulturförderung“, die sowohl bei der Sparkasse als auch bei deren Stiftung selbstverständlich sei, sagt Helm. Allmählich zieht auch der Vorverkauf an, für die erste Premiere gibt es nur noch vereinzelt Karten, an allen Abenden lohnt es, an der Abendkasse nachzufragen. In den kommenden Tagen wird der Hof sein Gesicht verändern. An der Seite wird sich die Herrmann Gastro Gruppe aus Lampertheim einrichten, die außer Wein der Bergsträßer Winzer eG und Odenwaldquelle-Wasser auch kleine Speisen anbietet. Nicht nur der weiche Sitz, auch die Bewirtung markiert die Abkehr vom sehr rustikalen Charme, der dieses Festival früher auszeichnete. Dann geht es Schlag auf Schlag, die Endproben zum „Fröhlichen Weinberg“ sind schon auf der Amtshof-Bühne angesetzt, und nach dem ersten Wochenende muss rasch umgeräumt werden, damit die bereits fertig einstudierte zweite Produktion „Cash!“ am 22. Juli folgen kann. Die Wartezeit darauf verkürzt von 19. bis 21. Juli an drei Abenden der Schauspieler Walter Renneisen – mit zwei Programmen seines Dauerbrenners „Deutschland, deine Hessen“, dazwischen moderiert er mit eigenen Erinnerungen den Abend „Als der Jazz in Deutschland laufen lernte“, zu dem Sigi’s Jazz Men musizieren. Dann wird im Wochenturnus zwischen rheinhessischem Volksstück und britischer Farce gewechselt. In beiden Komödien hat Iris Stromberger als Regisseurin ihren Ensembles nicht nur Präzision, sondern auch Tempo verordnet. Den „Weinberg“ will sie in rekordverdächtigen neunzig Minuten plus Pause auf die Bühne bringen. Die Regisseurin verspricht: „Wir sind flott unterwegs.“ job/ü

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