Kirchweih

Ober-Laudenbach feierte ausgelassen Kerb

Kerwepfarrer und sein Mundschenk wurden in einem Frontlader transportiert / Reitschule auf dem Kerweplatz wurde von vielen Kindern genutzt

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dj/ü
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In einer Rakete unterwegs war die Kerwejugend aus dem Fürther Ortsteil Brombach. © Dagmar Jährling

Ober-Laudenbach. Die letzte Kerwe der Heppenheimer Ortsteile hat Ober-Laudenbach eingeläutet und das bei sommerlichen Temperaturen von 29 Grad.

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Lange bevor es zum Höhepunkt, dem Kerweumzug, kam, versammelten sich Kirschhäuser, Erbacher, Heppenheimer, Mittershäuser, Sonderbacher und freilich Ober-Laudenbacher auf dem Kerweplatz rund um das Dorfgemeinschaftshaus. Eine fehlte: die Stadtverordnetenvorsteherin und frühere Ortsvorsteherin Ober-Laudenbachs, Susanne Benyr.

In der Hofeinfahrt eingerichtet

Sie weilte in der französischen Partnerstadt Le Chesnay, würdig vertreten durch Magistrat Steffen Gugenberger, der sich vor dem Umzug den Krustenbraten schmecken ließ. Wie war der Besuch zum Mittagessen? „Mega“, sagte Franz Arnold vom Küchenteam.

Während Kinder und Jugendliche wartend auf das Großereignis sich mit Popcorn, Schokoküssen, Softeis und gebrannten Mandeln vom Gutselstand versorgten, trugen die Erwachsenen Bänke an die Ortsstraße. Andere Ober-Laudenbacher wie zum Beispiel Familie Eckert hatten es sich schon in ihrer Hofeinfahrt gemütlich eingerichtet als die Zugteilnehmer sich noch im Badischen-Württembergischen Laudenbach aufstellten.

Ein ordentlicher Lindwurm hatte Aufstellung genommen. Die jugendlichen Kerwesucher mit Hacke und Schubkarre bahnten sich ihren Weg durch die Menschenmenge. Der frühere Kerwepfarrer Michael Höfle fuhr auf einen kleinen Traktor ein Plakat mit einem Spruch des amtierenden Kerwepfarrers Marcel Maier spazieren, welcher lautete: „Kerwe ist kein Fest. Kerwe ist eine Lebenseinstellung“.

Es folgten Bräutigam Benjamin Schwarz und Braut Felix Eberhard dezent aus hoher Luft im Frontlader das Feiervolk huldigend. In lindgrünen Kleidern mit Schärpe und bunten Blumenstrauß präsentierten sich die adretten Kerwedamen Ena Tissen, Jana Fath, Lilian Vogler, Lisa Schwarz, Luise Trillig, Laela Silber, Emilia Dickel und Christin Hohberger.

Kerwepfarrer Marcel Maier und sein Mundschenk Markus Schmitt wurden mit schwarzem Anzug, Fliege und Melone auf dem Kopf sowie einem Hirschgeweih angebracht am Frontlader transportiert.

Mit Blumen geschmückte Wagen

Der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Kirschhausen unter der Leitung von Heiko Schäfer musizierte in ordentlicher Frau- und Mannstärke. Die „Kleinen Strolche“ des Kindergartens nahmen mit ihren Erzieherinnen teil. Ilka Wecht, Übungsleiterin des TV Ober-Laudenbach, lief mit den Turnkindern mit Hula-Hoop Reifen mit.

Die Juhöhe warb für das Oktoberfest und Familie Höfle für den Schutzwald-Rave. Die Kerwejugend 59 Plus traf sich zum Stammtisch auf einem liebevoll mit Goldrute, Nelken und eigenem Kerwekranz geschmückten Wagen. Es folgten Shetlandpony und Reiterin. Herzige Lutscher brachten die Frösche des Laudenbacher Kerwes und Heimatvereins unter das Volk.

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Es folgten wie immer lautstark die Kerwejugenden der umliegenden Gemeinden, darunter Sonderbach, Hambach, Mittershausen, Wald-Erlenbach und freilich Ober-Laudenbach. Originell war die Rakete der Kerwejugend aus dem Fürther Ortsteil Brombach. „Mer saufe de Alk uff jedre Welt All“, kündigten sie an. Die Hemsbacher haben sich wohl für ihr Lieblingsgetränk, einem bekannten Kräuterlikör, ordentlich ins Zeug geschmissen. Mehr als zwei Meter große Banner warben dafür. Die Kerwepredigt wurde dieses Jahr im Zelt gehalten und von der Band Les Stefanos mit Schunkelliedern musikalisch eingerahmt. Währenddessen lärmte auf dem Kerweplatz die von vielen Kindern genutzte Reitschule. dj/ü

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