Kultur

Weihnachtliches an Silvester in Heppenheim

Das Calmus-Ensemble begeisterte das Publikum mit einem vielfältigen Programm.

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cst/ü
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Das Calmus-Ensemble mit seinem Auftritt im Kurfürstensaal am Silvesterabend war einer der Höhepunkte im aktuellen Programm des Forums Kultur. © Claudia Stehle

Heppenheim. Eine Premiere gab es am Silvesterabend im Heppenheimer Kurfürstensaal, in den das örtliche Forum Kultur die Gäste zu seinem ersten Silvesterkonzert eingeladen hatte. Es spielte das Calmus-Ensemble, das zu den erfolgreichsten deutschen Vokalgruppen zählt.

Das Ensemble mit der Sopranistin Elisabeth Mücksch, der Altistin Maria Kalmbach sowie Friedrich Bracks (Tenor), Jonathan Saretz (Bariton) und Michael B. Gernert (Bass) hatte unlängst mit zwei Konzerten in seiner Heimatstadt Leipzig sein 25-jähriges Bestehen gefeiert und ist mit etwa 50 bis 60 Konzerten pro Jahr in Europa und den USA unterwegs. „Here it is“ betitelten die Musiker ihren Heppenheimer Auftritt, dessen einfallsreiches Programm die Besucher noch einmal in weihnachtliche Stimmung versetzte, dann Neujahr erleben ließ, bevor eher klassische Unterhaltsmusik und aktuelle Werke zu hören waren.

„Zu dieser Premiere zu Silvester sind wir durch die Agentur vor etwa einem Jahr gekommen, die uns diese Möglichkeit eines Auftritts von Calmus zu diesem Termin anbot, auf das wir gern eingegangen sind“, erläuterte vor Konzertbeginn Martin Fraune vom Forum Kultur, der zusammen mit Christine Burg-Seibel die jährlichen jeweils sechs Konzerte zwischen September und April organisiert. „Das heutige Konzert bedeutete für uns einige Vorbereitung, aber die Resonanz auf unser Angebot war überwältigend, so dass die rund 200 Plätze im Kurfürstensaal schon seit Anfang Dezember ausverkauft gewesen“, berichtete Fraune vorab. Zurzeit habe das Forum Kultur noch keine festen Vorstellungen für ein mögliches Programm zu Silvester im neuen Jahr.

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Jeder der vier Programmblöcke dieses mehr als einstündigen Auftritts ohne Pause stellte den Zuhörern eines der Ensemble-Mitglieder vor. Der weihnachtliche Teil überwiegend mit Liedern aus der Renaissance wurde dabei von Maria Kalmbach präsentiert. „Für mich war Advent und Weihnachten dieses Mal ganz besonders, nicht nur weil ich Maria heiße, sondern weil ich demnächst mein Baby erwarte“, berichtete sie dem Publikum. Auftakt des Konzerts war „Resonet in Laudibus“ von Jacobus Gallus, dem das englische Madrigal für Christmas von Thomas Morley und Johannes Eccards „Ich steh’ an deiner Krippe hier“ folgten. Mit dem skandinavischen Weihnachtslied „Jul, Jul, stralende Jul“ von Gustav Nordqvist schloss die musikalische Reminiszenz an Heiligabend.

Den Bezug zum neuen Jahr und guten Wünschen für dessen Verlauf stellte das Calmus-Ensemble mit dem vierstimmigen Neujahrslied von Felix Mendelsohn-Bartholdy her, dem das aus der französischen Renaissance stammende und ebenfalls vierstimmige Werk „Le Chant des Oyseaux“ von Clement Janequin folgte. Nach der „Resignation“ von Hugo Wolf war als Besonderheit die aktuelle Komposition des Leipziger Komponisten Bernd Frank „Face to Face“ für fünf Stimmen zu hören, die er im Auftrag des Ensembles dieses Jahr geschaffen hat auf der Basis von Kapitel 13 des ersten Korinther-Briefs. In den beiden letzten Teilen dieses Abends standen leichte und stimmungsvolle Musik und englische Lieder zur Weihnachtszeit auf dem Programm. cst/ü

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