Kommunalpolitik

Gleich mehrere Bauvorhaben nehmen in Heppenheim Fahrt auf

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fran/ü
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Am Ortseingang von Erbach, direkt neben den Parkplätzen der Mehrzweckhalle, soll eine neue Kindertagesstätte entstehen. Hierfür muss allerdings zunächst eine Ergänzungssatzung aufgestellt werden. © Christopher Frank

Heppenheim. „Wir freuen uns sehr, dass es nun gleich bei mehreren Bauvorhaben einen großen Schritt vorangeht“, sagte Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) nach der jüngsten Sitzung des Magistrats. Sämtliche Vorhaben stünden nun in den politischen Gremien der Kreisstadt zur Diskussion – und zur Abstimmung. Entsprechend umfangreich ist dann auch die Tagesordnung der Sitzung des Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses am Dienstag, 15. November (18 Uhr, Rathaus, Saal Schlossberg).

Gleich zwei Beschlussvorschläge der Verwaltung sind darauf zu finden, die nach monatelangen Beratungen und Diskussionen den Weg für die wartenden Bauherren freimachen sollen. Einmal geht es dabei um ein privates Bauvorhaben in der Straße „Am Käsberg“ im Stadtteil Mittershausen, zum anderen um das einstige Außengelände der Gärtnerei Mai südlich der Bürgermeister-Kunz-Straße. Mangels einer Betriebsnachfolge wurde die Nutzung der Gewächshausgrundstücke der Gärtnerei bekanntlich aufgegeben, die betreffenden Grundstücke wurden an einen Bensheimer Bauträger veräußert. Dieser strebt auf den Flächen eine Umnutzung zu einer wohnbaulichen Nutzung an. Vorgesehen ist dort in erster Linie die Errichtung von insgesamt 50 Wohneinheiten – aufgeteilt in mehrere Mehrfamilienhäuser mit 37 Einheiten und 13 Einfamilienhäuser als Doppel- beziehungsweise Reihenhäuser. Weiter sind eine Tiefgarage mit knapp 100 Parkplätzen und ein Kinderspielplatz geplant.

„Mit dem vorliegenden Bebauungsplan werden die bauleitplanerischen Voraussetzungen für eine maßvolle bauliche Nachverdichtung auf dem brachgefallenen Teil der Gärtnerei Mai geschaffen, um dem Ziel der Innenentwicklung Rechnung zu tragen“, stellt Burelbach in der Begründung der Beschlussvorlage klar.

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Die anstehenden Entscheidungen sind freilich nicht nur für den Bauträger und die potenziellen Bewohner des kleinen Neubaugebiets von Interesse: Schon zu Beginn der Planungen hat sich eine Bürgerinitiative aus Bewohnern der Marienbader Straße und Breslauer Straße formiert, die eine Bebauung in unmittelbarer Nachbarschaft zwar nicht grundsätzlich ablehnt, die bisherigen Pläne sowie die Vorgehensweise des Bauträgers jedoch äußerst kritisch begleitet.

Darüber hinaus sollen aus Sicht der Verwaltung am Dienstag im Bauausschuss gleich drei weitere Projekte – zumindest politisch – eingeleitet werden, die insbesondere die Bürger der Stadtteile Kirschhausen, Hambach und Erbach betreffen.

Demnach soll der gewünschte Neubau der Fahrzeughalle des Hambacher Feuerwehrgerätehauses (im Rahmen der Gesamtmaßnahme „Erweiterung und energetische Sanierung Feuerwehrgerätehaus Hambach“) in die Stufe der Entwurfsplanung überführt werden. Darüber hinaus soll auch im Osten Kirschhausens auf einer bislang als Wiese genutzten Fläche südlich des Reiterwegs eine Bebauung mit Ein- beziehungsweise Zweifamilienhäusern realisiert werden. Im Bauausschuss geht es am Dienstag um einen entsprechenden Aufstellungsbeschluss im beschleunigten Verfahren. In diesem Zusammenhang nicht minder interessant: Auch auf den angrenzenden Tennisplätzen sollen zugleich die planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine zukünftige Wohnbebauung geschaffen werden. Sie soll jedoch erst nach einer möglichen Aufgabe der Tennisplätze umgesetzt werden.

Der Flächennutzungsplan stellt lediglich den bislang unbebauten Teil des Geltungsbereichs als Wohnbaufläche in Planung dar. Die Tennisplätze sind entsprechend ihrer aktuellen Nutzung bislang auch nur als solche im Flächennutzungsplan dargestellt.

Zu guter Letzt nimmt nun auch der schon seit längerer Zeit gewünschte Kita-Neubau in Erbach Fahrt auf. Alle benötigten Grundstücke für das Projekt in unmittelbarer Nachbarschaft zur Mehrzweckhalle sind bereits im Besitz der Stadt, wie Ortsvorsteherin Ulla Hammann schon Ende Juli im Ortsbeirat bekanntgegeben hatte. Auch die Planungskosten sind bereits im Doppelhaushalt 2022/23 enthalten – und einen Vorentwurf gibt es ebenfalls. Was fehlte, war also lediglich der erste parlamentarische „Aufschlag“. Doch auch der soll nun am Dienstag erfolgen – durch die Aufstellung einer sogenannten Ergänzungssatzung.

Erstes Ziel ist es laut Burelbach, „den Geltungsbereich […} dem Innenbereich zuzuordnen, um die Voraussetzungen zum Bau einer Kindertagesstätte zu schaffen“. Noch handelt es sich bei dem Areal westlich der Mehrzweckhalle nämlich um eine Fläche, die dem Außenbereich nach zuzuordnen ist. Eine Bebauung ist dort deshalb derzeit noch nicht möglich. fran/ü

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