Heppenheim. Am Sonntag, 19. September, ist die zweite Freibadsaison unter Corona-Bedingungen auch in der Kreisstadt Heppenheim zu Ende gegangen. Und passend zur gesamten Saison präsentierte sich das Wetter am letzten Freibad-Wochenende: Während sie sich am Freitag noch hinter einer dunklen Wolkenwand versteckte, strahlte die Sonne an den beiden Folgetagen noch einmal. Wechselhaft lautet hierfür wohl die geeignete Bezeichnung.
Regeln eingehalten
Wechselhaft war dann auch die gesamte Saison – zumindest mit Blick auf die Corona-Pandemie, die den Freibad-Betrieb nach Angaben der zuständigen Dezernentin und Ersten Stadträtin Christine Bender (SPD) „stark beeinträchtigt“ habe. Gerade einmal 500 Besucher pro Tag durften demnach das weitläufige Areal zwischen Bahnlinie und Starkenburg-Stadion besuchen. Wie bereits 2020 galt für sie ein strenges Hygienekonzept, eine Anmeldung mit Erfassung der Kontaktdaten war unumgänglich. Noch einmal erschwerend hinzu kam in den letzten beiden Wochen die hessenweite 3G-Regel, nach der der Schwimmbad-Besuch nur mit einem gültigen Negativnachweis (Geimpft, genesen oder getestet) möglich war.
Weitere Wermutstropfen waren die zwischenzeitliche Schließung der Duschen und Waschbecken infolge eines Legionellen-Befalls sowie die offenbar vorsätzliche Verunreinigung des Damen-Sanitärtraktes, in den deren Folge sogar die Türen der Duschen vorübergehend ausgebaut wurden. Eine Maßnahme, die nicht überall gut ankam. „Beide Probleme wurden jedoch gelöst“, blickt die Erste Stadträtin zurück. Immerhin gab es beim Kauf der Eintrittskarten im Vergleich zum Vorjahr eine kleine Verbesserung: Neben dem Online-Buchungssystem stand auch wieder die reguläre Schwimmbadkasse zur Verfügung. Im vergangenen Jahr mussten die Mitarbeiter des Bürgerbüros im Stadthaus sowie die Mitarbeiter der Stadtwerke an der Kalterer Straße aus technischen Gründen diesen Job übernehmen.
Angesichts der insgesamt schwierigen Rahmenbedingungen fällt das abschließende Fazit der Ersten Stadträtin dann doch überraschend positiv aus: „Unsere Mitarbeitenden und die Badegäste sind in dieser Saison sehr routiniert mit dem Buchungssystem für die Tickets umgegangen und haben die Coronaregeln verantwortungsbewusst eingehalten.“ Weiter sagte Christine Bender: Alles hat gut geklappt. Ich danke dem Team für die tolle Arbeit und den Badegästen für ihre Treue“.
Untermauert werden diese wohlklingenden Worte durch die Zahlen, die Bender bereits am vergangenen Dienstag im Sozial-, Kultur- und Sportausschuss präsentiert hatte. Demnach fanden bis zum Stichtag 13. September 33 000 Besucher den Weg ins Heppenheimer Freibad – das sind 9000 mehr als im vergangenen Jahr. Mit den Zahlen der Vor-Corona-Jahre sei dies freilich kaum vergleichbar, merkte Bender an.
Zur Information: 2018 verbuchte die Stadt 105 000 Badegäste, 2019 waren es immerhin noch 82 000.
Die vergleichweise geringen Besucherzahlen hatten laut Bender noch weitere positive Nebeneffekte: „Ein gutes Schwimmen war für alle Badegäste möglich, ebenso hatten sie reichlich Platz auf der Liegewiese.“ Und: Es gab ausreichend Kapazitäten, um wieder Schwimmkurse für Kinder anzubieten. „Bislang fanden drei Kurse unter Regie der Stadtwerke statt, einen weiteren Kurs hat der Schwimmclub organisiert“, sagt die Erste Stadträtin.
Überhaupt lobt sie den Schwimmclub um seinen Vorsitzenden Markus Wilfer für den „sehr guten Austausch“. Gemeinsam wolle man nun auch 2022 wieder Schwimmkurse anbieten, um den Nachholbedarf zu decken, sind sich Bender und Wilfer einig.
Dem Schwimmclub war es übrigens auch zu verdanken, dass die Badesaison nicht ohne einen kleinen Saisonabschluss über die Bühne ging. Am Freitagabend luden Wilfer und seine Mitstreiter im SCH-Vorstand Mitglieder, Mitarbeiter der Stadtwerke sowie die Mitglieder des Sozial-, Kultur- und Sportausschusses zu einem gemütlichen Beisammensein ein.
Und Wilfer ließ es sich bei dieser Gelegenheit auch nicht nehmen, an das 90-jährige Bestehen des Freibades zu erinnern – in Form eines selbst gebackenen „Geburtstagskuchens“ aus Hefeteig.
Einig waren sich alle Beteiligten am Freitagabend auch darin, dass man sich für 2022 nichts Sehnlicheres wünscht, als eine „normale Saison“. Für Christine Bender heißt das: „Ein Jahr mit Dauerkarten, ohne Besucher-Limit und jegliche Einschränkungen. Das wäre mein großer Wunsch.“ fran
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