Freizeit

Gemischte Stimmung beim Heppenheimer Frühlingserwachen mit Rummel und Autoschau

Aufgrund des Wetters waren nicht genug Besucher bei Fahrzeugpräsentation und Frühlingsmarkt / Die Wirtschaftsvereinigung will das Konzept überdenken

Von 
dj/ü
Lesedauer: 

Heppenheim. Zur Autoschau am Wochenende blieb aufgrund des wechselhaften Wetters der Besuch in der Heppenheimer Innenstadt durchwachsen. Bei Toni Nicklisch vom Ersten Sebastian Vettel Fanclub richtete das Wetter gar „Gefühlschaos“ an, als das Vereinszelt plötzlich in die Luft flog. „Wir waren mit diesem Zelt bei Wind und Wetter auf dem Hockenheimring. Jetzt ist es kaputt“, sagte Nicklisch. Damit verabschiedete sich der Fanclub schon am Samstagabend von seinem Standort auf dem Parkhof. Sie waren nicht die einzigen Aussteller, deren Zelte oder Pavillons abhoben. Richtig zufrieden war zumindest Markus Ristock. Der Heppenheimer hatte zwei Imbisswagen gestellt. „Bratwurst geht immer und jammern hilft sowieso nix“, sagte Ristock.

Die neuesten Entwicklungen

Nur den kleinsten Besuchern schien das Wetter gar nichts auszumachen. Sie tobten sich auf der Spielstraße in der Werlestraße aus und freuten sich über das kostenlose Angebot der Organisatoren – der Wirtschaftsvereinigung Heppenheim.

Die Vielfalt der ausgestellten Fortbewegungsarten zog trotz unangenehmen Wetters einige Menschen an. Ein regelmäßiger Besucher der Autoschau ist Walter Müller. Als früherer Techniker der KLN Ultraschall ist er sowieso neugierig auf die neuesten Entwicklungen. Doch eines geht für ihn gar nicht: Wenn der Kofferraum schon direkt hinter dem Hinterrad aufhört. „Ich brauche in meinem Auto genügend Stauraum“, sagte Müller.

Mehr zum Thema

Wirtschaftsvereinigung

Automobilschau in Heppenheim Ende März nicht nur mit Autos

Veröffentlicht
Von
dj/ü
Mehr erfahren
Freizeit

Frühlingserwachen statt Frühlingsmarkt in Heppenheim

Veröffentlicht
Von
rid/ü
Mehr erfahren

Ob E-Auto, Benziner oder Hybrid-Fahrzeug – die Auswahl der von den Händlern angebotenen Fahrzeuge ist groß. Die meisten hatten Pkw aller drei Antriebsarten auf dem Platz, vom Opel über Seat, Mitsubishi, Cupra, Volkswagen, Ford oder Audi.

Sportwagen im Kombi-Kleid

Diskussionen rief bei einigen Familien die Farbe des vom Autohaus Wiest ausgestellten Audi RS mit satten 600 PS unter der Haube zum Preis von 160 000 Euro hervor. „Den würde ich ja schon gerne einmal Probe fahren. Aber die Farbe“, sagte ein Mann zu seiner Partnerin und schaute dem Audi sehnsuchtsvoll hinterher. „Wieso? Das Blau ist doch ganz schön. Aber Du brauchst dir sowieso keine Gedanken zu machen. Den können wir uns nicht leisten“, antwortete sie. Der Hochleistungssportwagen getarnt als Kombi glänzte in Hellblau.

Schon mehr als 30 Jahre stellt das Autohaus Mörmann aus Laudenbach auf der Autoschau aus. Die Geschwister Patrick Mörmann und Jennifer Seyfarth führen mittlerweile statt japanischen Marken Chinesische mit weniger bekannten Namen wie BAIC, DFSK, SWM oder JAC. Ursprünglich waren sie Nissan-Händler, stiegen dann auf Daihatsu und Lada um. Doch Letztere wurden vom europäischen Markt genommen. „Wir haben uns für die Chinesen entschieden, weil sie von einem Importeur kommen und außerdem nicht so teuer sind“, sagte Seyfarth. Der kleinste SUV, der Fengon 500 mit 1,5 Liter und 106 PS koste etwa 19 500 Euro. E-Autos waren unter den Chinesen keine.

Zwei E-Motorräder der Marke „RGNT“ stellten Beate und Matthias Forstbach aus Einhausen aus. Die geräuschlosen Motorräder fahren Spitze 120 Kilometer und haben eine Ladeleistung von 1,8 Kilowatt. Innerhalb von drei Stunden seien sie von 20 auf 80 Prozent aufgeladen. Nochmals in Heppenheim ausstellen will Ehepaar Forstbach aber nur, wenn der Termin geändert wird. „Uns ist zu kalt“, sagte Beate Forstbach.

Spezialfahrräder

Auf großes Interesse stießen auch die Spezialfahrräder der Marke „Draisin“. Wolfgang Dittrich stellte diese vor. Unter den E-Rädern waren ein Lastenfahrrad der österreichischen Post, ein klassisches Dreirad mit Korb und ein Sesselrad. Franz Beiwinkel aus Erbach fährt bereits seit sechs Jahren mit Begeisterung ein E-Bike und meinte, für ein solches Dreirad sei es noch zu früh. Worauf Dittrich erwiderte, dass viele zu spät umstiegen. Diese Räder gibt es auch als Zweisitzer.

Parallel zur Autoschau lief auf dem Europaplatz der Frühjahrsmarkt, der vom Schaustellerbetrieb Schneider aus Riedrode organisiert wurde. Insgesamt fünf Schausteller müssen sich die Kosten von 7000 Euro für die Stromanschlüsse durch einen Elektriker, Toilettenhaus und Werbung teilen. Weitere Kosten sind da noch nicht enthalten.

Dafür war auf dem Platz am Samstag deutlich zu wenig los. Markus Schneider junior und Ehefrau Julia zeigten sich besorgt. Das schnelle Fahrgeschäft Caribbean hatte bis zum Samstagnachmittag höchstens zehn Besucher. Der von der Stadt eingerichtete Shuttle von der Fußgängerzone zum Europaplatz wurde nicht benötigt. Immerhin stellten sich am Nachmittag einige Familien zum Karussellfahren ein.

„Wir haben die Preise seit 2003 nicht mehr erhöht“, sagte Schneider. Eine Fahrt mit dem Kinderkarussell kostet 2 Euro und mit dem Caribbean 3,50 Euro. Für Letzteres nähmen die meisten zwischen 5 und 6 Euro. „Wir hoffen auf die nächsten Tage“, sagte Schneider – besonders auf den Familientag am Dienstag mit vergünstigten Preisen. Insgesamt sehnt sich Markus Schneider aber auf den Parkplatz zwischen Schwimmbad und Stadion zurück. Der Schaustellerbetrieb sieht nicht nur in dem schlechten Wetter ein Problem, sondern auch am Standort. „Am Schwimmbad haben sich die Leute einfach wohler gefühlt und konnten einfacher hinlaufen“, sagte Schneider.

Allgemeine Zurückhaltung

Betrübt war nach den beiden Tagen auch die Stimmung bei der Heppenheimer Wirtschaftsvereinigung. „Das Wetter rund um die diesjährige Autoschau steht sinnbildlich für dir wirtschaftliche Lage und die Stimmung. Wir sind nicht zufrieden“, sagte Vorsitzender Christopher Hörst. Starkregen, Sturmböen und die allgemeine Zurückhaltung seien genau die Zutaten, die jegliche Motivation zunichtemachen. „Mir tun die Aussteller und Händler leid, die mit viel Einsatz ihren Beitrag zum Gelingen der diesjährigen Autoschau geleistet haben. Wir werden das Konzept der Veranstaltung grundlegend überdenken“, schloss Hörst zum Fazit. dj/ü

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger

Thema : Festspiele Heppenheim

  • Bergstraße Festspiel-Start in Heppenheim und Worms

    Im Kurmainzer Amtshof der Bergsträßer Kreisstadt läuft die erste Saison unter neuer Leitung, am Wormser Dom ist ein gänzlich neues Stück zu sehen.

    Mehr erfahren
  • Heppenheim Weicher sitzen und besser sehen bei den Heppenheimer Festspielen

    Fliegender Wechsel im Amtshof. Noch hängt die Fahne des am Sonntag beendeten Weinmarkts über der großen Bühne, da sind schon die Veranstaltungs- und Lichttechniker für das nächste große Ereignis am Werk. Die gemeinnützige „Theaterlust“-GmbH übernimmt die Regie mit ersten Vorbereitungen für das Bühnenbild, das ab diesem Mittwoch aufgebaut wird. In wenigen Tagen beginnen die Heppenheimer Festspiele: Die Premiere von Carl Zuckmayers „Der fröhliche Weinberg“ markiert am 15. Juli nach zweijähriger Corona-Pause den Neubeginn des traditionsreichen, 1974 von Hans Richter begründeten Freiluft-Theaters. {element} Die Schauspielerin und Regisseurin Iris Stromberger hat die Intendanz übernommen, jetzt steht sie zum ersten Mal auf der Bühne, die bis Ende August der Mittelpunkt ihres Theaterlebens sein wird. Ihr Mann Ingo Schöpp-Stromberger, Geschäftsführer und Bühnenbildner der Festspiele, schaut unterdessen auf dem Pflaster nach den Markierungen fürs Podest im hinteren Teil des Hofes. Weil das Gelände abfällt, werden die Sitzplätze erhöht, damit die gute Sicht gewährleistet ist. Neues Mobiliar und neue Polster {furtherread} Und auch in die Bequemlichkeit für die Gäste wird einiges investiert. Die Stadt hat neues Mobiliar angeschafft, vierzig Tische, achtzig Bänke, zusätzlich Stühle, allesamt ausgestattet mit Rückenlehnen. Denn der Festspielbesuch konnte früher zur Strapaze werden, altgediente Theaterfreunde erinnern sich an die harten Biertisch-Garnituren. Auch Andrea Helm, Stiftungsmanagerin der Sparkassenstiftung Starkenburg, hat solche Abende erlebt, „es war doch immer eine Herausforderung“, seufzt sie. Umso erfreuter stellte sie eine Anschaffung vor, die am Dienstag der Stadt von der Stiftung als Dauerleihgabe übergeben wurde: Polster für Bänke und Stühle, maßgeschneidert für das Amtshof-Mobiliar, abwaschbar, wetterfest und mit praktischen Klettbändern zu befestigen. Bei der Auswahl der grauen Farbe hat die Intendantin ein Wörtchen mitgeredet, sieht ja auch sehr schick aus zum Weiß der Bänke, und Iris Stromberger verspricht Tischdecken und Blumen-Deko. Sie will die Menschen aus ihren bequemen Fernsehsesseln wieder ins Live-Theater locken, und dann sollen sie es auch schön haben. „Die Festspiele bekommen einen anderen Charakter“, sagt Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), und er meint nicht nur den Anblick im Theaterhof, sondern auch die enge und offenkundig sehr gute Zusammenarbeit der Betreibergesellschaft mit der Stadt. Dass die Zuschauer in diesem Sommer unter freiem Himmel sitzen, sei angesichts wieder steigender Corona-Zahlen eine gute Sache. Für die kommenden Jahre, ergänzt Schöpp-Stromberger, solle es aber wieder einen Regenschutz geben. Premiere fast ausverkauft Neben den Polstern, die von der Stadt auch für andere Veranstaltungen genutzt werden können, spendet die Stiftung den Festspielen 20 000 Euro. „Gelebte Kulturförderung“, die sowohl bei der Sparkasse als auch bei deren Stiftung selbstverständlich sei, sagt Helm. Allmählich zieht auch der Vorverkauf an, für die erste Premiere gibt es nur noch vereinzelt Karten, an allen Abenden lohnt es, an der Abendkasse nachzufragen. In den kommenden Tagen wird der Hof sein Gesicht verändern. An der Seite wird sich die Herrmann Gastro Gruppe aus Lampertheim einrichten, die außer Wein der Bergsträßer Winzer eG und Odenwaldquelle-Wasser auch kleine Speisen anbietet. Nicht nur der weiche Sitz, auch die Bewirtung markiert die Abkehr vom sehr rustikalen Charme, der dieses Festival früher auszeichnete. Dann geht es Schlag auf Schlag, die Endproben zum „Fröhlichen Weinberg“ sind schon auf der Amtshof-Bühne angesetzt, und nach dem ersten Wochenende muss rasch umgeräumt werden, damit die bereits fertig einstudierte zweite Produktion „Cash!“ am 22. Juli folgen kann. Die Wartezeit darauf verkürzt von 19. bis 21. Juli an drei Abenden der Schauspieler Walter Renneisen – mit zwei Programmen seines Dauerbrenners „Deutschland, deine Hessen“, dazwischen moderiert er mit eigenen Erinnerungen den Abend „Als der Jazz in Deutschland laufen lernte“, zu dem Sigi’s Jazz Men musizieren. Dann wird im Wochenturnus zwischen rheinhessischem Volksstück und britischer Farce gewechselt. In beiden Komödien hat Iris Stromberger als Regisseurin ihren Ensembles nicht nur Präzision, sondern auch Tempo verordnet. Den „Weinberg“ will sie in rekordverdächtigen neunzig Minuten plus Pause auf die Bühne bringen. Die Regisseurin verspricht: „Wir sind flott unterwegs.“ job/ü

    Mehr erfahren
  • Bergstraße Die Proben von „Cash“ machen Lust auf die Festspiel-Premiere im Amtshof

    In rund sechs Wochen – am 15. Juli zunächst mit Zuckmayers „fröhlichem Weinberg“ und ab 22. Juli mit „Cash“ – hebt sich nach zwei Jahren Corona-Pause wieder der Vorhang in Heppenheim.

    Mehr erfahren

Thema : Bürgermeisterwahl Heppenheim