Heppenheim. Noch schaut der blanke Stahlträger unter der Decke hervor. Die Wand ist auch noch nicht verputzt und eine Trennwand zum Verbinden der beiden Räume noch nicht befestigt. Doch bis zum großen Jubiläumskonzert des Popchors sind es nur noch wenige Wochen. Schon deswegen und der Größe des Popchors mit 80 aktiven Sängern und Sängerinnen wegen war der zeitige Bezug des neuen Proberaums notwendig. Die Rede ist vom Haus der Vereine, wo im ersten Stock zwei Räume kurzerhand zu einem Raum verbunden wurden, um die Proben für größere Chöre möglich werden zu lassen.
Schon einmal hatte es der gemischte Chor im Haus der Vereine versucht. „Doch der Raum war einfach zu klein“, sagte Dirigent Jürgen Rutz, weshalb die Proben am Erbachwiesenweg schnell wieder aufgegeben wurden. „Jetzt müsst Ihr aber auch bleiben“, wendete Marco Röhrig, Geschäftsführer der Granitwerke Röhrig ein. Dem Unternehmen gehört das Gebäude. Ein definitives „Ja“ erklang in dem Raum, der aufgrund des Durchbruches zu einem kleineren Raum jetzt eine L-Form hat.
Die erste Probe im neuen zu Hause war freilich Anlass, um mit einem Glas Sekt anzustoßen und die neue Gestaltung zu feiern. Dazu war nicht nur Hauseigentümer Marco Röhrig gekommen, sondern auch Andrea Helm, Leiterin der Sparkassenstiftung Starkenburg, und Dietmar Petermann, Vorsitzender der Kulturgemeinschaft (KG) sowie mit Doris Herlemann und Viktor Winterhalter zusammen auch Vorsitzender des Liederkranzes Hambach. Der Popchor ist eine Abteilung des Liederkranzes.
Petermann dankte der Familie Röhrig, dass sie 2006 das Haus saniert und zu Verfügung gestellt hat. Die KG sei 1988 als Dachorganisation für Heppenheimer kulturtreibende Vereine gegründet worden. „Sie zählt 33 Mitgliedsvereine und hat die ehrenvolle Aufgabe das Haus der Vereine zu verwalten, in dem inzwischen 15 Vereine proben“, sagte Petermann. Der frisch eingezogene Popchor sei Heppenheims größter Chor, der jetzt genügend Platz finde. Petermann überreichte Marco Röhrig im Namen der KG eine Bildkollage über die Eröffnung zur Erinnerung. Die Bilder fand er im Fundus des früheren bereits verstorbenen Vorsitzenden der KG, Henner Kaiser.
Zwei Konzerte im November
Es habe sich so schön ergeben, sagte Röhrig. Das Haus habe damals zum Verkauf gestanden, aber keinen gewerblichen Zwecken zugeführt werden dürfen. Seine Eltern Gerhard und Inge Röhrig hätten schließlich das Gebäude der KG zu Verfügung gestellt. Es sei aufgrund seiner Aufteilung auf zwei Stockwerke und mit großem Parkplatz einfach geeignet für die Vereine gewesen. Familie Röhrig sei es auch immer eine Ehre, die Entwicklung der Kulturstätte hautnah zu erleben. „Den Umbau haben wir jetzt zeitlich in sehr kurzer Zeit hinbekommen. Dafür sind wir vor allem der Firma Gebauer und dem Architekten Bernd Petermann sehr dankbar“, sagte Röhrig. Auf Nachfrage dieser Zeitung schätzte Röhrig die Kosten für den Umbau auf eine Gesamtsumme von 50 000 Euro, bis alles fertig sein wird.
Einer, der aus dem Strahlen gar nicht mehr herauskam, war der Chorleiter. Jürgen Rutz erinnerte sich an Probestätten wie die Schloss-Schule, wo die Sänger und Sängerinnen sich auf den Tischen sitzend zusammenquetschten. Doch diese Zeit ist nun vorbei, weshalb er in Anbetracht des bevorstehenden Jubiläumskonzertes zum intensiven Proben mahnte. Insgesamt 80 Sänger und Solisten unter einen Hut zu bringen ist schon eine Aufgabe. Nicht alle sind aus Heppenheim. Sie kommen auch aus Darmstadt, Viernheim, Lautertal, Einhausen und reisen zu den wöchentlichen Proben montags um 19 Uhr.
Die Sparkassenstiftung stellt dem Popchor zum Jubiläumskonzert 10 000 Euro zu Verfügung. „Ich habe schon viele Konzerte des Popchors in der Erbacher Mehrzweckhalle besucht und weiß, was für eine Riesenshow das ist“, sagte Helm. An den zwei Abenden werden je 900 Zuschauer erwartet. Die Konzerte finden am 24. und 25. November statt. Karten gibt es im Vorverkauf im Geschäft von Raumausstattung Fischer in der Fußgängerzone. dj/ü
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