Freiwillige Feuerwehr Heppenheim-Mitte

Feuerwehr Heppenheim hilft erneut den Flutopfern

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dj/ü
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Mit drei Lastwagen voller Sachspenden wird die Oldtimergruppe der Freiwilligen Feuerwehr Heppenheim-Mitte nach Stolberg fahren. © Dagmar Jährling

Heppenheim. Die Oldtimergruppe der Freiwilligen Feuerwehr Heppenheim-Mitte hat über das vergangene Wochenende bis Montag erneut zu Sachspenden für die Opfer der Hochwasserkatastrophe in Stolberg in Nordrhein-Westfalen aufgerufen. Während in den Tagen nach der Flut Campingzubehör, Kühlschränke, Kehrschaufeln, Schrubber, Besen, Eimer, Allzweckreiniger und Putzlappen ganz oben auf der Sammelliste für die Sachspenden standen, sind es fast dreieinhalb Monate später Tierfutter, Hygieneartikel und Lebensmittel, ferner Werkzeug, Hochdruckreiniger, Stichsägen, Heizlüfter oder Baumaterial wie Gipskartonplatten, Bretter und Pavillons.

Die Spenden konnten in der Halle der Oldtimergruppe an Kalterer Straße abgegeben werden. Insgesamt zehn Helfer waren vier Tage im Einsatz, um die überwiegend von Heppenheimern vorbeigebrachten Utensilien zu sortieren.

Am Montagnachmittag brachte Jürgen Schmalz Armaturen einer Qualitätsmarke, einen nagelneuen Grill, eine Stereoanlage und weitere Artikel vorbei. In der Zeitung hätten Schmalz und seine Frau Hannelore von dem Aufruf gelesen. „Meine Frau hatte Flohmärkte als Hobby. Doch aus Altersgründen ist sie jetzt schon drei oder vier Jahre nicht mehr hingegangen. Also haben wir uns entschlossen, die neuwertige Ware für Stolberg zu spenden“, sagte Schmalz. „Wir dachten uns, bevor wir anfangen zu inserieren, zu verpacken und zu verschicken, tun wir ein gutes Werk.“

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Die Helfer luden die Kisten aus und freuten sich über die Spende. Nur die Heizdecke brachte Jens Becker wieder zurück ans Auto. „Erstens sieht es mit der Stromversorgung schlecht aus. Außerdem ist die Brandgefahr zu hoch bei Heizdecken“, erklärte Becker dem Senior.

Kurz darauf kam eine Frau mit Kinderspielen, Puzzles und Badmintonschläger vorbei. Sie habe sich mit Horst Hennies von der Oldtimergruppe abgesprochen. „Das geht alles per WhatsApp“, erklärte Hennies.

Diesmal etwas bescheidener

Im Laufe des Wochenendes ist einiges zusammengekommen, wenn auch längst nicht mehr so viel wie in der ersten Welle der Hilfsbereitschaft. Damals ist die Oldtimergruppe und die Freiwillige Feuerwehr Heppenheim-Mitte mit sechs gefüllten Lastwagen nach Stolberg gefahren, am nächsten Samstag werden es drei werden. „Die Sammelaktion ist dieses Mal bescheidener ausgefallen. Die Flutkatastrophe ist wohl bei vielen Menschen nicht mehr so präsent“, meinte Hennies.

Trotzdem wurden beachtliche Geräte gespendet. Aus der Heppenheimer Vorstadt kam zum Beispiel eine Tischkreissäge. Ein fast neuer Gefrierschrank, eine Waschmaschine, ein Wäschetrockner oder eine gut erhaltene Bohrmaschine gehen ebenfalls nach Stolberg. Die Organisationen „Katzen in Not Grenzenlos“ aus Viernheim und „Futteranker Mannheim“ haben große Mengen Tierfutter und Zubehör angeliefert. „Von einem Supermarkt kommt noch eine Lebensmittelspende dazu“, berichtete Hennies. Auf Initiative von Bürgermeister Rainer Burelbach sei es außerdem zu einer größeren Geldspende der Sparkasse Starkenburg gekommen. Außerdem war die Oldtimergruppe in den Tagen vor der Sachspende-Aktion am Rewe-Markt und in der Fußgängerzone unterwegs und sammelte mit der Spendendose. Insgesamt seien 700 Euro auf diese Weise zusammengekommen, freut sich Hennies.

Drei Sammelstellen als Ziel

Zugekauft hat die Feuerwehr jetzt Akkuschrauber und Bohrmaschinen. Baustoffhändler aus Fürth kämen den Heppenheimer mit Rabatten sehr entgegen. „Für Dinge, die die Stolberger vor Ort besorgen können, überweisen wir das Geld gegen Vorlage der Rechnung. Alles andere besorgen wir hier und fahren es hin“, so Hennies. Nicht gebraucht werden Kleidung, Bettbezüge oder Decken, davon gebe es im dortigen DRK-Lager genug.

Insgesamt drei Sammelstellen werden nun angefahren: ein Materiallager, eines für Tierfutter und eines für Lebensmittel und Hygieneartikel. Letztgenanntes Sammellager ersetze die Tafel. Für die einfache Fahrt rechnete Hennies mit Pause fünf Stunden ein.

Der Kontakt zu Stolberg war über die Freiwillige Feuerwehr Wald-Erlenbach und einen Heppenheimer Kameraden zustande gekommen. Sie waren unmittelbar nach der Katastrophe zu neunt direkt nach Stolberg gefahren, um dort gemeinsam mit dem Technischen Hilfswerk zu helfen. Einen tiefen Eindruck haben bei den Helfern die von Schlamm und Wasser beschädigten Häuser hinterlassen, hatte der Wald-Erlenbacher Josef Guthier seinerzeit geschildert. dj/ü

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