Fünfte Jahreszeit

Fastnachtsvorbereitungen in Heppenheim laufen auf Hochtouren

Die Vereine bauen Wagen für den Umzug und proben für ihre Sitzungen. Der erste wichtige Termin ist bereits am 18. Januar.

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cs/ü
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Der Umzug ist jedes Jahr ein Höhepunkt der Kampagne – hier zu sehen ist ein Wagen der Jungwinzer. © Dagmar Jährling

Heppenheim. Die närrische Zeit wurde auch in Heppenheim mit der Eröffnung der Saison am 15. November durch alle örtlichen Vereine eingeläutet, doch nun nach dem Jahreswechsel steigt das Vorbereitungstempo sowohl für die Saal- als auch für die Straßenfastnacht an, obwohl in diesem Jahr bis Aschermittwoch am 5. März noch etwas Zeit ist.

Allerdings steht schon am 18. Januar mit der traditionellen Fahnenhissung um 11.11 Uhr vor der alten Sparkasse der erste wichtige Termin der Hepprumer Fastnacht, zu dem alle Heppenheimer eingeladen sind, im Kalender. Dazu findet ein kleiner Umzug, organisiert vom Zugkomitee der IG Heppenheimer Fastnacht von der Fußgängerzone aus zur Alten Sparkasse statt. Dort ist das Domizil des aktuellen Schirmherrn Robin der Münzmagier, dem neuen Vorstandsmitglied der Sparkasse, Robin Chatterjee. Für die musikalische Begleitung sorgt bei diesem der Musikzug Starkenburg.

Verein Bottschlorum feiert närrisches Jubiläum

„Wir sind schon mittendrin in unseren Vorbereitungen für den großen Umzug am Fastnachtssonntag“, berichtet Zugmarschall Norbert Weiser. So haben in der Wagenhalle bereits die Arbeiten am Bau der rund acht Wagen für diesen Umzug durch das Wagenteam begonnen, dem sowohl gestandene Wagenbauer als auch einige Nachwuchsleute angehören. Der Musikzug Starkenburg seinerseits hat ebenfalls schon mit dem Einstudieren neuer Lieder begonnen, die er dann nicht nur beim Umzug, sondern auch bei den Auftritten bei der Saalfastnacht der unterschiedlichen örtlichen Vereine aufspielen wird. Für die Narren vom Verein Bottschlorum ist die diesjährige Saison eine ganz besondere, denn sie feiern das närrische Jubiläum zu seinem 121-jährigen Bestehen.

„Das ist für uns ein ganz wichtiges Ereignis, wir sind dazu schon voller Erwartung und mitten in den Vorbereitungen“, sagte dazu Anke Hildenbeutel, die Vorsitzende. Sie freut sich darüber, dass man schon Ende November von Landrat Christian Engelhardt dazu mit der Kreisnarrenkette ausgezeichnet wurde. „Aber unsere Sitzungen am 28. Februar und am 21. März bereiten wir schon seit April 2024 vor“, berichtet sie.

Dabei werde man den Gästen unter dem Motto „Elf mal Elf und kein bisschen leiser“ eine klassische Fastnachtssitzung mit dem traditionellen Mix aus Vorträgen, Tanz und Spaß servieren, mit der After-Show-Party jeweils zum Ausklang. Für Rosenmontag plant der Verein zum Geburtstag eine Party, zu der der Kartenvorverkauf am 11. Januar in der Starkenburg Apotheke stattfindet. Nicht ganz einfach sind in der aktuellen närrischen Saison die Vorbereitung für die Narren des SV Erbach, da in der dortigen Hallen noch Musical-Proben stattfinden und die Halle deswegen nur eingeschränkt für Proben und Training genutzt werden kann.

Vier Sitzungen gibt es beim Frauenbund

„Wir sind aber trotzdem schon gut aufgestellt und die Garden proben seit Herbst teils in privaten Räumen, teils auch im Multifunktionsraum unter der Halle“, berichtet Steffen Maurer, im elften Jahr der Sitzungspräsident. „Unsere Sitzung am 22. Februar in der Erbacher Mehrzweckhalle ist sozusagen das Warm-up für die Bundestagswahl am Sonntag danach mit Büttenreden als Alternative zu den Wahlreden, aber wir bieten auch Musik und Tanz“, so Maurer weiter, der wohl angesichts seines eigenen Jubiläums auch eine Büttenrede plant. Kartenvorverkauf ist am 26. Januar um 10 Uhr an der Halle.

Auch bei den Heppenheimer Hutzelschweizern laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren für die Sitzungen am 21. und 22. Februar im Saalbau, für die am 18. Januar der Vorverkauf im Stadthaus angesetzt ist.

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„Unser Motto ist in diesem Jahr das ‘Schlagerfestival’ mit einer Mischung aus Büttenreden, kleinen Sketchen und Tänzen“, erläutert der „Bojemaschder“ Holger Mitsch, der die Sitzungen in dieser Funktion auch leitet. Damit werde man eine richtig urige Fastnacht feiern, zu der die eigene Combo die Musik beisteuert. Die Proben für die Auftritte bei den beiden Sitzungen laufen schon seit September.

Die Hutzelschweizer, die ihren Namen von den an Leinen über die Straße in der Heppenheimer Vorstadt gezogenen Leinen mit dem Obst zum Trocknen für den Wintervorrat haben, bestehen seit 1936, daher ist für sie nach der Narrenrechnung in den Elfer-Schritten nun das 88. Jahr seit der Gründung und somit auch ein kleines närrisches Jubiläum.

Auch der Katholische Frauenbund wird bei der Heppenheimer Fastnacht sowohl am 21. und 22. als auch am 24. und 25. Februar zu seinen Sitzungen einladen. Keine Sitzungen plant dagegen die Gruppe von der „Erscheinung des Herrn“ in dieser Saison. cs/ü

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