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Die Sternwarte hofft auf den hellsten Komet seit Jahren

Die Mitglieder bereiten sich auf C/2023 A3 (Tsuchinshan-Atlas) vor. Mitte Oktober soll er der Erde besonders nah sein.

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thr/ü
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Der Vorsitzende des Vereins Starkenburg-Sternwarte Rainer Kresken (links) und Jürgen Volpp präsentieren das Newtonspiegelteleskop unter der Kuppel der Sternwarte. © Dagmar Jährling

Heppenheim. Im Herbst, wenn die Sonne jeden Abend ein bisschen früher untergeht, beginnt auch auf der Starkenburg-Sternwarte wieder die Beobachtungssaison.

„Wir möchten so früh wie möglich in der Dunkelheit stehen“, sagt Rainer Kresken, Vorsitzender des Vereins Starkenburg-Sternwarte, mit Blick auf die Anfangszeiten der öffentlichen Beobachtungsabende, die jeden Freitag angeboten werden: Im September wird die Plattform mit den Teleskopen bei klarem Himmel erst um 21 Uhr geöffnet, von November bis Februar schon um 19 Uhr.

„Jetzt werden Jupiter und Mars gegen Abend sichtbar, auch Saturn wird noch eine Weile zu beobachten sein. Das letzte halbe Jahr war planetenmäßig gar nichts zu sehen“, sagt Kresken. Der Schlossberg eignet sich für astronomische Beobachtungen erstaunlich gut, denn er schirmt gut gegen das Licht aus Heppenheim und Mannheim ab und die Scheinwerfer der Starkenburg können auf Bitte der Amateurastronomen ausgeschaltet werden.

Alle zwei Wochen trifft sich auch eine Jugendgruppe

Für den deutschlandweiten Astronomietag am Samstag, 19. Oktober, plant der Verein die Beobachtung des Kometen C/2023 A3 (Tsuchinshan-Atlas), der um den 12. Oktober der Erde am nächsten kommen soll. „Das ist wahrscheinlich der hellste Komet seit Jahren“, sagt Kresken. Der Abend beginnt um 20 Uhr mit einem Vortragsprogramm. Denn auf der Sternwarte gibt es auch einen Vortragssaal und jeden Dienstag um 20 Uhr wird über ein anderes wissenschaftliches Thema referiert, wie Jugendwart Jürgen Volpp erklärt. „Wir haben einen hohen Besucherdurchschnitt, 50 passen rein, im Schnitt sind 30 Interessierte da.“

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Und auch eine Jugendgruppe gibt es seit vergangenem Herbst, die sich alle zwei Wochen freitags trifft: „15 Jugendliche sind mit dabei. Die lernen auch die Bedienung der Teleskope, etwa wie man Okulare tauscht“, sagt Volpp. Geplant sind auch Besichtigungen des European Space Operations Centre (ESOC) in Darmstadt, seinem ehemaligen Arbeitsplatz. Vor Weihnachten sind dieses Jahr zudem ein Quizabend und die praktische Demonstration eines Kometenschweifs geplant.

Der Verein richte sich mit seinen Angeboten ausdrücklich auch an Anfänger. „Leute die null Ahnung haben, werden hier versorgt“, sagt Kresken und rät von günstigen Einsteigerteleskopen ab. „Ein Feldstecher ist eine gute Investition, damit kann man auch schon die Jupitermonde beobachten.“ Aber generell gelte: „Kommt hoch und werdet Mitglied“, sagt Kresken.

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Denn die Mitglieder haben das Recht, nach entsprechender Einweisung, die vorhandenen Teleskope auch zu nutzen. Davon ist das „Mühleis“ mit 45 Zentimeter Durchmesser unter der auffahrbaren Kuppel das stattlichste. Doch es gibt auch Spezialteleskope, etwa für die Sonnenbeobachtung und für Deep-Sky-Fotografie, bei der weit entfernte Nebel abgelichtet werden.

Oft werden auch Schulklassen empfangen

An den Schulen sind die Vereinsmitglieder geschätzte Referenten. „Wir haben einige Mitglieder unter den Lehrern, werden aber auch angesprochen, ob wir Besuche im ESOC organisieren können“, sagt Kresken. In Zusammenarbeit mit der Starkenburg-Jugendherberge werden auch ganze Schulklassen in der Sternwarte empfangen. „Wir haben hier rund 3500 Kinder im Jahr zu Gast“, sagt er. Ob ein Beobachtungsabend wetterbedingt stattfinden kann, ist auf www.starkenburg-sternwarte.de einsehbar. Thema des nächsten Abends am Dienstag, 17. September, um 20 Uhr, wird „Jules Vernes Reise zum Mond“ sein. thr/ü

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