Veranstaltung

Popchor 21 begeistert in Heppenheim 1600 Zuhörer

Monatelang haben die 60 Sängerinnen und Sänger für ihre beiden Jubiläumskonzerte in Hambach geprobt und boten bei ihrer Aufführung einen Rückblick auf die vergangenen Jahre.

Von 
ai/ü
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Beim Jubiläumskonzert sorgte der Popchor 21 in der Mehrzweckhalle in Erbach für gute Stimmung mit Liedern aus 50 Jahren Rock- und Popgeschichte. © Jährling

Erbach. 60 Sängerinnen und Sänger, acht Instrumentalisten, 1600 Zuhörer und ein Team, das vor und hinter den Kulissen im Einsatz war, trugen zum Erfolg der beiden Konzerte bei, die der Popchor 21 in der Mehrzweckhalle im Heppenheimer Stadtteil Erbach gab.

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Für den Chor war das der Lohn für die monatelangen Proben unter der Leitung von Jürgen Rutz. Geprobt wurden nicht nur die 22 Lieder aus 50 Jahren Rock- und Popgeschichte. Zur Show gehörte auch eine ausgeklügelte Choreografie, für die Christiane Ehret-Jeltsch verantwortlich war. So kam drei Stunden lang Bewegung mit Lichteffekten und Videoprojektionen auf die Bühne .

Musikalische Aufbruchsstimmung

Die Moderatoren Monika Hebbeker und Peter Bund führten durch das Programm. Sie erklärten auch, warum der Popchor seinen Auftritt als Jubiläumskonzert präsentierte, obwohl seit der Gründung im Jahr 2000 schon 23 Jahre vergangenen sind. Die Corona-Pandemie – so die Erklärung – hat die Lücke von drei Jahre gerissen.

Die Zahl 21 erinnert an die Aufbruchsstimmung, die am Beginn des neuen Jahrhunderts nicht nur in der Musikszene herrschte. Große Konzerte mit dem Musical „Phantom der Oper“ 2007, Filmmusik 2009, Rock-Klassikern 2011 und der neuen deutschen Welle 2014, Nummer-1-Hits 2016 und das „Best-Off“ 2018 markieren die Geschichte des Chors, der aus dem Männergesangverein Liederkranz Hambach 1886 hervorging. Viele der traditionsreichen Gesangvereine haben die Corona-Pandemie nicht überlebt.

Wie die Zeit vergeht: Das wurde daran deutlich, dass zunächst noch das inzwischen abgerissene Café am Eckweg und das Hotel Halber Mond als Konzertsäle zur Verfügung standen. Doch der Popchor blieb flexibel: Die Pfarrkirche Sankt Michael, der Kastanienhof vor dem Saalbau-Kino, der Marktplatz vor dem Rathaus und der Dorfplatz in Hambach wurden zur Bühne. So viele Zuschauer wie in die Mehrzweckhalle passen in Heppenheim jedoch in keinen anderen Saal.

Popchor-Leiter mit Erfahrungen aus Frankfurt, London und Marseille

Schwarz gekleidet mit roten Schals, Fliegen und Krawatten standen die Männer und Frauen auf der Bühne. Nach der Pause sangen alle ganz in Weiß. Von Chordirektor Rutz war während des ganzen Geschehens – von den Einblendungen auf der Video-Leinwand abgesehen – kaum etwas zu sehen.

Nicht wie ein Dirigent, sondern wie ein Souffleur stand er unterhalb der Bühne, sang die Texte mit und begnügte sich mit wenigen Gesten. Er vertraute auf einen reibungslosen Ablauf, den Einsatz der Solistinnen und Tänzerinnen sowie auf die Band.

Rutz hat in Frankfurt, London und Marseille studiert und leitete den Popchor von Beginn an mit ähnlichem Erfolg wie den Pfungstädter Chor Mikado. In der Formation „The Silverballs“ ist er Pianist und Sänger.

Bei vielen Chormitgliedern konnte er sich auf deren Erfahrung verlassen; beispielsweise John Dickson, der bei dem Song „I still haven’t found what I’m looking for“ als Solist auftrat. Dickson gehört zu den Gründungsmitgliedern. Unter den Neulingen war der Bensheimer Rolf Weihrich, der über Erfahrungen als Kabarettist und bei den Grieselsängern verfügt. Nicht alles musste neu einstudiert werden.

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Teile des Repertoires waren Rückgriffe auf frühere Konzerte, die nur aufgefrischt werden mussten. Viele der Bandmitglieder begleiten den Popchor schon seit 2007. Popsongs, die an die Flower-Power-Bewegung erinnern oder an Weltstars, die längst gestorben sind, weckten nostalgische Gefühle. Bei der „Bohemian Rhapsody“ dachten viele Zuhörer an Freddy Mercury (1946 - 1991). Das Medley mit Liedern von Udo Jürgens (1934- 2014) zeigte, dass dessen Werk zur „Volksmusik“ geworden ist. Bei der Rocky Horror Picture Show aus dem Jahr 1975 sangen ausgerechnet die Zuhörer mit, die schon auf die Siebzig zugehen.

Mit „California Dreaming“ begann das Konzert, passend zur Jahreszeit mit der Textzeile „All the leaves are brown“. Mit den beiden Zugaben „Time Warp“ und „Westerland“ und dem Auszug der Sängerinnen und Sänger endete es. ai/ü

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